Flüchtlinge in Ostpreußen.
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 11-015 Olsztynek, 12-100 Szczytno, 12-102, 12-200 Pisz, 1914, 19-300 Ełk, 19-400, 19-400 Olecko, 1st World War, 20. 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Dort lagen sowohl der nördlichste als auch der östlichste Punkt des Deutschen Reichs. Das Alte Preußenland war das Stammland der baltischen Pruzzen. Nach der Eroberung durch den Deutschen Orden entstand der Ordensstaat, welcher im Zuge der Reformation zum weltlichen Herzogtum Preußen wurde. Durch die dynastische Vereinigung mit Brandenburg wurde es auch Brandenburgisches Preußen genannt. In dessen Hauptstadt Königsberg krönte sich 1701 der brandenburgische Kurfürst Friedrich III. als Friedrich I. selbst zum König in Preußen. Nach der Ersten Polnischen Teilung 1772 wurde es um kleinere Teile des vom Königreich Preußen erworbenen (polnischen) Königlich-Preußens erweitert und in Ostpreußen umbenannt. Als Hymne von Ostpreußen gilt das Ostpreußenlied. In humanistischer Manier wurde der Name auch zu Borussia Orientalis latinisiert. Kriegsfolgen Durch seine exponierte Lage an der russischen Grenze, seine Frontstellung im Ersten Weltkrieg, seine Abtrennung vom übrigen Reichsgebiet durch den Vertrag von Versailles 1919, die Gewaltexzesse und Verbrechen der Roten Armee bei der Besetzung ab 1945, Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurde Ostpreußen zum Symbol sowohl für die Nationalisten vieler beteiligten Parteien als auch für die Schrecken des Krieges und Verbrechen an der Zivilbevölkerung im Allgemeinen. Gerade an der heutigen Situation dort kann man die fatalen Auswirkungen systematisch geplanter und begangener „ethnischer Säuberungen“ erkennen, sowohl auf das kulturelle Erbe als auch auf die langfristige wirtschaftliche Entwicklung. Gebiet und Bevölkerung Das historische Ostpreußen liegt an der Ostseeküste vom Weichseldelta bis knapp über die Memelmündung, südwestlich von Litauen. Sein damaliges Gebiet setzte sich zusammen aus der heutigen russischen Oblast Kaliningrad (nördlicher Teil, ca. 35 %) und der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren (südlicher Teil, ca. 65 %). Ostpreußen umfasste 39.840 km² im Mai 1939 (einschließlich Memelland) mit 2.649.017 Einwohnern. Es war mit 66,6 Einwohnern je km² vergleichsweise dünn besiedelt. Allein in der Hauptstadt Königsberg lebten damals 372.000 Einwohner. Das nördlich der unteren Memel und des Kurischen Haffs gelegene, recht schmale Memelland, das mit zur Provinz Ostpreußen gehörte, war bereits zwischen 1923 und Anfang 1939 von Litauen annektiert worden. Geschichte Vorgeschichte Archäologische Funde bezeugen menschliche Besiedlung an der Südküste der Ostsee nach dem Ende der Eiszeit, die Vereisung endete in Litauen z. B. um 16000 v. Chr. Die Aleröd-Kultur ist seit dem 11. Jahrtausend v. Chr. belegt. Im frühen Neolithikum sind sowohl Neman- als auch Narva-Kultur vertreten. Später ist die Haff-Küstenkultur, eine Variante der Schnurkeramik, nachgewiesen. Zwischen den Orten Braunswalde und Willenberg nahe Marienburg wurden etwa 3000 Gräber gefunden und 1873 als Braunswalde-Willenberg und Willenberg-Braunswalde Gräberfeld dokumentiert. Es ist eines der wichtigsten Fundstätten; die Wielbark-Kultur wurde den Goten-Gepiden zugeschrieben, was auf eine Vermischung mehrerer Volksgruppen hindeutet. Die Goten waren im letzten Jahrhundert vor der Zeitenwende in das Gebiet um die untere Weichsel gekommen, wanderten aber ab etwa 200 n. Chr. nach Südosten ab. 98 n. Chr. berichtete Tacitus in seiner Germania über die Aesti gentes. [1] Allerdings hatte Tacitus diese Gebiete selber nie besucht, und fasste auch alle an der Ostsee (Mare Suebicum) lebenden Stämme (unter anderem Lombarden, Burgunden, Semnonen, Vandalen, Lugier, Silinger, Goten) als Suebi (Schwaben) zusammen, so dass man wenige schriftliche Einzelheiten zur frühen Geschichte findet. In seiner um 550 n. Chr. verfassten Getica (Geschichte der Goten) zählt der gotische Geschichtsschreiber Jordanes die Aesti zum gotischen Reich. [2] Archäologie, frühe Erwähnung, sprachliche Spuren [Bearbeiten] Etwa um 850 n. Chr. spricht ein Bayerischer Geograph von den Brus. Wulfstan von Haithabu (Schleswig) beschrieb in seinen Reiseberichten Land und Leute jener Gegend. Die ostbaltischen Litauer wurden im 11. Jahrhundert erstmals beschrieben, während die Prussen Westbalten waren. Doch erst mit der Zeit der Christianisierung und des damit verbundenen Kirchenbaues fing man lokal an, schriftliche Dokumente zu führen, die detaillierte Informationen enthalten. Die englische Bezeichnung Spruce (Fichte) wird etymologisch unter anderem von Pruce (Preußen) abgeleitet und als Hinweis auf Handel mit Preußen gesehen. Die älteste Verwendung dieses Wortes findet sich vor 1400 in der altenglischen Sprache. Die gleiche Entwicklung findet man in der franko-kanadischen Mundart von Akadien, in der der Begriff prusse zur Bezeichnung verschiedenster Baumarten – je nach Region – (Tanne, Rottanne, Hemlocktanne; Schwarz-Fichte, Schimmel-/Weiß-Fichte, Amerikanische Rot-Fichte; Lärche) dient. Staatenbildung Das Stammesland der Pruzzen (Altes Preußenland) lag an der Ostseeküste, nördlich des späteren Polens und westlich von Litauen. Nördlich erstreckte es sich bis an die untere unteren Memel, westlich bis an die untere Weichsel, wobei beide Flüsse wohl keine scharfe Siedlungsgrenze bildeten. So wird auch von slawischen Siedlungen im Kulmer Land berichtet und Linguisten verweisen auf Wörter baltischen Ursprungs in der kaschubischen Sprache (siehe alte Karte des Alten Preußenlandes Weblink unten). Das von baltischen Stämmen an der Ostseeküste besiedelte Gebiet wurde seit dem 10. Jahrhundert zur Interessensphäre der entstehenden und expandierenden deutschen und polnischen Staaten. Alle Anstrengungen zur Eroberung des Gebietes standen unter dem Vorwand der Missionierung. Die Kaiser des Heiligen römischen Reiches, im Hochmittelalter der mächtigsten weltlichen Macht des Abendlandes, sahen sich in ihrem Anspruch auf christliche Weltherrschaft als Oberherren des noch unabhängigen und nicht christianisierten Gebietes. So vergaben Kaiser Otto I., Otto II. und Otto III. es als Lehen im 10. Jahrhundert an Mieszko I. und weitere polnische Piasten, dann Kaiser Friedrich II. 1224 an den Deutschen Orden. Die Versuche der Piasten, ihre Macht an die noch von Heiden bewohnte Ostseeküste auszudehnen, zeitigten in Pommern zeitweiligen Erfolg. Östllich der Weichsel blieben sie weitgehend erfolglos. Über einen dieser Vorstöße, bei dem 997 n. Chr. kam Adalbert von Prag mit Soldaten des Piasten Boleslaw I. Chrobry in der Gegend um Danzig bis zur Ostsee vordrangen, berichtet die Vita Sancti Adalberti. Konrad von Masowien, Seniorherzog (Princeps) von Polen, konnte das von Pruzzen besiedelte Kulmerland trotz mehrerer Erfolge nicht dauerhaft beherrschen. Gegenschläge der Pruzzen bedrohten sogar seine Machtbasis Masowien. Der erste Bischof von Preußen wurde 1209 ernannt: Der Zisterzienser Christian von Oliva, vorher Abt von Łekno, nahm seinen Sitz 1215 im 30 Jahre zuvor gegründeten Oliva, außerhalb Preußens im ostpommerschen Herzogtum der Samboriden. Seine Christianisierungsbemühungen waren zunächst nicht von dauerhaftem Erfolg. Der von Konrad I. und Christian gemeinsam ins Leben gerufene Ritterorden Milites Christi Prussiae, zumeist Orden von Dobrin genannt, konnte zwar Masowien sichern aber keine Macht über Preußen gewinnen. Der Ordensstaat Altpreußen (das spätere Ostpreußen, Ermland und Teile von Westpreußen) bestand im Jahre der Goldenen Bulle von Kaiser Friedrich II. aus den folgenden Gebieten: Barten, Ermland, Galindien, Kulmerland Nadrauen, Natangen, Pogesanien, Pomesanien, Samland, Sassen, Schalauen, Sudauen. Um eine sichere Nordgrenze zu erreichen, bat Konrad von Masowien dem Deutschen Ritterorden militärische Unterstützung und bot ihm dafür Landrechte an. Im Jahre 1224 wurde Wilhelm von Modena vom Papst zum Legaten für u. a. Preußen und Samland benannt. Die Landrechte für das zu erobernde Gebiet ließ sich der Orden 1226 durch den römisch-deutschen Kaiser Friedrich II. garantieren (Goldenen Bulle von Rimini) und 1230 durch Konrad von Masowien im Vertrag von Kruschwitz (Kruszwica). Der Vertrag von Kruschwitz wird heute als Diktat des Ordens wenn nicht als Fälschung angesehen. [3] 1231 legte der Orden in Thorn (Toruń). Papst Gregor IX. bescheinigte 1234 dem Orden in der Goldenen Bulle von Rieti, dass seine Eroberungen nur der Kirche aber keiner weltlichen Lehenshoheit unterstehen sollten. Der Orden eroberte das Land mit aus europäischen Adligen zusammengestellten Truppen in Kreuzzügen. Er sicherte seine Eroberungen durch Burgenbau holte mit Hilfe von Lokatoren deutsche Siedler ins Land, Teil der Deutschen Ostkolonisation. Zahlreiche Städte und Dörfer wurden gegründet. Die Unstimmigkeiten über die Landverteilung zwischen dem Orden und Bischof Christian wurden bis vor den Papst gebracht. 1245 teilte der päpstliche Legat Wilhelm von Modena das Preußenland in vier Bistümer ein: Ermland, Kulmerland, Pomesanien und Samland. Die vier Bistümer unterstanden dem Erzbischof von Riga (siehe auch Liste der Erzbischöfe von Riga). Es dauerte jedoch bis 1283, ehe die heidnischen Prußen endgültig unterworfen waren. Über das vertraglich vereinbarte Gebiet hinaus eroberte er 1309 auch den Osten Pommerns (Pommerellen mit Danzig), den der letzte Samboride, Mestwin II., nach zeitweiliger Abtrünnigkeit wieder Polen zugesagt hatte. Vom Heiligen Römischen Reich wurde diese Eroberung anerkannt, von Polen erst 1353. Die Grenze zu Litauen, das sich im Widerstand gegen den Orden als Staat bildete, wurde erst 1422 im Frieden von Melnosee dauerhaft festgelegt. Sitz des Ordens war zunächst Venedig, dann seit 1309 die Ordensburg Marienburg in Preußen , nach der Schutzheiligen des Deutschen Ordens Maria benannt. Zu den Konflikten des Ordens mit Polen um die Ausdehnung der territoririalen Herrschaft gesellten sich im 15. Jahrhundert Konflikte mit den deutschen Städten in seinem Gebiet wegen seiner Versuche, auch den Handel an sich zu ziehen. So kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, bei denen der Deutsche Orden auf der einen Seite, die deutschen preußischen Städte und das Königreich Polen auf der anderen Seite standen. Nach seiner Niederlage in der Schlacht bei Tannenberg von 1410 und dem 13 Jahre dauernden Städtekrieg innerhalb Preußens seit 1454 verlor der Deutsche Orden im 2. Thorner Frieden 1466 Kulmerland, Ermland, Pogesanien und Pomerellen, fortan Königliches oder Polnisches Preußen genannt. Somit blieb auch das Ermland (als exemptes eigenständiges Fürstbistum unter polnischer Oberhoheit) bis zur 1. Polnischen Teilung vom Preußen des Ordens und der Hohenzollern getrennt. Da die Ordensburg Marienburg mit abgetreten werden musste, wurde der Sitz des Ordens nach Königsberg verlegt. Der Orden musste außerdem die polnische Lehnshoheit über Ostpreußen anerkennen. Diese wurde jedoch von Papst und Kaiser zunächst nicht anerkannt. Noch 1494 erhob Kaiser Maximilian I. den Deutschmeister zum Reichsfürsten. 1511 wurde Albrecht von Brandenburg-Ansbach, Bruder des Brandenburgischen Kurfürsten Joachim I. (Brandenburg) Hochmeister des Deutschen Ordens. Wie auch die vorherigen Hochmeister verweigerte er dem polnischen König den Lehnseid. Kaiser Maximilian I. schloss im Jahre 1515 auf dem Wiener Fürstentag Verteidigungs- und Heiratsbündnisse mit den Jagiellonen verzichtete auf die Lehenshoheit des Reiches über Preußen. Herzogtum Preußen Nachdem ihm die kaiserliche Unterstützung versagt worden war, und vierjährigem erfolglosen Reiterkrieg, ging Albrecht II. auf Distanz zum Kaiser. Er schloss Frieden mit Polen, führte 1525 die Reformation ein und machte den Ordensstaat zum weltlichen Herzogtum Preußen. Die erbliche Herzogswürde ließ er sich unter Anerkennung der polnischen Lehenshoheit vom polnischen König Sigismund I. bestätigen. Vom Heiligen Römischen Reich wurde die Säkularisierung des preußischen Ordensstaates nicht anerkannt. Der Deutsche Orden setzte einen neuen Hochmeister ein, Walther von Cronberg, welcher aber nicht wie bisher in Königsberg, sondern in Mergentheim seinen Sitz einnahm. 1527 erhielt Cronberg vom Kaiser die Berechtigung, sich Administrator des Hochmeistertums zu nennen. Auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 wurde der Hochmeister (also nicht Albrecht) mit den Rechten des Deutschen Ordens Regalien und dem Lande Preußen belehnt. Der Sohn Kaiser Maximilians II. führte bis 1618 den Titel Administrator von Preußen. Danach nannte man das Amt Hoch- und Deutschmeister. Die Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ordens hatten durch den Kaiser seit 1526 den gleichen Stand im Imperium wie ein Fürstbistum. 1531/1534 wurde Herzog Albrecht unter Bann gesetzt, der jedoch unwirksam blieb. 1544 gründete Herzog Albrecht die Universität Albertina in Königsberg. Die kulturellen Leistungen in seiner Amtszeit waren die Prutenischen Tafeln, die Erstellung preußischer Landkarten sowie eine Münzreform unter Leitung Nikolaus Kopernikus. In diese Zeit fielen auch die Aufnahme evangelischer Flüchtlinge und besonders die erstmaligen Übersetzungen religiöser Schriften in verschiedene Sprachen der neuen preußischen Bürger aus den Nachbarländern. Nach dem Tode Herzog Albrechts im Jahre 1568 kam dessen fünfzehnjähriger Sohn Albrecht Friedrich an die Regierung. Wegen dessen Geisteskrankheit setzte 1577 der polnische König Stephan Báthory den Ansbacher Hohenzollern Georg Friedrich als Administrator von Preußen ein; ihm folgte 1605 mit Joachim Friedrich erstmals ein Kurfürst von Brandenburg, dann 1608 Johann Sigismund, Albrechts Schwiegersohn. Personalunion mit Brandenburg Als Albrecht Friedrich 1618 kinderlos starb, fiel das Herzogtum Preußen 1618 an die brandenburgische Linie der Hohenzollern, zu diesem Zeitpunkt unter Johann Sigismund. Nun wurde es Brandenburgisches Preußen genannt und bis 1701 oft als Fürstentum bezeichnet (so in Kirchenbüchern vor 1700). Im Vertrag von Wehlau 1657 verzichtete Polen auf die Lehenshoheit über das Herzogtum Preußen. Damit besaßen die Kurfürsten von Brandenburg hier, anders als in ihren im Heiligen Römischen Reich liegenden Ländern, die volle Souveränität. Fortan fanden sich beide Regionen in einem Land wieder, dem späteren (ab 1701) Königreich Preußen. Trotz des Namens lag das Kerngebiet dieses Landes in der Mark Brandenburg. Königreich Preußen Diese Souveränität nutzte der Kurfürst, um sich in Königsberg zum König in Preußen zu krönen. Trotzdem blieb die Mark Brandenburg das Kerngebiet des Hohenzollernstaates. Das bisher Herzogliche Preußen wurde nun Altpreußen genannt. Auch die bezeichnung Ostpreußen kam schon auf. Bei der ersten Polnischen Teilung 1772 erwarb das Königreich Preußen unter Friedrich II. vor allem das 1466 vom Orden abgetretene Gebiet, das seitdem wegen seiner Zugehörigkeit zur polnischen Krone auch Königliches Preußen genannt worden war. Aus Altpreußen und dem Ermland wurde am 31. Januar 1773 Ostpreußen, jetzt offiziell so genannt. Aus Marienburg, Pomesanien (vorher zu Altpreußen), Kulmerland, Pomerellen und vorher nie preußischen Gebieten wurde die neue Provinz Westpreußen. Hauptstadt Ostpreußens war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Königsberg. Von 1824 bis 1829 waren Ost- und Westpreußen personell und von 1829 bis 1878 real zu der einen Provinz Preußen vereinigt. 1878 wurde diese wieder geteilt. Durch seine gemeinsame Grenze mit Russland und seine vorgeschobene geographische Lage wurde Ostpreußen im Ersten Weltkrieg zu einem wichtigen Schauplatz der Ostfront, hier lagen die einzigen Gebiete des Reichs, die während des Ersten Weltkriegs von fremden Truppen besetzt waren (abgesehen von kleinen Gebieten des Oberelsasses, die verlustreichen Schlachten an der Westfront fanden auf französischem und belgischen Territorium statt). Der russische Vormarsch wurde in der zweiten Schlacht von Tannenberg zum Stehen gebracht, die verantwortlichen Generale Hindenburg und Ludendorff legten hier die Grundlage zu ihrer großen Popularität, die sie während der Weimarer Republik auf unterschiedliche Weise nutzten: Hindenburg als konservativer Reichspräsident, Ludendorff als Putschist und Verbündeter Hitlers. Der Versailler Vertrag Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages wurde Westpreußen überwiegend ohne Volksabstimmung zwischen Polen und der vom ehemals Deutschen Kaiserreich abgetrennten Freien Stadt Danzig aufgeteilt. Im östlichen Teil fand eine Volksabstimmung statt, in der die Bewohner zu 8 % für eine Angliederung an Polen und zu 92 % für einen Verbleib beim Deutschen Reich votierten. Der östliche Teil wurde daraufhin der Provinz Ostpreußen als Regierungsbezirk Westpreußen mit Verwaltungssitz in Marienwerder angegliedert, beziehungsweise der neugebildeten Grenzmark Posen-Westpreußen angeschlossen. Die Grenzen waren nun ähnlich wie vor der Ersten Polnischen Teilung. Das verbleibende Ostpreußen war nun eine Exklave des Deutschen Reiches, die auf dem Landweg nur über Polen zu erreichen war (Polnischer Korridor). Am 10. Januar 1920 wurde der südwestliche Teil des Kreises Neidenburg ohne Volksabstimmung an Polen abgetreten, hauptsächlich deswegen, weil eine wichtige Eisenbahnlinie durch den Hauptort Soldau (Dzialdowo) lief. Daraus wurde der neue Kreis Dzialdowo (Soldau) gebildet, der zur polnischen Woiwodschaft Pomerellen gehörte. Im südlichen Ostpreußen (Masuren) fand 1920 eine Volksabstimmung über die künftige Gebietszugehörigkeit statt. Hintergrund der Volksabstimmung war, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung in Masuren neben Deutsch als Verkehrssprache auch das „Masurische“, einen Dialekt, der dem Polnischen entfernt verwandt ist, gebrauchte. Deutschland sollte Masuren nach dem Erstentwurf des Versailler Vertrages ohne Volksabstimmung an Polen abtreten. Erst nach Protest der Regierung Ebert einigten sich die Parteien bei den Verhandlungen in Versailles auf eine Volksabstimmung. Die Bewohner konnten bei der Volksabstimmung wählen zwischen den Alternativen „Polen“ und „Ostpreußen“. 97 % der Bewohner entschieden sich dafür, weiterhin zu Ostpreußen gehören zu wollen. 2 % stimmten für eine Angliederung an Polen. Das Memelgebiet, welches gemäß dem Versailler Vertrag ein Freistaat werden sollte, und seit 1920 von französischen Truppen besetzt war, wurde 1923 von litauischen Verbänden besetzt und in der Folge annektiert. Weimarer Zeit und Drittes Reich 1922 wurde vom Reichsverkehrsministerium der Seedienst Ostpreußen eingerichtet, der über den Seeweg eine Verbindung zwischen Ostpreußen und dem Kernland des Deutschen Reiches herstellte. Der Seedienst Ostpreußen bestand bis 1944. Der Verkehr zwischen dem Deutschen Reich und Ostpreußen auf dem Landweg war aufgrund des sogenannten polnischen Korridors (die Landverbindung zwischen dem eigentlichen Polen und der Ostsee durch das bisherige Westpreußen) nicht unproblematisch. Der Bahnverkehr erfolgte in verplombten Zügen, bei denen zum Teil sogar die Fenster zugehängt wurden. Auch der Straßenverkehr zwischen Ostpreußen und dem Reichsgebiet wurde durch die polnischen Behörden erschwert. Das Verhältnis zwischen der Weimarer Republik und dem seit dem Putsch von Marschall Pilsudski 1926 autoritär-antidemokratisch regierten polnischen Staat war äußerst feindselig, immer wieder kam es entlang der gemeinsamen Grenze zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 konnten diese in der Bevölkerung unter anderem auch durch das Unterlaufen des in Deutschland als Demütigung empfundenen Versailler Vertrags Popularität gewinnen. Gauleiter und damit eigentlicher lokaler Machthaber in Ostpreußen wurde der aus dem Rheinland stammende Erich Koch. Die erneute Aufrüstung Deutschlands erfolgte zunächst versteckt, später dann ganz offen. In Folge der nationalsozialistischen Expansionspolitik wurden im Westen (Saargebiet) und Südosten (Österreich, Sudetenland) deutschsprachige Gebiete an das Reich angeschlossen, ohne bei den Westmächten Frankreich und Großbritannien wegen deren Unentschlossenheit und Appeasement-Politik auf ernsthaften Widerstand zu stoßen. Für die deutschen Forderungen im Nordosten, den Wiederanschluss Danzigs und die Rückgabe des „Korridors“, signalisierten sie jedoch im Falle einer Besetzung den Casus belli (Kriegsfall). Lediglich Litauen gab am 23. März 1939 auf massiven deutschen Druck hin das Memelgebiet an das Deutsche Reich zurück. Ein knappes halbes Jahr später begann mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Nach der schnellen Besetzung des Landes wurden neben den 20 Jahre zuvor abgetretenen Provinzen Westpreußen und Posen weitere Teile Polens annektiert. Noch 1939 wurde dort ein neuer Regierungsbezirk Zichenau gebildet, der der Provinz Ostpreußen zugeordnet wurde. Ferner trat der neue Landkreis Suwalki (später Sudauen) zur Provinz, während die früher westpreußischen Gebiete um Elbing und Marienwerder an den neuen Reichsgau Westpreußen, später Danzig-Westpreußen, fielen. Die neu an Ostpreußen angegliederten Gebiete waren jedoch ethnisch praktisch rein polnische Gebiete, die auch historisch nie zuvor in engerer Verbindung mit Ostpreußen gestanden hatten (abgesehen von einer kurzen Episode nach den polnischen Teilungen). Der erhebliche jüdische Bevölkerungsanteil wurde praktisch unmittelbar nach der Besetzung von den nationalsozialistischen Unterdrückungs- und später von den Vernichtungsmaßnahmen (Umsiedlungen in Ghettos, „Vernichtung durch Arbeit“, Abtransport in Vernichtungslager) betroffen. Eroberung, Kriegsende und Vertreibung Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Ostpreußen von der Roten Armee nach verlustreichen Kämpfen erobert. Die nationalsozialistische Gauleitung unter Gauleiter Erich Koch unterließ die rechtzeitige Evakuierung der Bevölkerung und stellte selbständige Fluchtbewegungen unter schwere Strafe. Die Evakuierung und Flucht setzte erst viel zu spät ein und verlief vielfach ungeordnet. Dadurch wurde ein Großteil der Zivilbevölkerung unmittelbar in die Kampfhandlungen verwickelt, und das nachdem die abgelegene Exklave Ostpreußen bis dahin weitgehend vom Krieg verschont geblieben war und als relativ sicher galt. Nach dem Ende der Kampfhandlungen zurückkehrende Bewohner oder vom Vormarsch der Roten Armee eingeholte Flüchtlinge wurden vielfach von durch die antideutsche Propaganda aufgestachelten Soldaten der Roten Armee umgebracht, misshandelt, vergewaltigt und zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt. Ein Teil der Bevölkerung konnte sich über das Land mit Flüchtlingstrecks nach Westen retten, ein anderer Teil wurde über die Ostsee, vor allem über den Hafen Pillau evakuiert. Insgesamt forderte die Flucht unter Kriegsbedingungen größtenteils im Winter sehr viele Tote. Es wird geschätzt, dass von den bei Kriegsende ca. 2,4 Millionen Bewohnern Ostpreußens ca. 300.000 unter größtenteils elenden Bedingungen ums Leben gekommen sind. Unter den Menschen, die bei der Versenkung der „Wilhelm Gustloff“, der „General von Steuben“ und der „Goya“ im Frühjahr 1945 ums Leben kamen, befanden sich auch viele Flüchtlinge aus Ostpreußen. Alexander Solschenizyn und Lew Kopelew waren Augenzeugen und haben sich gegen die von der Roten Armee begangenen Gräueltaten und Kriegsverbrechen, die bis zur Gegenwart niemals geahndet wurden, wie beispielsweise in Nemmersdorf ausgesprochen. Sie kamen beide darauf in Zwangsarbeitslager (Gulags). Die überlebenden Bewohner wurden bis 1947 fast vollständig aus ihrer Heimat nach dem verbliebenen Deutschland vertrieben. Ein geringer Prozentsatz konnte dennoch bleiben, so gab es im heute polnischen Teil Ostpreußens die Möglichkeit, sich zum Polentum zu bekennen und dadurch in der Heimat zu verbleiben, wenn auch unter beschwerlichen Lebensbedingungen. Diese Möglichkeit wurde besonders den Masuren angeboten, die neben Deutsch den dem Polnischen verwandten masurischen Dialekt als Muttersprache hatten. Facharbeitern wurde ebenfalls ein Bleiberecht eingeräumt, da man auf diese meist nicht verzichten konnte. Die überwiegende Mehrheit der vertriebenen Einwohner Ostpreußens fanden ihre neue Heimat in den westlichen Besatzungszonen, die meisten davon in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern. Nach dem Potsdamer Abkommen wurde Ostpreußen zwischen Polen und der Sowjetunion aufgeteilt. Der sowjetische Anteil wurde der russischen Sowjetrepublik zugeteilt und mit Russen aus Zentralrussland und dem Gebiet des heutigen Föderationskreises Wolga sowie mit Weißrussen besiedelt. Der polnische Anteil wurde auf die neu gegründeten Woiwodschaften Danzig, Allenstein und Suwalki aufgeteilt. Hier wurden in erster Linie Polen aus Zentralpolen und im Rahmen der Aktion Weichsel aus Südostpolen vertriebene Ukrainer angesiedelt. Die Hauptstadt Königsberg wurde 1946 zu Ehren des sowjetischen Politikers Michail Iwanowitsch Kalinin in Kaliningrad umbenannt, ebenso wurden sämtliche Orte im sowjetischen Anteil – sofern sie nicht aufgelöst wurden – umbenannt. Schätzungsweise starben bei den Vertreibungen der Deutschen aus den einzelnen Ostgebieten: Ostpreußen: 511.000 Menschen Pommern: 498.000 Menschen Ost-Brandenburg: 209.000 Menschen Schlesien: 389.000 Menschen Danzig: 106.000 Menschen Staatsgebiet Polen: 293.000 Menschen Baltikum und Memelland: 66.000 Menschen Anerkennung der Grenzziehung Die DDR erkannte 1950 die Oder-Neiße-Linie im Görlitzer Vertrag als ihre Grenze zu Polen an. Dieser Anerkennung wird allerdings die völkerrechtsverbindliche Wirkung abgesprochen. Aber auch die Bundesrepublik Deutschland, welche das Alleinvertretungsrecht für Deutschland und alle Deutschen, also auch für die Staatsbürger der DDR und deren Staatsgebiet, beanspruchte, betrieb unter ihrem Kanzler Willy Brandt im Rahmen der neuen Ostpolitik in den frühen 1970er Jahren die Anerkennung der Grenzziehung vorbehaltlich eines endgültigen Friedensvertrages (siehe auch: Ostverträge). Nach dem Beitritt der DDR – d. h. deren Bezirke als Länder – zur Bundesrepublik, unterzeichnete das nun souveräne Deutschland am 14. November 1990 einen bilateralen deutsch-polnischen Grenzvertrag und gab mit diesem völkerrechtlichen Vertrag und dessen Inkrafttreten 1992 jegliche Ansprüche auf die ehemaligen deutschen Ostgebiete und damit auch auf Ostpreußen auf. Heutige Situation Nach der Verwaltungsreform 1975 wurde das polnische Ostpreußen in die neuen Bezirke (Woiwodschaften) Elbląg und Olsztyn sowie Teile von Ciechanów und Suwałki geteilt. Nach einer erneuten Bezirksreform am 1. Januar 1999 im polnischen Südteil bildet dieses Gebiet seither fast in seiner Gesamtheit die Woiwodschaft Ermland-Masuren mit der Hauptstadt Olsztyn (dt. Allenstein), der nördliche Teil bildet heute die russische Oblast Kaliningrad mit der Hauptstadt Kaliningrad (Königsberg). Nach der Auflösung der Sowjetunion ist diese Oblast nun eine Exklave Russlands. Einige russische Einwohner nennen die Stadt heute häufig „Kjonigsberg“, „Kenig“ oder „Kenigsberg“. Eine Rückbenennung (wie bei Sankt Petersburg, Nischnij Nowgorod und Twer (sowj. Kalinin)) wurde 1993 in einer Volksabstimmung abgelehnt. Verwaltungsgliederung der Provinz Ostpreußen In der Zeit von 1878 bis 1945 hat sich die territoriale Verwaltungsgliederung innerhalb der überwiegend landwirtschaftlich strukturierten Provinz Ostpreußen nur allmählich verändert. Allerdings sind 1920 und 1939 die Außengrenzen erheblich verändert worden. Regierungsbezirke Von 1808 bis 1945 bestanden die beiden Regierungsbezirke Gumbinnen und Königsberg. Aus den südlichen Kreisen dieser Bezirke entstand am 1. November 1905 der neue Regierungsbezirk Allenstein. 1723–1808 hießen diese Bezirke Kriegs- und Domänenkammer-Departement Litauen und Ostpreußen. Der früher westpreußische Regierungsbezirk Marienwerder wurde teilweise, gemeinsam mit einigen Kreise aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Danzig (Elbing und Marienburg) zum 1. Juli 1922 als Regierungsbezirk Westpreußen mit dem Sitz in Marienwerder der Provinz Ostpreußen angegliedert und trat am 26. Oktober 1939 zum neuen Reichsgau Danzig-Westpreußen. Am 26. Oktober 1939 wurde aus annektierten polnischen Gebieten der neue Regierungsbezirk Zichenau (Ciechanów) der Provinz Ostpreußen einverleibt. Ab 1. August 1941 entstand aus besetzten sowjetischen (weißrussischen, bis 1939 polnischen) Gebieten der neue Bezirk Bialystok. Dieser wurde vom ostpreußischen Oberpräsidenten und Gauleiter Erich Koch als Chef der Zivilverwaltung mitverwaltet und faktisch wie Reichsgebiet behandelt, allerdings nicht förmlich nach Ostpreußen eingegliedert. Stadtkreise Außer dem bereits 1818 bestehenden Stadtkreis Königsberg i. Pr. entstanden im Laufe der Zeit die folgenden weiteren Stadtkreise: Es wurden die Städte Tilsit (1896), Insterburg (1901), Allenstein (1910) und Memel (1918) aus ihren Landkreisen ausgegliedert und bildeten eigene Stadtkreise. Das westpreußische Elbing war bereits seit 1874 Stadtkreis und gehörte von 1922 bis 1939 zu Ostpreußen. Landkreise Folgende Kreise wurden aufgelöst oder umbenannt: während die folgenden Kreise neu entstanden (teilweise unter neuem Namen): 1819–1918 Kreuzburg: 1819, Zinten: 1819, Heiligenbeil: 1819, Preußisch Eylau: 1819, 1919–1933 Ragnit: 1922, Tilsit: 1922, Friedland: 1927, Bartenstein (Ostpr.): 1927/1938, 1933–1938 Oletzko: 1933, Darkehmen: 1938, Niederung: 1938, Pillkallen: 1938, Stallupönen: 1938, Treuburg: 1933, Angerapp: 1938, Ebenrode: 1938, Elchniederung: 1938, Schloßberg (Ostpr.): 1938, 1939–1945, Fischhausen: 1939, Königsberg (Pr): 1939, Pogegen: 1939, Makow: 1941, Mlawa: 1941, Ostrolenka: 1941, Plock: 1941, Plonsk: 1941, Pultusk: 1941, Schirps: 1941, Suwalken: 1941, Samland: 1939, Praschnitz: 1939, Zichenau: 1939, Mackeim: 1941, Mielau: 1941, Ostenburg: 1941, Plöhnen: 1941, Scharfenwiese: 1941, Sichelberg: 1941, Sudauen: 1941 Verwaltungsgliederung Ostpreußens Stand 31. Dezember 1937 Stand 1. Januar 1945 Regierungsbezirk Allenstein Stadtkreis Allenstein Stadtkreis Allenstein, Landkreise Allenstein, Johannisburg, Lötzen, Lyck, Neidenburg, Ortelsburg, Osterode i. Ostpr., Rößel (Sitz: Bischofsburg), Sensburg Landkreise Allenstein, Johannisburg, Lötzen, Lyck, Neidenburg, Ortelsburg, Osterode i. Ostpr., Rößel (Sitz: Bischofsburg), Sensburg, Regierungsbezirk Gumbinnen Stadtkreise Insterburg, Tilsit Stadtkreise Memel, Insterburg, Tilsit, Landkreise Angerburg, Darkehmen, Goldap, Gumbinnen, Insterburg, Niederung [Sitz: Heinrichswalde], Pillkallen, Stallupönen, Tilsit-Ragnit [Sitz: Tilsit], Treuburg Landkreise Angerapp, Angerburg, Ebenrode, Elchniederung [Sitz: Heinrichswalde], Goldap, Gumbinnen, Heydekrug, Insterburg, Memel, Schloßberg (Ostpr.), Sudauen, Tilsit-Ragnit [Sitz: Tilsit], Treuburg, Regierungsbezirk Königsberg Stadtkreis Königsberg (Pr) Stadtkreise Königsberg (Pr), Landkreise Bartenstein, Braunsberg, Fischhausen, Gerdauen, Heiligenbeil, Heilsberg, Königsberg (Pr), Labiau, Mohrungen, Preußisch Eylau, Preußisch Holland, Rastenburg, Wehlau Landkreise Bartenstein (Ostpr.), Braunsberg (Ostpr.), Gerdauen, Heiligenbeil, Heilsberg, Labiau, Mohrungen, Preußisch Eylau, Preußisch Holland, Rastenburg, Samland (Sitz: Königsberg), Wehlau, Regierungsbezirk Westpreußen (Sitz: Marienwerder) Stadtkreis Elbing , Landkreise Elbing, Marienburg (Westpr.), Marienwerder, Rosenberg i. Westpr., Stuhm , Regierungsbezirk Zichenau Landkreise Mackeim, Mielau, Ostenburg, Plöhnen, Praschnitz, Scharfenwiese, Schröttersburg, Sichelberg, Zichenau Politik Oberpräsidenten (Anmerkung: Zwischen 1824 und 1878 war Ostpreußen ein Teil der Provinz Preußen, deren Oberpräsidenten hier genannt werden). 1815–1824: Hans Jakob von Auerswald 1824–1842: Heinrich Theodor von Schön 1842–1848: Karl Wilhelm von Bötticher 1848–1849: Rudolf von Auerswald 1849–1850: Eduard Heinrich von Flottwell 1850–1868: Franz August Eichmann 1869–1882: Carl Wilhelm Heinrich Georg von Horn 1882–1891: Albrecht Heinrich von Schlieckmann 1891–1895: Udo Graf zu Stolberg-Wernigerode 1895–1901: Wilhelm Graf von Bismarck-Schönhausen 1901–1903: Hugo Samuel Freiherr von Richthofen 1903–1907: Friedrich Graf von Moltke 1907–1914: Ludwig von Windheim 1914–1916: Adolf Tortilowicz von Batocki-Friebe 1916–1918: Friedrich Wilhelm von Berg-Markienen 1918–1919: Adolf Tortilowicz von Batocki-Friebe 1919–1920: August Winnig, SPD 1920–1932: Ernst Siehr, DDP 1932–1933: Wilhelm Kutscher Bekannte Ostpreußen Bernd Altenstein, Künstler Hannah Arendt (aufgewachsen in Königsberg), Politische Theoretikerin Rainer Barzel, Politiker Otto Boris, Tierschriftsteller Marion Gräfin Dönhoff, Journalistin und Verlegerin (Die Zeit) Johann Gottfried von Herder, deutscher Dichter David Hilbert, Mathematiker Arno Holz, Schriftsteller Immanuel Kant, Philosoph Käthe Kollwitz, Künstlerin Udo Lattek, Fußballtrainer und Journalist Siegfried Lenz, Schriftsteller Agnes Miegel, Schriftstellerin Armin Müller-Stahl, Schauspieler Heinz Sielmann, Tierfilmer Arnold Sommerfeld, Mathematiker und Physiker Arno Surminski, Schriftsteller Heinrich August Winkler, Historiker Sprache Die ostniederdeutschen Dialekte, die in Ostpreußen gesprochen wurden, werden erfasst und beschrieben im Preußischen Wörterbuch. Ełk (deutsch Lyck) ist eine Mittelstadt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren – rund 120 km östlich der Wojewodschaftshauptstadt Olsztyn (Allenstein) in den Masuren gelegen. Der deutsche Name leitet sich aus prußisch „luka“ ab und ist die Bezeichnung für die Gelbe Mummel – eine Teichrose. Die polnische Form Ełk entstand durch falsche Abtrennung aus „we Łku“ und weist ebenfalls auf Sumpf- und Wasserpflanzen. Ełk ist heute Sitz eines katholischen Bistums. Geschichte Lyck wurde 1398 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1425 besaß Lyck das Dorfprivileg. Die Verleihung des Stadtrechtes erfolgte 1669. 1818–1945 war Lyck Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte sie zum Deutschen Reich (Ostpreußen). Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrag stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem auch Lyck gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatlich Zugehörigkeit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab. In Lyck stimmten 99,88 % für den Verbleib bei Deutschland. Die ursprünglich in Lyck ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben bzw. ausgesiedelt und durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Sehenswürdigkeiten Sehenswert sind neben historischen Wohnhäusern aus dem 19. Jahrhundert die ehemals evangelische Kirche (ein Werk Schinkels, heute katholischer Bischofssitz), die St.-Adalbert-Kirche sowie der Lycksee (Jezioro Ełckie) mit der Schlossinsel. Die durch den Schriftsteller Siegfried Lenz bekannt gewordene historische Schmalspurbahn wird heute von einem privaten Verein betrieben. Städtepartnerschaften Ełk unterhält seit dem 17. Juni 1955 eine Städtepartnerschaft mit Hagen in Westfalen. Dort findet auch alljährlich das sogenannte bundesweite "Lycker Treffen" der Kreisgemeinschaft der Vertriebenen der Stadt und des Kreises Lyck statt. Eine weitere Städtepartnerschaft mit der Stadt Nettetal am Niederrhein besteht seit 1998. Persönlichkeiten Eine bekannte Lycker Persönlichkeit der Neuzeit ist der Schriftsteller Siegfried Lenz, der 1926 in Lyck geboren wurde. Mit seinem Werk So zärtlich war Suleyken hat er dem Umland ein literarisches Denkmal gesetzt. Als Lucknow ist Lyck Zentrum der Handlung in seinem Roman Heimatmuseum, in dem Lenz sich mit dem die masurische Region schädigenden und schließlich zerstörenden Nationalismus, aber auch mit der Politik der Vertriebenenverbände nach 1945 auseinandersetzt. Söhne und Töchter der Stadt Ludwig von Baczko (1756-1823), Historiker Carl Contag (1863-1934), Oberbürgermeister von Nordhausen Siegfried Lenz (* 1926), Schriftsteller Hugo Zwillenberg (1885-1966), Unternehmer Weitere mit der Stadt in Verbindung stehende Persönlichkeiten Hieronymus Maletius, polnischer Drucker, Übersetzer und Theologe Johannes Maletius, polnischer Drucker, Übersetzer und Theologe Michał Olszewski, Schriftsteller Otto von Schrader, Admiral Cezary Zamana, Radrennfahrer Olsztynek (deutsch Hohenstein) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren im Powiat Olsztyński. Geografie Der Westteil der Allensteiner Seenplatte und die südlichen bis zu 200 Meter ansteigenden Erhebungen des preußischen Oberlandes prägen die Landschaft. Unmittelbar vor den Toren der Stadt befindet sich der kleine Mispelsee, während etwa zehn Kilometer östlich mit dem Plautziger See (Jez. Pluszne) einer der größten Seen der Seenplatte liegt. Mit dem Ameling durchquert ein Nebenfluss der Passarge den Ort. Um ihn herum erstrecken sich zahlreiche kleinere Waldgebiete. Die Verkehrssituation ist günstig, es besteht Anschluss an eine Bahnlinie nach Olsztyn (Allenstein), dazu kreuzen sich in der Stadt die beiden Fernstraßen 7 (Elbląg - Warschau) und 51 (Olsztynek - Kaliningrad). Geschichte Um die Besiedelung des im Südwesten des späteren Ostpreußen gelegenen Sassenlandes voranzutreiben, errichtete der Deutsche Orden dort mehrere Burgen, so auch eine um 1350 durch den Osteroder Komtur Günter von Hohenstein nördlich des Mispelsees. Bei der Burg wurde eine Siedlung angelegt, die nach dem Erbauer der Burg benannt wurde. Bereits 1359 verlieh ihr der Ordens-Hochmeister Winrich von Kniprode das Stadtrecht und überließ ihr 30 abgabenfreie Hufen. Die Einwohner erhielten das Fischereirecht auf dem Mispelsee. Zu dieser Zeit war auch schon eine Kirche vorhanden, die nach unbestätigten Quellen 1348 errichtet worden war. Die Komturei Osterode richtete in der Stadt zur Verwaltung der Region ein Kammeramt ein. Beim nahe gelegenen Tannenberg erlitt der Deutsche Orden 1410 die historische Niederlage gegen Polen (s.Schlacht bei Tannenberg 1410). Weitere Kämpfe gegen Polen führten 1414 dazu, dass der Orden Hohenstein selbst niederbrannte, um die Stadt nicht in polnische Hände fallen zu lassen. Der Wiederaufbau konnte jedoch durch die Unterstützung des Komtur Wolf von Sansheim bald darauf begonnen werden. Als der Orden begann, seine Kriegsschulden auf die Städte abzuwälzen, trat Hohenstein 1440 dem Preußischen Bund bei, der sich gegen die Repressalien wehren wollte. Ein Jahr nach dem 1454 ausgebrochenen Dreizehnjährigen Krieges zwischen Bund und Orden kündigte die Stadt ihre Mitgliedschaft und unterstellte sich wieder dem Orden. Während der letzten militärischen Auseinandersetzung zwischen Orden und Polen, dem Reiterkrieg von 1519 bis 1526, blieb Hohenstein längere Zeit von polnischen Truppen besetzt. Nachdem der Ordensstaat 1525 in das weltliche Herzogtum Preußen umgewandelt worden war, wurde die Stadt dem neugeschaffenen Oberländischen Kreis zugeordnet und erhielt den Sitz eines Hauptamtes. Erster Amtshauptmann war Friedrich von der Oelsnitz, dem das Amt auch verpfändet wurde. Die Reformation wurde in Hohenstein nach 1525 durch den Erzpriester Matthias Bienwald vollzogen. Er wurde später zu einem der bedeutendsten Theologen in Preußen. 1610 wurde das Hauptamt aufgelöst und dem Hauptamt Osterode zugeschlagen. In Hohenstein verblieb ein Kammeramt, auf das die immer noch bestehende Pfandschaft übertragen wurde. Unter anderen war von 1643 bis 1682, der Gesandte des preußischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. in Warschau, Johann von Hoverbeck Pfandinhaber. Mit der Auflösung des Kammeramtes endete 1704 die Pfandschaft. Der 1709 im Land ausgebrochenen Pest fielen auch in Hohenstein zahlreiche Einwohner zum Opfer. Nach einer Verwaltungsform gehörte die Stadt ab 1752 zum Kreis Mohrungen. Mehrere große Stadtbrände richteten immer wieder große Schäden an. Nach 1651 und 1685 wurde beim letzten Großfeuer 1804 das Rathaus zerstört. Auch die napoleonische Besetzung der Stadt in den Jahren 1806 und 1807 zog die Stadt so sehr in Mitleidenschaft, dass die durch die Lasten entstandenen Schulden erst 1832 getilgt waren. Mit der preußischen Verwaltungsreform von 1815 kam es erneut zu einem Wechsel der Kreiszugehörigkeit, die Stadt gehörte nun zum Kreis Osterode. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die beiden späteren Reichsstraßen 130 (Danzig - Hohenstein - Allenstein) und 389 (Hohenstein - Neidenburg) gebaut, ihnen folgte 1894 der Bau der Eisenbahnstrecke Allenstein - Soldau, die ebenfalls über Hohenstein verlief. Die neuen Verkehrswegen brachten jedoch keinen nennenswerten industriellen Aufschwung. Lediglich eine Wollweberei war vor Ort. Dagegen wurde in der alten Ordensburg 1847 ein Gymnasium eingerichtet, das über lange Zeit das Einzige im Umkreis von hundert Kilometern war. Im 1. Weltkrieg lieferten sich im Rahmen der zweiten Tannenbergschlacht vom 27. bis 29. August 1914 deutsche und russische Soldaten in der Stadt Straßenkämpfe, in deren Folge das Rathaus und 189 weitere Gebäude zerstört wurden. Mit Hilfe der Patenstadt Leipzig begann noch während des Krieges der Wiederaufbau unter Anwendung moderner Städtearchitektur, der 1923 mit der Einwohnung des neuen Rathauses abgeschlossen war. Bereits 1920 hatten sich die Einwohner beim durch den Versailler Vertrag aufgezwungenen Volksentscheid bei nur zwei Stimmen zugunsten Polens für den Verbleib bei Ostpreußen ausgesprochen. Am 18. September 1927 wurde nahe der Stadt durch Generalfeldmarschall Hindenburg vor 70.000 Teilnehmern das Tannenberg-Denkmal eingeweiht. Nach Hindenburgs Tod wurde er am 7. August 1934 am Denkmal beigesetzt. Nahe dem Tannenberg-Denkmal wurde während des 2. Weltkrieges das größte Kriegsgefangenenlager auf ostpreußischem Boden eingerichtet. In Baracken und Erdhöhlen wurden durchschnittlich 20.000 polnische, französische und sowjetische Soldaten untergebracht. Insgesamt starben hier 55.000 Kriegsgefangene, die auf dem Friedhof Schwenteinen begraben wurden. Mit Wirkung zum 1. April 1941 wurden Teile der Stadt, die durch eine Flussregulierung auf das östliche Ufer der Passarge geraten waren, in den Landkreis Allenstein umgegliedert. Im Januar 1945 wurde Hohenstein, das zu Kriegsbeginn 4236 Einwohner hatte, von der Roten Armee eingenommen und anschließend der polnischen Verwaltung übergeben. Die nicht geflohene deutsche Bevölkerung wurde bis 1947 zum überwiegenden Teil enteignet und nach Deutschland zwangsausgesiedelt. Die teilweise zerstörte Stadt erhielt den polnischen Namen Olsztynek und wurde mit Polen aus den an die Sowjetunion verlorenen polnischen Ostgebiete bevölkert. Museen Freilichtmuseum der Volksbauweise, in dem auch einige Häuser des ersten deutschen Freilichtmuseums in Königsberg zu besichtigen sind. Gemeinde Zur Gemeinde Olsztynek gehören die folgenden kleineren Ortschaften: polnischer Name deutscher Name (bis 1945) polnischer Name deutscher Name (bis 1945) polnischer Name deutscher Name (bis 1945) Ameryka Amerika 1917-45 Pagelshof Lipowo Kurkowskie Leip Smolanek Jugendfelde Cichogrąd Mortzfeld Lutek Luttken Spogany Spogahnen Czarci Jar Łutynówko Stare Gaje Czerwona Woda Rothwasser Łutynowo Lautens Sudwa Sauden Dąb Dembenofen Makruty Makrauten Swaderki Schwedrich Dębowa Góra Eichberg Malinowo Amalienhof Świerkocin Schwirgstein Drwęck Dröbnitz Mańki Manchengut Świętajny Schwenteinen Elgnówko Gilgenau Marązy Forsthaus Maransen Świętajńska Karczma Gaj Gay am Wittigwalde 1932-45 Neuhain Maróz Groß Maransen Tolejny Tolleinen Gąsiorowo Olsztyneckie Ganshorn bei Hohenstein Marózek Klein Maransen Tolkmity Tolkemüth Gębiny Heinrichsdorf Mierki Mörken Tomaszyn Thomascheinen Gibała Giballen Mycyny Meitzen Waplewo Waplitz Jadamowo Adamsheide Nadrowo Nadrau Warglewo Jagiełek Forsthaus Jagielleck 1938-45 Forsthaus Hohenstein Nowa Wieś Ostródzka Neudorf Warlity Małe Warglitten bei Hohenstein Jemiołowo Mispelsee Olsztynek Hohenstein Waszeta Waschetta 1938-45 Waschette Juńcza Julienhof Orzechowo Nußtal Wigwałd Wittigwalde Kąpity Kompitten Pawłowo Paulsgut Wilkowo Wilken Kolatek Schlagamühle Platyny Platteinen Witramowo Wittmannsdorf Królikowo Königsgut Ruda Waplewska Witułty Witulten Kunki Kunchengut Rybaczówka Ząbie Sombien Kurki Kurken Samagowo Sabangen Zawady Sawadden 1938-45 Jungingen Łęciny Langstein Selwa Sellwa 1938-45 Sellwen Zezuty Sensutten Lichtajny Königlich Lichteinen 1931-39 Lichteinen bei Hohenstein 1939-45 Köllmisch Lichteinen Sitno Seythen Söhne und Töchter der Stadt Paul Kahle (1875-1964), Orientalist Albert Lieven (1906–1971), Schauspieler Christoph Cölestin Mrongovius (1764–1855), Pfarrer, Sprachwissenschafter Paul Wendland (1864–1915), klassischer Philologe Pisz (polnisch früher auch Jańsbork, deutsch Johannisburg) ist Kreisstadt des Powiat Piski in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren mit etwa 19.400 Einwohnern. Geografische Lage Die Stadt liegt im Südosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 110 Kilometer östlich der Woiwodschafts-Hauptstadt Olsztyn (Allenstein). Hier entspringt die Pissa (Pisa) aus dem Roschsee (Roś), der zur Masurischen Seenplatte gehört. Über den sechs Kilometer langen Johannisburger Kanal ist der größte masurische See zu erreichen, der Spirdingsee (Śniardwy). Südlich erstrecken sich die Wälder der Johannisburger Heide (Puszcza Piska). Durch die Stadt verlaufen die Fernstraße 58 (Szczytno-Grajewo) und die Bahnlinie von Szczytno nach Ełk (Ortelsburg–Lyck). Geschichte Ausgangspunkt der Entwicklung von Johannisburg war eine Befestigungsanlage des Deutschen Ordens, die dessen Hochmeister Heinrich Dusemer 1345 zum Schutz des Flussübergangs und zur Verteidigung gegen die benachbarten Litauer anlegen ließ. Diese griffen in den Jahren 1361 und 1366 die Feste an und eroberten sie bei ihrem zweiten Ansturm. Die hölzernen Anlagen wurden in Brand gesteckt und die Besatzung vertrieben. Nachdem sich die Litauer aus der Gegend wieder zurückgezogen hatten, wurden die eingeäscherte Feste durch eine steinerne Burg ersetzt, die 1378 fertiggestellt war. Im Bereich der Burg hatten sich inzwischen Jäger, Beutner und Fischer angesiedelt. Um den Ort weiter zu fördern, verlieh ihm 1367 der Ordenskomtur aus Balga, Ulrich Fricke, die Handfeste des Deutschen Ordens. Die weitere Besiedlung des Umlandes erfolgte später in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, 1450 wurden dort 35 Dörfer erwähnt. Damit war für den Orden die Zeit gekommen, Johannisburg das Stadtrecht zu verleihen. Es sollte mit der vom Hochmeister Ludwig von Erlichshausen am 15. Mai 1451 ausgestellten Urkunde manifestiert und durch die Übergabe von 200 Hufen Land finanziell abgesichert werden. Da aber der Orden zu dieser Zeit Krieg mit Polen führte, fand sich niemand, der die Durchsetzung des Stadtrechts veranlassen konnte. Während des Städtekrieges 1455 und des Reiterkrieges 1520 wurde Johannisburg eingeäschert. Nachdem 1525 der Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum umgewandelt worden war, sorgte Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach für eine wirtschaftliche Förderung des Ortes. Die Burg wurde ausgebaut, weiter befestigt und zum Sitz des Amtshauptmannes bestimmt. Wie sehr der Herzog mit Johannisburg verbunden war, wurde mit seinem dortigen Aufenthalt während des Pestjahres 1549 deutlich. Die Verbreitung des evangelischen Glaubens, ebenfalls durch den Herzog gefördert, wurde in Johannisburg durch den aus Polen verbannten Reformator Martin Glossa vorangetrieben. Der einträgliche Grenzhandel mit Polen, dessen Grenze nur wenige Kilometer südlich verlief, ließ die wirtschaftliche Kraft weiter erstarken, was die Einwohner veranlasste, sich erneut um das Stadtrecht zu bemühen. Die 1594 an Markgraf Georg Friedrich herangetragene Bitte blieb jedoch unbeachtet, erst der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm I. stellte am 6. September 1645 die Stadtrechtsurkunde aus. Die Wehrhaftigkeit der Stadt wurde bei den Angriffen der Tataren in den Jahren 1656 und 1657 bewiesen. Mit Hilfe der kurfürstlichen Truppen unter der Führung von Oberstleutnant Friedrich von Arnheim wurden alle Eroberungsversuche zurückgeschlagen. Bei einem Stadtbrand 1687 wurde Johannisburg teilweise zerstört, auch das Rathaus wurde ein Opfer der Flammen. Viele Opfer forderte die Pest in den Jahren 1709 bis 1711. Von 1714 bis 1816 war Johannisburg Garnisonstadt der preußischen Armee. Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) besetzte der russische Oberst Selebrikow mit seinen Truppen die Stadt, die abermals in den Jahren 1807 und 1812 sowohl unter französischer und russischer Besatzung mit hohen Kontributionsforderungen und Plünderungen zu leiden hatte. Vom 23. bis 26. Januar 1813 hielt sich der russische Zar Alexander I. in Johannisburg auf. Mit der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde Johannisburg zur Kreisstadt des gleichnamigen Kreises ernannt. Das wirtschaftliche Leben erholte sich von den Schäden der vorangegangenen Kriege, insbesondere die Holzindustrie expandierte. Daneben waren der Getreidehandel und die Leinenwebereien die wichtigsten Erwerbsquellen. Vorteilhaft wirkte sich Neubau der Verkehrswege aus, neben der Chaussee nach Ortelsburg und zum polnischen Grajewo, hatte der 1885 erfolgte Anschluss an die Bahnlinie Allenstein–Lyck erhebliche Bedeutung. So stieg auch die Zahl der Einwohner bis 1900 auf 3.481, während 1782 nur 1.141 Menschen in der Stadt gelebt hatten. Der bescheidene Wohlstand wurde mit dem Ersten Weltkrieg wieder zunichte gemacht. Vom September 1914 bis Februar 1915 hielt die russische Armee Johannisburg besetzt, zerstörte die Stadt zu großen Teilen und verschleppte 1.586 Männer, Frauen und Kinder nach Sibirien. Noch während des Krieges begann im Rahmen der von der Reichsregierung initiierten Ostpreußenhilfe der Wiederaufbau, bei dem Leipzig als Patenstadt Hilfe leistete. Bei der durch den Versailler Vertrag im Abstimmungsgebiet Allenstein angeordneten Volksabstimmung über die Zugehörigkeit zu Deutschland oder Polen entschieden sich die Johannisburger Bürger am 11. Juli 1920 mit 34.036 gegen 14 Stimmen eindeutig für Deutschland. Der Zuzug von Einwohnern aus dem an Polen verlorenen Westpreußen ließ die Bevölkerungszahl noch einmal auf 5.186 im Jahre 1925 anwachsen. Das Ende Johannisburgs als deutsche Stadt begann mit dem sowjetischen Bombardement am 19. Januar 1945, dem fast zwei Drittel der Gebäude zum Opfer fielen. Am 24. Januar wurde die Stadt von der Roten Armee kampflos erobert. Nach der Übernahme durch die polnischen Behörden erfolgte die Umbenennung in Pisz. Der Name bezieht sich auf den kleinen Fluss Pissa, der jedoch nicht mit dem gleichnamigen Fluss bei Gumbinnen zu verwechseln ist. Der größte Teil des Landkreises Johannisburg bildet heute den Powiat Piski. Patenschaft Im Jahr 1954 hat der ehemalige schleswig-holsteinische Kreis Kreis Flensburg-Land (heute Kreis Schleswig-Flensburg) die Patenschaft für die Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V., eine Vereinigung der ehemaligen deutschen Einwohner des heutigen Pisz, übernommen. Partnerschaft Seit 1998 besteht zwischen dem Landkreis Schleswig-Flensburg und der Stadt Pisz eine Städtepartnerschaft. Bedeutende Persönlichkeiten Georg Christoph Pisanski, * 13. August 1725 in Johannisburg, Literaturhistoriker Ernst Rimmek, * 14. Dezember 1890 in Johannisburg, Kustmaler Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg, von 1797–1799 Stadtkommandant von Johannisburg Marianne Hold, (* 1933; † 1994), deutsche Schauspielerin Wolf-Eberhard Barth, (* 1941), deutscher Forstbeamter, Kynologe und Naturschützer Sehenswürdigkeiten Stadtkirche, Neubau 1843, größte Fachwerkkirche der Region Rathaus, schlichter neugotischer Bau des 19. Jahrhunderts Einzelne einfache Bürgerhäuser Mauer- und Kellerreste der Burg Die waldreiche Umgebung der Johannisburger Heide Szczytno (deutsch Ortelsburg) ist eine polnische Stadt im Süden der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Geografische Lage Die Stadt liegt im masurischen Seengebiet, am Südostrand der Allensteiner Seenplatte, 147 Meter über dem Meeresspiegel. In unmittelbarer Nähe liegen der Große und Kleine Haussee (Domowe Duze, Domowe Male). Während sich nördlich die bis zu 200 Meter hohen Damerauberge erheben, ist die übrige Landschaft von Wäldern geprägt. Zahlreiche Verkehrswege treffen hier zusammen. Es kreuzen sich die drei Landesstraßen 53 (Olsztyn - Ostroleka), 57 (Bartoszyce - Pultusk) und 58 (Olsztynek/Hohenstein - Grajewo). Dazu treffen sich die beiden Bahnlinien Biskupiec/Bischofsburg - Ostroleka und Olsztyn - Elk/Lyck). Zehn Kilometer südlich der Stadt liegt der internationale Flughafen „Mazury“ Szczytno-Szymany (Groß Schiemanen). Geschichte Die Ortsgründung geht auf die Ordensfeste „Hauß Ortelßburgk“ zurück, die zwischen 1350 und 1360 auf der Landverbindung zwischen dem Großen und dem Kleinen Haussee aus Holz und Erde errichtet wurde. Der Deutsche Orden nutzte sie als Grenzfeste gegenüber dem nahen polnisch beherrschten Masowien und als Stützpunkt zur Besiedlung des als Urwald vorgefundenen ehemaligen Prussengaus Galinden, der südlich der bisher eroberten und besiedelten Gebiete lag und allgemein als „Wildnis“ bezeichnet wurde. Ein Pfleger des Ordens, der der Komturei Elbing unterstand, hatte seinen Sitz auf der Burg. Der Name der Ortelsburg wird zurückgeführt auf den Großgebietiger und Obersten Spittler des Ordens Ortloff von Trier, der in seiner Eigenschaft als Komtur von Elbing mit einer Urkunde vom 24. September 1360 die Ansiedlung von Einwanderern aus Masowien veranlasste. Ihre Siedlung entstand zunächst auf der Nordseite des Kleinen Haussees, und sie lebten vorwiegend von der Imkerei. Bienenzüchter wurden zu dieser Zeit als Beutner bezeichnet, und so entstand für die neue Siedlung der Name Beutnerdorf. Im Jahre 1370 fiel die Ortelsburg den Kämpfen zwischen dem Deutschen Orden und den Litauern zum Opfer. Unter ihrem Anführer Kynstut zerstörten die Litauer die Burg. Der Orden wollte seinen Stützpunkt jedoch nicht aufgeben und errichtete sofort eine neue Burg, die diesmal widerstandsfähiger aus Stein errichtet wurde. Während des Dreizehnjährigen Krieges (1454 - 1466) war sie hart umkämpft und wurde mehrfach von beiden Kriegsparteien besetzt. Nach der 1525 erfolgten Säkularisierung des Ordensstaates und Umwandlung in das weltliche Herzogtum Preußen wurde die Ortelsburg zum Sitz des Amtshauptmannes für das dem Oberländischen Kreis unterstehende Hauptamt Ortelsburg. Dem Hauptamt seinerseits unterstanden die Ämter Willenberg und Passenheim. Da das Herzogtum zu dieser Zeit unter der Lehnshoheit Polens stand, verlor die Ortelsburg ihre Bedeutung als Grenzfeste und begann zu verfallen. Herzog Georg Friedrich, der die Gegend als sein Jagdrevier auserkoren hatte, stoppte die endgültige Zerstörung und baute die Burg ab 1580 zu einem Jagdschloss um. Viele der mit den Bauarbeiten beschäftigten Handwerker ließen sich bei der Burg nieder und gründeten 1581 unabhängig von der bereits bestehenden Ortschaft Beutnerdorf die Gemeinde Ortelsburg. Als der Amtshauptmann Andreas von Eulenburg um 1600 der neuen Gemeinde die Bierbrau- und Ausschankrechte verleihen wollte, kam es zu Auseinandersetzungen mit dem benachbarten Passenheim, das wirtschaftliche Einbußen befürchtete. Auf dem Höhepunkt der Streitigkeiten kam es auf den zwischen den Orten gelegenen Feldern zu einem regelrechten Waffengefecht. Der über Jahre andauernde Streit wurde erst am 23. März 1616 mit dem von Kurfürst Johann Sigismund verliehenen „Fundationsprivileg“ beendet. Mit dieser Urkunde erlangte Ortelsburg seine rechtliche Selbständigkeit einschließlich des Braurechts. 1629 trafen sich der brandenburgische Kurfürst Georg Wilhelm und der polnische König Wladislaw zur Vorbereitung des Christburger Waffenstillstands, der de facto den 1. polnisch-schwedischen Krieg beendete. Mehrere Brände und die 1656 ausgebrochene Pest warfen die Gemeinde immer wieder in ihrer Entwicklung zurück. Die im gleichen Jahr in den Süden des Landes eingefallenen Tataren richteten ebenfalls große Schäden an und töteten zahlreiche Einwohner. Erneut wurden viele Tote während der Pestepidemie in den Jahren 1709 bis 1711 beklagt. Obwohl nur etwa 400 Einwohner zählend, wurde Ortelsburg jedoch 1723 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I. das Stadtrecht verliehen. 1744 wurde Ortelsburg preußische Garnisonsstadt und beherbergte ein Feldjägerkorps, das sich später als „Ortelsburger Jäger“ wegen seiner ausgezeichneten Kundschafter und Scharfschützen einen guten Namen machte. Anlässlich einer preußischen Verwaltungsreform wurde 1752 der Oberländische Kreis aufgelöst, und das Hauptamt Ortelsburg wurde in den neu geschaffenen Landkreis Neidenburg|Kreis Neidenburg]] eingegliedert. Während des preußisch-napoleonischen Krieges hielt sich das preußische Königspaar, Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise, auf seiner Flucht aus Berlin vom 21. November bis 19. Dezember 1806 in Ortelsburg auf. Hier verfasste der König am 1. Dezember das „Publicandum an die Armee und das deutsche Volk“, mit dem er seine Maßnahmen zur Erneuerung der Armee und der Zentralverwaltung bekanntgab (so genanntes Ortelsburger Publikandum). Am 31. Dezember 1806 besetzte die napoleonische Armee die Stadt und plünderte sie aus. Bis 1812 hatte Ortelsburg die Einquartierungskosten zu tragen. Am 1. Februar 1818 wurde Ortelsburg im Zuge einer erneuten Verwaltungsreform zur Kreisstadt des neuen gleichnamigen Kreises erhoben. Mitte des 19. Jahrhunderts waren die späteren Reichsstraßen 128 von Königsberg über Ortelsburg nach Willenberg und 134 von Ortelsburg nach Allenstein als Chausseen ausgebaut worden und 1883 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahnstrecke Allenstein - Johannisburg. Damit waren die Voraussetzungen für industrielle Ansiedlungen geschaffen worden, und zum Ende des Jahrhunderts verfügte die Stadt über mehrere Ziegeleien, darunter eine moderne Ringofenziegelei, über ein Dampfsägewerk und eine Dampfmahlmühle. Das zuvor in Friedrichshof beheimatete Lehrerseminar wurde 1884 nach Ortelsburg verlegt. 1890 hatte die Stadt ohne das noch selbständige Beutnerdorf 2.885 Einwohner, darunter 700 Polen und 159 Juden. Für die polnische Minderheit wurde 1910 die „Bank Mazurski“ gegründet. Die Eingemeindung von Beutnerdorf wurde 1913 vorgenommen, und die neuformierte Stadt hatte nun über 8.000 Einwohner. Unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Ortelsburg am 30. August 1914 von russischen Truppen fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau der etwa 500 vernichteten Häuser wurde noch während des Krieges mit Hilfe der Partnerstädte Berlin und Wien begonnen. Als Folge des Versailler Vertrag stimmten die Einwohner im Abstimmungsgebiet Allenstein über die Zugehörigkeit zu Ostpreußen oder Polen ab. Am 11. Juli 1920 entschieden sich imn Ortelsburg 5.336 gegen 15 Stimmberechtigte für den Verbleib in Ostpreußen. Zwischen den beiden Weltkriegen konnte Ortelsburg einen beachtlichen Anstieg der Einwohnerzahlen verzeichnen. Während 1925 10.357 Menschen in der Stadt lebten, wurden 1939 13.523 Einwohner ermittelt. Im Januar 1945 wurde Ortelsburg von der Roten Armee erobert und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt. Die Mehrheit der deutschen Einwohner war bereits geflohen, die Zurückgebliebenen wurden enteignet und zwangsweise in die deutschen Gebiete ausgesiedelt oder mussten die polnische Staatsangehörigkeit annehmen. Die Stadt erhielt den polnischen Namen Szczytno, nach polnischen Quellen in Anlehnung an die lateinische Form von Haussee (sciten). Landgemeinde Die umliegende Landgemeinde Szczytno besteht aus folgenden Ortschaften: polnischer Name deutscher Name (bis 1945) polnischer Name deutscher Name (bis 1945) polnischer Name deutscher Name (bis 1945) Czarkowy Grąd Worfengrund Młyńsko Sędańsk Seedanzig Dębówko Eichthal Niedźwiedzie Bärenbruch Siódmak Schodmack 1938-45 Wiesendorf Gawrzyjałki Gawrzialken 1928-45 Wilhelmsthal Nowe Dłutówko Dlotowken Stare Kiejkuty Alt Keykuth Janowo Johannisthal Nowe Gizewo Neu Gisöwen Szczycionek Szczycionnek 1938-45 Waldsee Jęcznik Nowiny Neu Schiemanen Szymany Groß Schiemanen Kamionek Steinberg Ochódno Achodden 1938-45 Neuvölklingen Trelkówko Klein Schöndamerau Kaspry Kaspersguth Olszyny Olschienen 1938-45 Ebendorf Trelkowo Groß Schöndamerau Kobyłocha Kobbelhals Piece Ulonskofen 1938-45 Schobendorf Ulążki Ulonsk 1938-45 Kleinrehbruch Korpele Corpellen 1928-45 Korpellen Piecuchy Wessolygrund 1933-45 Freudengrund Wałpusz Waldpusch Lemany Lehmanen Płozy Plohsen Wały Wallen Leśny Dwór Prusowy Borek Prussowborrek 1932-45 Preußenwalde Wawrochy Wawrochen 1938-45 Deutschheide Lipnik Lipnik 1938-45 Jägerforst Puzary Gut Wilhelmsthal Wikno Wickno 1938-45 Wickenau Lipowa Góra Lindenberg Romany Rohmanen Wólka Szczycieńska Lentzienen Lipowiec Lipowitz 1933-45 Lindenort Rudka Hamerudau Wyżega Wyseggen 1938-45 Grünlanden Lipowiec Mały Klein Lipowitz 1933-45 Klein Lindenort Sasek Mały Paterschobensee Zielonka Zielonken 1912-38 Seelonken 1938-45 Ulrichssee Małdaniec Maldanietz 1938-45 Maldanen Sasek Wielki Materschobensee Żytkowizna Marksewo Alt Marxöwen Sawica Sawitzmühle 1938-45 Heidmühle Verkehr Durch den Ort führt die Bahnstrecke Olsztyn–Pisz. Söhne und Töchter der Stadt Hans Jürgen von der Wense (* 1894; † 1966), Schriftsteller, Übersetzer und Komponist Horst Kopkow (* 1910; † 1996), Geheimdienstoffizier und Gestapo-Beamter Gerhard Scheumann (* 1930; † 1998), Filmregisseur Olecko (deutsch bis 1928 Marggrabowa (umgangssprachlich auch Oletzko), 1928–45 Treuburg) ist eine Stadt im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren in der Nähe von Ełk und Suwałki. Sie liegt an der Mündung des Flusses Lega (früher Oleg) in den Jezioro Oleckie Wielkie (Großer Oletzkoer See, 1928–1945 Großer Treuburger See) an dessen westlichem Ufer. Geschichte Die Stadt Marggrabowa oder Oletzko wurde am 1. Januar 1560 vom Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach gegründet. Marggrab ist eines der zahlreichen deutschen Lehnwörter im Polnischen und bedeutet Markgraf. Bereits 1544 hatte an dieser Stelle eine, 1599 erstmals erwähnte, Jagdhütte namens Oletzko bestanden. Auf einer der Stadt vorgelagerten Halbinsel zwischen Lega und See wurde 1619 das Schloß Oletzko errichtet. 1709 erlag der größte Teil der Einwohner einer Pestepidemie (1100 Tote, 98 Überlebende). Die Stadt war von 1818 bis 1945 Sitz eines eigenen preußischen Landkreises Oletzko. Nach Ende des Ersten Weltkrieges fand 1920 im Abstimmungsgebiet Allenstein / Masuren eine Volksabstimmung statt, in der sich die Bevölkerung für eine Zugehörigkeit zu Ostpreußen oder aber zu Polen entscheiden sollte. Im Kreis Oletzko wurden nur zwei von 28.627 Stimmen für Polen abgegeben, aus diesem Grunde wurde die Stadt am 21. Dezember 1928 in "Treuburg" umbenannt. 1933 wurde dann auch der Kreis in „Kreis Treuburg“ umbenannt; diese Umbenennung beendete die jahrzehntelange Verwirrung um die unterschiedlichen Namen von Stadt (Marggrabowa) und Kreis (Oletzko). Sie wurde von der Bevölkerung begrüßt – ganz im Gegensatz zu den späteren Umbenennungen durch die Nationalsozialisten, die ab 1938 die traditionellen masurischen und altpreußischen Namen vieler Orte der Umgebung durch historisch nicht gerechtfertigte, „rein deutsche“ Bezeichnungen ersetzten. Anfang 1945 wurde die Stadt kampflos von der Roten Armee eingenommen. Trotzdem kam es zu einigen Zerstörungen. Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen. Durch eine Verwaltungsreformen kam der Ort 1975 zu der neu gebildeten Wojewodschaft Suwałki, 1999 dann zu der Wojewodschaft Ermland-Masuren. Sehenswürdigkeiten Der Marktplatz der Stadt hat eine Größe von sieben Hektar, er galt damit vor 1945 als größter Marktplatz Deutschlands. In seinem nördlichen Teil steht auf einem baumbestandenen Hügel die Kirche der Stadt, früher evangelisch-lutherisch, heute katholisch. Die heutige Kirche wurde nach der Zerstörung 1945 in den 1980er Jahren in den Dimensionen des Altbaus neu errichtet. Verkehr Der am westlichen Ende der Stadt gelegene Bahnhof ist ein regionaler Eisenbahn-Knotenpunkt. 1879 eröffnete die Preußische Ostbahn die Strecke Gołdap−Ełk Es folgten 1908 bzw. 1918 die Staatsbahnstrecken nach Kruklanki (Kruglanken) und Suwałki. Die Treuburger Kleinbahnen nach Mieruniszki (Mierunsken) − Garbassen und Schwentainen bei Sulejki (Suleiken) sind mittlerweile stillgelegt und z. T. abgebaut. Söhne und Töchter der Stadt Kurt Blumenfeld, Zionist Arthur Zimmermann, Diplomat Gmina Die Stadt- und Landgemeinde Olecko besteht aus folgenden Ortschaften: polnischer Name deutscher Name (bis 1945) polnischer Name deutscher Name (bis 1945) polnischer Name deutscher Name (bis 1945) Babki Gąseckie Babken, Kirchspiel Gonsken 1938-45 Babeck Jaśki Jaschken 1938-45 Jesken Raczki Wielkie Groß Retzken Babki Oleckie Babken, Kirchspiel Marggrabowa 1938-45 Legenquell Judziki Judzicken 1938-45 Wiesenhöhe Rosochackie Rosochatzken 1938-45 Albrechtsfelde Biała Olecka Bialla 1903-45 Billstein Kijewo Kiöwen Sedranki Seedranken Borawskie Borawsken 1938-45 Deutscheck Kolonia Olecko Siejnik Elisenhöhe Borawskie Małe Klein Borawsken 1938-45 Kleindeutscheck Kukowo Kukowen 1938-45 Reinkental Skowronki Birkenort Dąbrowskie Dombrowsken 1938-45 Königsruh Leck Ślepie Schlepien 1938-45 Schlöppen Dąbrowskie-Osiedle Łęgowo Lengowen 1938-45 Lengau Świdry Schwiddern Dobki Dopken 1938-45 Markgrafsfelde Lenarty Lehnarten Szczecinki Sczeczinken 1916-45 Einhorn Doliwy Doliwen 1938-45 Teichwalde Lesk Legahof Wólka Kijewska Kiöwenhorst Duły Dullen Lipkowo Lindenhof Zabielne Sabielnen 1938-45 Podersbach Gąski Gonsken 1938-45 Herzogskirchen Możne Moosznen 1936-38 Mooschnen 1938-45 Moschnen Zajdy Sayden 1938-45 Saiden Giże Giesen Olecko Marggrabowa 1928-45 Treuburg Zatyki Sattycken 1938-45 Satticken Gordejki Gordeyken 1938-45 Gordeiken Olszewo Olschöwen 1933-45 Erlental Zielonówek Grüneberg Gordejki Małe Klein Gordeyken 1938-45 Kleingordeiken Pieńki Stobbenorth 1928-45 Stobbenort Imionki Prostkergut Plewki Plöwken.