Conny Froboess mit Verleger Peter Meisel, Texter Georg Buschor und Komponist Christian Bruhn.
Verleihung der Goldenen Schallplatte für „Zwei kleine Italiener“ (1,2 Millionen verkaufte Schallplatten) und des „Goldenen Hundes“, dem Wahrzeichen des Musikverlags Electrola am 6. Juni 1963.
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Jahrhundert, 60er – Jahre, 60's - years, actor, actress, Anmut, anmutig, Ars gratia artis, art history, artist, Auszeichnung, Beruf, Berufe, Berufe, Berufsleben, Berufswelten, Berufswesen, Berühmtheiten, Bildnis, Bildniskunst, Branchen, Bromsilber, Bundesrepublik Deutschland, celebrities, cinema, D-50667 Köln, D-50933 Köln, D-60311 Frankfurt am Main, D-60329 Frankfurt am Main, Dame, Darsteller, Darstellerin, Deutsche Geschichte, Deutsche Wirtschaftsgeschichte, Eleganz, female, femininity, Film, Filmgeschichte, Filmschauspieler, Filmschauspielerin, Filmstars, Foto, Fotografie, Fotokunst, Frau, Germany, Gesellschaftsleben, Gewerbe, Girl, Goldene Schallplatte, Goldener Hund, Historical, Historically, Historisch, Historische Bilder, History, Jugend, Jugendkultur, Junge Dame, Kinematographie, Kostümkunde, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstfotografie, Kunstgeschichte, Künstler, Künstlerin, Lebenstil , Lichtbild, Lichtbildner, Mädchen, Mode, monochrom, monochrome, motion picture, movie, Music, Musik, Musiker, Nostalgia, Nostalgie, Persönlichkeiten, Photographica, Photographie, photography, Porträt, Porträtfotografie, Prominente, Roaring Sixties, Sänger, Sängerin, Schauspiel, Schauspieler, Schauspielerin, Schlager, Schlagersänger, Schlagersängerin, Schönheit, Sechziger Jahre, Sepia, Silbergelatineabzug, silent movie, Silver bromide, silver gelatine print, Sixties, Spielfilm, Stars, Unterhaltung, Vintage, Vintage Print, Weib, Weiblichkeit, Wirtschaftswunder, Woman Cornelia Froboess (* 28. Oktober 1943 in Wriezen), in frühen Phasen ihrer Karriere zunächst auch bekannt als Die kleine Cornelia, später als Conny, ist eine deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin und ehemalige Schlagersängerin. Karriere Kinderstar Gerhard Froboess schickte seine schwangere Frau Margaretha 1943 wegen der Bombenangriffe auf Deutschland von Berlin nach Wriezen, wo Cornelia Froboess noch im selben Jahr geboren wurde. Sie ist die Nichte des Stuntmans Harry Froboess. Ihre Kindheit verbrachte sie in der Gottschalkstraße im damaligen Berliner Bezirk Wedding. Ihren ersten Bühnenauftritt hatte Cornelia Froboess im Mai 1951 mit dem Schlager Pack die Badehose ein, den ihr Vater ursprünglich für die Schöneberger Sängerknaben geschrieben hatte. Von den verantwortlichen Herren dort wurde das Lied abgelehnt. Froboess wurde damit zum Kinderstar. Im Kollektivgedächtnis der Bundesrepublik verankerte sie sich damit als lockere spontane Berliner Göre. Teenager-Idol Von 1959 bis 1963 nahm Cornelia Froboess bei Marlise Ludwig in Berlin Schauspielunterricht. 1962 erreichte sie mit ihrem Titel Zwei kleine Italiener Platz 1 der Deutschen Schlager-Festspiele 1962 in Baden-Baden und vertrat danach Deutschland damit beim 7. Grand Prix Eurovision in Luxemburg. Obwohl sie dort nur einen 6. Platz erzielen konnte, wurde der Titel zu einem Millionenhit und ist noch ein beliebter Evergreen, der international punkten konnte. Cornelia Froboess nahm diesen Titel selbst in Niederländisch (Twee kleine Italianen), Italienisch (Un bacio all’italiana) und Englisch (Gino) auf, Coverversionen wurden von Connie Francis (ebenfalls Un bacio all’italiana in italienischer Sprache) und dem finnischen Duo Tuula & Paula (Tina ja Marina in finnischer Sprache) eingesungen. Als der Rock’n’Roll Deutschland erreichte, hatte Cornelia Froboess, die sich jetzt Conny, später Conny Froboess nannte, mit Schlagern wie Mr. Music, I Love You Baby, Lippenstift am Jackett und Teenager Melody großen Erfolg und wurde zum Teenageridol. Einige ihrer Lieder wurden im Duett mit Peter Alexander, Rex Gildo, Will Brandes oder Peter Kraus aufgenommen. Zwei kleine Italiener (Komponist: Christian Bruhn) blieb jedoch der einzige Nummer-eins-Hit. Froboess’ zweiter international erfolgreicher Titel war Lady Sunshine und Mr. Moon, den sie auch in niederländischer (Lady Sunshine en Mister Moon) und französischer Sprache (On peut bien dire) aufnahm. Mitte der 1960er Jahre zog sich Froboess allmählich aus der Musikbranche zurück, um sich ganz ihrer Karriere als Schauspielerin zu widmen. Ihre letzte Solo-LP Die neuen Lieder der Cornelia Froboess erschien 1967 bei Polydor. Film und Fernsehen Auch im Film war Froboess erfolgreich. Filmpartner waren unter anderem Peter Kraus, Peter Weck, Rex Gildo und Peter Alexander. 1960 spielte sie zusammen mit Peter Kraus in Conny und Peter machen Musik, dem erfolgreichsten Film des Jahres. Froboess wurde zusammen mit Peter Kraus als idealer Teenager vermarktet, wobei darauf geachtet wurde, dass sie nicht zu sexualisiert auftrat. Populär war sie später auch in ihrer Rolle als Pia Michelis an der Seite von Günter Pfitzmann in der ARD-Serie Praxis Bülowbogen. 1999 lieh sie ihre Stimme als deutsche Synchronsprecherin der Löwin Zira im Zeichentrickfilm Der König der Löwen 2 – Simbas Königreich. 2010 wurde Froboess in die Wettbewerbsjury der 60. Internationalen Filmfestspiele von Berlin berufen. Theater Von 1972 bis 2001 war Froboess festes Mitglied der Münchner Kammerspiele und spielte dort Rollen wie Minna von Barnhelm und die Lotte in Groß und klein von Botho Strauß unter der Regie von Dieter Dorn. Ernst Wendt inszenierte mit ihr Maria Stuart von Friedrich Schiller. Intendant Dorn inszenierte mit ihr die Lulu von Frank Wedekind und in seinem Faust war sie die Marthe Schwerdtlein. Ihre letzten großen Rollen an den Kammerspielen waren die Frau Wangel in Die Frau vom Meer von Henrik Ibsen und die Cäcilie in Stella von Johann Wolfgang von Goethe (beide unter Regisseur Thomas Langhoff). 1984 spielte sie mit großem Erfolg die Rolle der Eliza Doolittle im Musical My Fair Lady am Theater am Gärtnerplatz unter der Regie von August Everding. 2001 folgte sie Dieter Dorn an das Bayerische Staatsschauspiel in München und spielte die Laura in Der Vater von August Strindberg, wieder unter Thomas Langhoff. 2011 spielte sie die Gräfin Helena in Das Käthchen von Heilbronn am Bayerischen Staatsschauspiel unter der Regie von Dieter Dorn. Privatleben Am 3. August 1967 heiratete Froboess Hellmuth Matiasek, den damaligen Leiter des Staatstheaters Braunschweig und späteren Intendanten des Gärtnerplatztheaters in München. 1968 bekam das Paar die Tochter Agnes, 1970 wurde der Sohn Kaspar geboren. Die Heimat der Familie ist das Inntal in der Nähe des Wendelsteins. Christian Bruhn (* 17. Oktober 1934 in Wentorf bei Hamburg) ist einer der erfolgreichsten deutschen Komponisten und Musikproduzenten der Schlagerbranche in der Nachkriegszeit. Darüber hinaus ist er für zahlreiche Film- und Fernsehmusikkompositionen verantwortlich. Er arbeitete zumeist mit den Textdichtern Georg Buschor, Günter Loose, Hans Bradtke und Donato Plögert zusammen. Leben Erste Kompositionsversuche machte Bruhn bereits im Alter von vier Jahren am Klavier. Als Fünfjähriger hatte er Klavierunterricht bei der Mutter. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte Bruhn mit seiner Schwester und seiner Mutter zwischen 1940 und 1945 in Kärnten, wo ihn musikalische Eindrücke der österreichischen Volksmusik prägten. Der Vater, Max Bruhn, Kaufmann und Buchverleger, musste Wehrdienst leisten. Zurück in Hamburg nahm er weiteren Klavierunterricht/Harmonielehre/Kontrapunkt bei Hans Bittner, später bei Irma Homquist, machte die Mittlere Reife sowie eine Lehre als Maler, studierte bis 1955 Komposition bei Ernst Gernot Klussmann und Klarinette bei Gräfe an der Musikhochschule und spielte dann als Berufs-Pianist in verschiedenen Jazz-Combos. Während seines Studiums erhielt er 1953 vom Filmproduzenten Werner Grassmann den ersten Auftrag für die Filmmusik zum Kurzfilm Ware unterwegs. Im Jahre 1956 heiratete er in München Christa Mollweide, die ihm eine Anstellung als Tonassistent im Tonstudio der Schallplattenfirma Spezial Record verschaffte. Später arbeitete er dort als freier Arrangeur und Produzent. Mit ihrem Billig-Label „Tempo“-Schallplatten hatte sich die Firma auf so genannte „Nachzieher“ spezialisiert, also preiswertere Zweitversionen der gerade aktuellen Hits. Hier traf Bruhn auf den Textdichter Georg Buschor. Als Sängerin tauchte 1959 bei Tempo Charlotte Marian auf, die 1962 Bruhns zweite Ehefrau wurde. Bei Tempo erlernte Bruhn die praktischen Voraussetzungen für seinen späteren Hauptberuf als Schlager-, Film- und Fernsehkomponist und Musikproduzent. Im November 1959 traf er beim ersten Deutschen Schlager-Festival (veranstaltet von Radio Luxemburg) in Wiesbaden den Berliner Verleger Peter Meisel, mit dem er später die erfolgreiche, unabhängige Produzentenfirma, den Musikverlag und das Plattenlabel Hansa Musik Produktion gründete. Bruhn hat fast alle seine Schallplattentitel (und alle seine Fernseh-Musiken) selbst instrumentiert, bei den wenigen Ausnahmen übernahm man seine Demo-Arrangements. Die 1960er Jahre Die Zusammenarbeit mit Georg Buschor verbuchte mit dem ersten Hit Midi-Midinette, veröffentlicht im Juli 1960 mit Conny Froboess und einem Rang 4 in den deutschen Charts einen frühen Erfolg, zumal Conny seit einem Jahr keinen Top-10-Hit mehr erzielt hatte. Dieses Liebeslied auf ein Pariser Mädchen, das so schön ist wie die Stadt an der Seine, sang Conny mit ihrer unbekümmerten, jugendlichen Stimme. Mit ihr und dem Titel Zwei kleine Italiener (Text: Georg Buschor) gewann Bruhn am 17. Februar 1962 auch die Deutschen Schlagerfestspiele. Der am 28. November 1961 im Electrola-Studio in Köln aufgenommene Titel platzierte sich auch auf Rang 6 beim Grand Prix d’ Eurovision. Während die veröffentlichte Single in Deutschland bis Dezember 1962 über 500.000 Exemplare verkaufte, gingen europaweit insgesamt 1.225.000 Singles über die Ladentheke. Ein weiteres Mal konnte das Autorenteam Bruhn/Buschor den ersten Platz der Deutschen Schlager-Festspiele am 13. Juli 1964 erringen. Für die Schwedin Siw Malmkvist verfassten sie Liebeskummer lohnt sich nicht, das nach seiner Veröffentlichung im Juni 1964 ebenfalls Millionenseller-Status erlangen konnte. Bereits nach 14 Tagen waren 100.000 Stück umgesetzt, 880.000 bis Mitte 1965, und die Million wurde Ende 1965 überschritten. Die Tonträgerfirma Metronome wollte allerdings nur eine „Dreiviertel Goldene“ für 750.000 verkaufte Exemplare verleihen. Bruhn und Meisel entdeckten im Jahre 1963 bei einem Talentwettbewerb den vielseitigen Drafi Deutscher mit seiner Band Magics. Nachdem Drafi bei Decca einen Plattenvertrag erhalten hatte, schrieb Bruhn für ihn die deutschsprachigen Titel Teeny / Shu Bi Du Bi Du The Slop (November 1963), die mit 80.000 Exemplaren bis auf Rang 26 der deutschen Hitparade vordrang. Es folgten die Singles Shake Hands (Rang 16), komponiert von Bruhns Freund Heino Gaze, Keep Smiling / Es war einmal (Oktober 1964; Rang 7) und Cinderella Baby / Es ist besser, du gehst (Dezember 1964; Rang 3), bis auf Shake Hands allesamt aus der Kooperation Bruhn/Buschor/Loose. Noch erfolgreicher war er mit dem Millionenseller Marmor, Stein und Eisen bricht, der einer der populärsten deutschen Schlager überhaupt wurde und als Evergreen gefeiert werden sollte. Er entstand aus der Zusammenarbeit zwischen Bruhn, Loose und Deutscher. Letzterer lieferte die Grundidee der ersten Takte und arbeitete am Text mit. Der Song mit dem prägnanten Gitarrenriff wurde im Oktober 1965 veröffentlicht und verkaufte bis April 1966 800.000 Exemplare in Deutschland. Weltweit wurde er – auch durch die englischsprachige Version Marble Breaks And Iron Bends – zum Millionenseller. Bruhn/Loose schrieben danach Nimm mich so wie ich bin / Ich geh’ durchs Feuer für Dich (April 1966, Rang 7). Sieht man von Drafi Deutschers Coverversionen ab, stammen alle übrigen 14 Musikkompositionen für Single-Platten bis 1969 aus der Feder von Bruhn, insgesamt fungierte Bruhn als Komponist und/oder Produzent bei mindestens 30 Deutscher-Titeln. Manuela wurde von Peter Meisel 1962 im Berliner Teenagerlokal „Ufer-Eck“ entdeckt. Für sie verfasste Bruhn die Melodien zur Single Hula-Serenade / Candy (Bruhn/Buschor), die nach Veröffentlichung im Dezember 1962 lediglich 6.000 Exemplare umsetzte. Als 1963 mit den Tahiti-Tamourés (mit Charlotte Marian, Bruhns damaliger Ehefrau) die erste deutsche Mädchengruppe entstand, waren Bruhn und Peter Meisel deren Produzenten. Das bisherige Duo wurde um Manuela erweitert und verbuchte als Trio einen einzigen, allerdings sehr erfolgreichen Hit, an welchem Bruhn nur als Arrangeur/Produzent beteiligt war. Manuela, für deren Coverversion Schuld war nur der Bossa Nova (Umsatz: 3 Millionen) lediglich ein deutscher Text von Buschor und Musikproduzent Bruhn notwendig waren, übernahm nunmehr nach dem kurzen Intermezzo in der Mädchentruppe als Solistin die Bruhn-Titel Ich geh’ noch zur Schule (September 1963, Rang 4) und Küsse unterm Regenbogen (Mai 1965, Rang 7) mit einem Text von Hans Bradtke. Insgesamt komponierte und/oder produzierte Bruhn mindestens 16 Titel für Manuela. Für den westernorientierten Peter Hinnen komponierte Bruhn den erfolgreichen Titel Siebentausend Rinder, veröffentlicht im Mai 1963. Im Dezember 1965 entstand für Marion Maerz der Song Er ist wieder da mit fortepiano-(Wechsel von laut auf leise) und prägnanter Bassfigur. Davon wurden über 500.000 Exemplare abgesetzt. Im August 1968 veröffentlicht Dorthe Kollo das humorvolle Wärst du doch in Düsseldorf geblieben, mit einem Rang 10 der deutschen Hitparade der zweitbeste Erfolg der dänischen Sängerin. Die 1970er Jahre Mit dem dritten Rang von Katja Ebsteins Titel Wunder gibt es immer wieder beim Eurovision Song Contest 1970 gelang ein großer internationaler Erfolg, Bruhn dirigierte in Amsterdam das Orchester persönlich. Gleich mit ihrer ersten Single kam für sie damit der internationale Durchbruch. 1972 wurde Katja Ebstein seine dritte Ehefrau. Bruhn vertonte für sie im Jahre 1975 den nuancenreich produzierten Heine-Zyklus. Uraufführung gemeinsam mit der Heinrich-Heine-Gesellschaft in Düsseldorf. Als Produzent und/oder Komponist war Bruhn an über 100 Musiktiteln für Katja Ebstein beteiligt. Im April 1969 erreichte die französische Sängerin Mireille Mathieu mit Hinter den Kulissen von Paris ihren ersten deutschen Top-5-Hit, produziert und komponiert von Bruhn. Es folgte eine Reihe von sehr kommerziellen Titeln, die Mathieu bekannt machten und ihr Image prägten. Im September 1971 kulminierte die Hitserie mit dem von Bruhn produzierten und komponierten Akropolis Adieu, das eine Goldene Schallplatte für mehr als eine Million Plattenumsatz einbringt. Das gelang erneut im Oktober 1973 mit dem Nummer-eins-Hit La Paloma Ade. Insgesamt komponierte Bruhn für sie rund 100 Titel. Michael Kunze produzierte einige Titel von und mit Bruhn, darunter eine Peter-Maffay-LP, die den Titel Du bist anders enthielt. Roberto Blanco verdankt seinen Stimmungshit Ein bißchen Spaß muß sein vom Dezember 1972 dem Team Bruhn/Loose, er ist eine Koproduktion mit Ralph Siegel. Auch für Michael Schanze komponierte und produzierte er ab 1968, verstärkt ab 1972, insgesamt zwölf Titel, von denen jedoch nur Oh wie wohl ist mir im Oktober 1972 die Charts erreichen konnte. In den 70er-Jahren wurde dann das Volksmusik-Duo Gitti und Erika Goetz entdeckt und von Bruhn produziert, vom Titel Heidi wurden ab Dezember 1977 in Deutschland 500.000 und wahrscheinlich (inklusive Cover-Versionen) 40 Millionen Exemplare weltweit umgesetzt. Heidi war der Titelsong der deutschen Synchronfassung einer im Jahre 1974 gestarteten japanischen TV-Anime-Serie um die Abenteuer des Waisenkindes Heidi in den Alpen. Einen weiteren Erfolg hatte das Duo mit dem Kapellen-Hit Aus Böhmen kommt die Musik, den Bruhn zunächst Peter Alexander anbot, welcher sich aber erst viel später zu einer Coverversion entschließen konnte. Im Jahre 1976 ging Bruhn mit Erika Goetz seine vierte Ehe ein, die 2001 – kurz nach der silbernen Hochzeit – mit 11 Millionen DM Abfindung geschieden wurde. Er heiratete 2002 die Ärztin Irene Link. Die 1980er Jahre und danach Im Jahre 1981 wurde Bruhn Mitglied im Aufsichtsrat der GEMA. Von 1991 bis 2009 war Bruhn ihr Aufsichtsratsvorsitzender. Außerdem ist Bruhn seit 2002 Honorarprofessor der Hochschule für Musik Nürnberg/Augsburg und war bis 2007 Präsident der CISAC (Dachorganisation der Urheberrechtsgesellschaften). Von 1970 bis 1985 komponierte Bruhn auch Werbejingles, z. B. Shamtu Shampoo bringt Spannkraft ins Haar (1978) und das von Vicky Leandros gesungene Schmusewolle – das macht Perwoll aus Wolle (1974). Seine Jingle-Hits sind aber Milka, die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt – gesungen von Erika Bruhn sowie Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause – LBS. In den 1980er und 1990er Jahren nahm die Hitproduktivität Bruhns deutlich ab, während er vermehrt für Fernsehserien komponierte. 2010 sprach Schauspieler Mario Adorf Lyrik von Claire Din zur Musik von Bruhn, der sich dabei zeitgenössischer Semi-Klassik bediente. Seit 2012 arbeitet Christian Bruhn mit dem Berliner Entertainer Donato Plögert zusammen, für den er die Alben Dufte (2013), Schnauze mit Schuss (2016) und das Doppel-Album Banane (2018) produzierte, das auf Anhieb Platz 30 der Deutschen i-Tunes-Charts erreichte. Am 10. Januar 2019 startete Marie Reichs Dokumentarfilm über Christian Bruhn Meine Welt ist die Musik – Der Komponist Christian Bruhn in den deutschen Kinos. Statistik Bruhn komponierte für beinahe alle bekannten deutschen Schlagerkünstler. Er veröffentlichte insgesamt etwa 2000 Lieder (die GEMA verzeichnet über 2500 Werkanmeldungen), schrieb die Musik für mehr als 100 Radio- und TV-Werbespots (unter anderem Milka, McDonald’s und LBS) und ist für mindestens acht Millionenseller verantwortlich. Die erste goldene Schallplatte erhielt Bruhn für den Titel Zwei kleine Italiener. Es folgten Drafi Deutschers Hits; zwei goldene Schallplatten brachte ihm Mireille Mathieu ein. Danach wurde der Erfolg der Titelmelodie Heidi vergoldet; auch die Gitti-&-Erika-LP Aus Böhmen kommt die Musik (1978) wurde mit Gold belohnt. Werke (Auswahl) Schlager 99,9 Prozent (für Graham Bonney), 1968, Text: Günther Loose Alle Abenteuer dieser Erde (für Freddy Quinn), 1969, Text: Georg Buschor An einem Sonntag in Avignon (für Mireille Mathieu), 1970, Text: Georg Buschor Auch der schönste Tag geht mal zu Ende (für Caterina Valente), 1967, Text: Georg Buschor Aus Böhmen kommt die Musik (für Gitti und Erika), 1978, Text: Robert Jung Bene bene bene (für Rita Pavone), 1968, Text: Georg Buschor Cinderella Baby (für Drafi Deutscher), 1964, Text: Günther Loose Das fünfte Rad am Wagen (für Siw Malmkvist), 1965, Text: Hans Bradtke Der Computer Nr. 3 (für France Gall), 1968, Text: Georg Buschor Der Liebestraum als Twist (CB selbst als „Charly Cotton und seine Twist-Makers“), 1961 Der Stern vom Mykonos (für Katja Ebstein), Text: Georg Buschor, 1973 Die goldene Zeit (für Manuela und Drafi Deutscher), 1966, Text: Georg Buschor Die Hälfte seines Lebens (für Katja Ebstein) 1974, Text Georg Buschor Drei Musketiere (für Conny Froboess), 1963, Text Georg Buschor Du bist anders (für Peter Maffay), 1970, Text: Michael Kunze Ein bisschen Goethe, ein bißchen Bonaparte (für France Gall), 1969, Text: Hans Bradtke Ein bisschen Spaß muss sein (für Roberto Blanco), 1972, Text: Günther Loose Ein Indiojunge aus Peru (für Katja Ebstein), 1973, Text: Georg Buschor Er ist ein Schatz (für Elfi Graf), 1975, Text: Georg Buschor Er ist wieder da (für Marion Maerz) 1965, Text: Günther Loose Es geht mir gut, Cheri (für Mireille Mathieu), Text: Georg Buschor Es war einmal ein Jäger (für Katja Ebstein), 1974, Text: Georg Buschor Flower-Power-Kleid (für Wencke Myhre), 1968, Text: Georg Buschor Gartenzwerg-Marsch (Adelheid, Adelheid) (für Billy Sanders), 1962, Text: Hans Bradtke Heidi (für Gitti und Erika), 1978, Text: Andrea Wagner/Erika Bruhn Herzenbetrüger (für Alexa Tal), 2018, Text: Donato Plögert Hey Little Lady (für Graham Bonney), 1970, (Bruhn/Bonney/Blum) Hinter den Kulissen von Paris (für Mireille Mathieu), 1969, Text: Georg Buschor Ich möcht’ der Knopf an deiner Bluse sein (für Bata Illic), 1976, Text: Günther Behrle In Petersburg ist Pferdemarkt (für Katja Ebstein) 1976, Text: Michael Kunze Irgendjemand liebt auch Dich (für Roy Black), 1966, Text: Michael Holm Keine Liebe ohne Tränen (für Connie Francis), 1967, Text: Fini Busch Knuddel doch mal mit (für Marie-Luise Nikuta & Donato Plögert), 2014, Text: Donato Plögert Küsse nie nach Mitternacht (für Siw Malmkvist), 1965, Text: Georg Buschor La Paloma, ade (für Mireille Mathieu, Bearbeitung), 1973, Text: Georg Buschor Lass doch mal Dampf ab (für Gert Fröbe), 1980, Text: Fred Weyrich Liebe lässt sich nicht verbieten (für Donato Plögert & DIK), 2014, Text: Donato Plögert Liebeskummer lohnt sich nicht (für Siw Malmkvist), 1964, Text: Georg Buschor Lord Leicester aus Manchester (für Manuela), 1966, Text: Georg Buschor Marmor, Stein und Eisen bricht (für Drafi Deutscher), 1965, Text: Günther Loose Meine Welt ist die Musik (für Mireille Mathieu), 1970, Text: Georg Buschor Midi-Midinette (für Conny Froboess), 1960, Text: Georg Buschor Mille Colombes/Gebt den Kindern eine Welt (für Mireille Mathieu, Dana Winner), Text: Michael Kunze / E. Marney Mitsou (für Jacqueline Boyer), 1963, Text: Georg Buschor Monsieur Dupont (für Manuela), 1967, Text: Georg Buschor My, My, My (für Waterloo & Robinson), 1976, Text: gemeinsam mit Patti Unwin Pariser Tango (für Mireille Mathieu), 1971, Text: Georg Buschor Sankt Elisabeth (für Angela Wiedl), 2006, Text: Rose Nabinger Santa Maria (für Mireille Mathieu), 1978, Text: Günther Behrle Schneemann (für Manuela), 1964, Text: Georg Buschor Siebentausend Rinder (für Peter Hinnen), 1962, Text: Ulrich Blecher Sie schaut mich immer wieder an (für Peter Orloff), 1968 Sie suchen nach dem Morgen (für Five 4 Refugees), 2015, Text: Donato Plögert Tanz mit mir (für Peter Alexander), 1961, Text: Georg Buschor Und wenn ein neuer Tag erwacht (für Katja Ebstein), 1970, Text: Günther Loose Wärst du doch in Düsseldorf geblieben (für Dorthe Kollo), 1968, Text: Georg Buschor Wunder gibt es immer wieder (für Katja Ebstein), 1970, Text: Günther Loose Winter in Canada (für Elisa Gabbai), 1966, Text: Georg Buschor Wolkenkratzer (für Donato Plögert), 2015, Text: Donato Plögert Zwei kleine Italiener (für Conny Froboess), 1962, Text: Georg Buschor Musik für Film und Fernsehen 1961: Treibjagd auf ein Leben 1962: Die Post geht ab 1963: Apartment-Zauber 1963: Und wenn der ganze Schnee verbrennt 1963: Allotria in Zell am See 1964: Wenn man baden geht auf Teneriffa 1965: Die Banditen vom Rio Grande 1973: Kli-Kla-Klawitter 1974: Wickie (Titelmelodie) 1976: Marco 1977: Heidi 1978: Sindbad 1979: Die Rote Zora und ihre Bande 1979: Timm Thaler 1980: Captain Future 1981: Silas 1982: Manni, der Libero 1982: Jack Holborn 1983: Tao Tao 1983: Alice im Wunderland (Anime) 1983: Nesthäkchen 1984: Patrik Pacard 1985: Oliver Maass 1986: Die Wicherts von nebenan 1987: Hans im Glück 1989: Wie gut, daß es Maria gibt 1994: Alle meine Töchter 1999: Ich liebe meine Familie, ehrlich Bühnenmusiken und Musicals Der Sturm (Shakespeare) Der Sängerkrieg der Heidehasen Florian auf der Wolke Wibbel Mein Freund Wickie Heidi kehrt heim Sterntaler Laura und Kieselstein Lysistrata Liederzyklen James’ Tierleben (James Krüss) Heinrich-Heine-Lieder Wilhelm-Busch-Zyklus Der Rhein (Buschor) Das Lied von der Elbe (Krüss) Helga Feddersen spricht und singt (Feddersen) Auszeichnungen Goldene Stimmgabel (1987) Paul-Lincke-Ring (1993) Goldene Partitur des FKU (1995) Goldene Nadel der Dramatiker Union (1999) Richard Strauss Medaille der GEMA (1999) Verdienstmedaille des DMV (Deutscher Musikverleger-Verband) (1999) GEMA Ehrenring (2001) GEMA Ehrenmitglied (2003) Goldmedaille der CISAC Confédération Internationale des Sociétés d’Auteurs et Compositeurs (2004) smago! Award (2019) Peter Meisel (* 22. Juni 1935 in Berlin; † 5. Oktober 2010 in Pinehurst, North Carolina, USA) war ein deutscher Musikverleger und Produzent. Meisel lernte den Beruf des Musikverlegers beim Musikverlag Hans Sikorski. Anschließend lernte er auf Anraten seines Vaters Will das amerikanische Musikbusiness in New York bei Jean Aberbach kennen, bei dessen Verlagsgruppe Hill & Range sich gerade der junge Elvis Presley anschickte, die Welt der Rockmusik zu erobern. Zusammen mit seinem Bruder Thomas übernahm er im Jahr 1960 die Leitung des bis dahin eher unbedeutenden, von seinem Vater für dessen Söhne gekauften Musikverlages Edition Intro. Erste Erfolgstitel waren Conny Froboess’ Midi-Midinette und Zwei kleine Italiener aus der Feder der damals noch völlig unbekannten Christian Bruhn (Komposition) und Georg Buschor (Textdichter). Eine der Stärken Peter Meisels war die ständige Talentsuche z. B. bei Nachwuchswettbewerben, so entdeckte er u. a. Manuela, Marianne Rosenberg und Drafi Deutscher oder auch den Südtiroler Giorgio Moroder. Seine in Amerika gemachten Erfahrungen flossen 1962 bei der Gründung der Produktionsfirma Hansa Musik Produktion (ab 1964 mit eigenem Label) ein, wo Meisel die amerikanische Arbeitsweise der Musikindustrie erstmals in Deutschland praktizierte. Dem ersten Millionenseller Il Silenzio von Nini Rosso folgten zahlreiche deutschsprachige und internationale Hits. Nicht zuletzt durch seine Tätigkeit als Juror im Talentschuppen des damaligen Südwestfunks konnte er Künstler wie Juliane Werding oder Bernd Clüver entdecken und fördern, die sich zu verlässlichen Zugpferden „der Hansa“ entwickeln sollten. Auf dem internationalen Sektor waren z. B. Amii Stewart, Viola Wills, Aneka oder Co-Co erfolgreich, die Meisel als Leiter von Hansa London zwischen 1978 und 1982 auf den Markt brachte. Meisels musikalischer Horizont ging aber weit über Schlager und leichte Unterhaltung hinaus: So war er Partner und finanzielles Rückgrat von Rolf-Ulrich Kaiser bei der Gründung der progressiven Labels Ohr (Vertrieb Metronome), bei dem u. a. Werke von Floh de Cologne, Tangerine Dream, Guru Guru oder Amon Düül erschienen, und Pilz (Vertrieb BASF) mit Künstlern wie Witthüser & Westrupp, Popol Vuh, Hölderlin oder Wallenstein. Für Amon Düül produzierte Meisel vier Alben. 1984 zog sich Peter Meisel aus der Musikbranche zurück, um sich in den USA an der Fast-Food-Kette Wendy’s zu beteiligen. Nach dem Mauerfall kehrte Meisel wieder in seine Berliner Heimat zurück. Dort entdeckte er – wiederum in einer Talentshow, der von Meisel mitinitiierten Sendung Hut ab des ZDF – Die Prinzen und verhalf ihnen zum Erfolg. Ende der 1990er Jahre hatte er mit Lou Begas Mambo No. 5 noch einen weiteren bemerkenswerten Hit auf dem Hansa-Label. Schließlich setzte Peter Meisel sich endgültig in den USA zur Ruhe, wo er am 5. Oktober 2010 an einem Krebsleiden verstarb. Peter Meisel war u. a. mit Irmtrud „Trudy“ Meisel (* 23. Mai 1936, † 20. Februar 2008 in Berlin) verheiratet, die für den weltweiten Ein- und Verkauf von Urheberrechten verantwortlich war, in ihrer Zeit eine der erfolgreichsten Verlags-Managerinnen weltweit. Georg Buschor (* 14. März 1923 in Athen; † 11. Februar 2005 in Lugano) war ein deutscher Schlagertexter, der zusammen mit dem Komponisten Christian Bruhn eine Vielzahl bekannter Schlager schuf. Frühe Jahre Sein Vater war der Altertumswissenschaftler Ernst Buschor, der in Athen das Deutsche Archäologische Institut leitete. 1929 zog die Familie nach München, wo Buschor aufwuchs. Er trat zum 12. April 1937 in die Klasse 4B des Maximiliansgymnasiums in München ein und wurde am 20. März 1942 aus der 8. Klasse zur Wehrmacht eingezogen. Nach Kriegsende studierte er in München Philosophie und Theaterwissenschaft und begann danach als Liedermacher in Schwabing. Im Jahre 1949 war er zunächst als Komponist und danach als Textdichter tätig. Buschor lebte in einem kleinen Dachstuhl seiner elterlichen Wohnung, wegen der Enge von Besuchern „Schrank“ genannt. 1950er Jahre Seine ersten Texte schrieb er ersichtlich zusammen mit Komponist Ernst Jäger für Lale Andersen, und zwar den im Dezember 1956 erschienenen Titel Herzen am Hafen (Seemann, gib acht) (B-Seite von Der Leuchtturm, der grüßt aus der Ferne), im Juli 1957 Armer kleiner Marinero (B-Seite von Südwind, Westwind) und schließlich für Andersen die A-Seite O Happy Night (veröffentlicht am 15. November 1958). Für die Geschwister Schramm (ein Trio aus Rudi Kreuzberger, Helga Schramm und Lolita) entstand inzwischen mit Rolf Arland / Marcus Rausch der Titel entstand Die Jägermarie (Heliodor 450175; 1957). Er schrieb für Gisela Jonas („Schwabinger Gisela“) Mädchen aus Schwabing / Schwabinger Laterne (1958). Dann trat er als Gitarrist und Sänger im Münchner Szene-Nachtlokal „P1“ auf (genannt das „Stüberl“). Johnny Dane übernahm Anna Maria (B-Seite von Tammy; März 1958), René Carol Viola-Violetta (aufgenommen am 1. Juli 1958; B-Seite von Leb‘ wohl Marie). Für Die Heimatsänger verfasste er mit Ernst Jäger Die rote Rose (1958). Als Buschor etwa 200 DM monatlich an Tantiemen von der GEMA erhielt, gab er seinen Job als Gitarrist auf und wurde hauptamtlicher Liedtexter. 1960er Jahre Auf der Grundlage von Floyd Robinsons amerikanischem Original Makin‘ Love schrieb Buschor für Dalida den deutschen Titel So verrückt (EP Das Mädchen von Piräus; 1960). Der erste gemeinsame Schlager mit Komponist Christian Bruhn etablierte eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit. Beide verfassten für Conny Froboess mit Midi-Midinette über eine Pariser Näherin mit dem charakteristischen Hohner-Cembalet (aufgenommen am 15. Mai 1960) unter Musikproduzent Nils Nobach ihren ersten Hitparadenerfolg (Rang 4 der deutschen Hitparade). Der Musikverlag Peter Meisel gab beiden auf die Demoaufnahme einen – damals ungewöhnlich hohen – Vorschuss von 1000 DM. Meistens mit Bruhn verfasste Buschor für Conny Froboess 12 weitere Titel, darunter Mein Vater war ein Cowboy (13. April 1961), Einen Kuss und noch einen Kuss (12. August 1961); Buschors erster Nummer-eins-Hit und mit 1,225 Millionen verkauften Platten gleichzeitig erster Millionenseller Zwei kleine Italiener (28. November 1961; Rang 1) erschien ein Jahr später im Film Mariandls Heimkehr (Premiere: 11. Oktober 1962) oder Hey Baron Münchhausen / John der edle Ritter (16. Juli 1964). Inzwischen präsentierte Franzl Lang aus dem österreichischen Heimatfilm Der Orgelbauer von St. Marien (Premiere: 28. Juli 1961) das Lied Der Königsjodler (August 1961; Fredl Fesl brachte 1976 eine Coverversion heraus), für den Buschor zusammen mit Jäger die Filmmusik geschrieben hatte. Im Jahre 1962 lieferte Buschor mindestens 10 Liedtexte ab, darunter Tanz mit mir für Peter Alexander (März 1962; Rang 39), Kapitän Kapitän für Petula Clark (B-Seite vom Nummer-eins-Hit Monsieur; August 1962), Kleopatra für Chris Howland (B-Seite von Mädchen für alles, November 1962; aus dem Kinofilm Die Post geht ab; Premiere: 21. September 1962 im Kölner Kino Capitol) oder Manuelas überhaupt erste Single Hula-Serenade (November 1962). Der deutsche Text zu Schuld war nur der Bossa Nova für Manuela ermöglichte eine weitere Topposition (Cover von Blame It on the Bossa Nova mit Eydie Gormé; November 1962; 1) Im Jahre 1963 kamen mindestens 16 Titel aus seiner Feder auf den Markt. Drafi Deutscher besang mit Teeny seine erste Single (Februar 1963; 26), die ehemalige Eurovisons-Siegerin Jacqueline Boyer übernahm Mitsou (Juni 1963; 8), Tamouré Guitar entstand für die Tahiti-Tamourés (B-Seite von Tahiti Mafatu; September 1963), die attraktive Schlager-Adaption des Volksliedes Horch‘ was kommt von draußen rein übernahmen Manuela und die 6 Dops (Februar 1964; 13), Rex Gildo sang Glück gehört dazu (April 1964; 16) für den Kinofilm Apartment-Zauber (Premiere: 20. Dezember 1963). Mindestens 16 Titel erschienen im Jahre 1964. Liebeskummer lohnt sich nicht mit Siw Malmkvist wurde Sieger der Deutschen Schlagerfestspiele 1964 am 13. Juni 1964 und verkaufte nachfolgend 750.000 Exemplare. Es folgten die Moritat-Moralpredigt Schwimmen lernt man im See für Manuela (Juni 1964; 3), Die Rose von Mexico / Goodnight Jenny für Peter Hinnen (August 1964; 7), Das Mädchen mit dem traurigen Blick für den singenden Radio-Disc Jockey Mal Sondock (September 1964; 32), Abschiednehmen tut so weh für Carmela Corren (Dezember 1964; 16) oder Cinderella Baby mit Drafi Deutscher (Dezember 1964; 3). Das Jahr 1965 brachte wenigstens 22 von Buschor verfasste Texte hervor, und zwar Heute male ich dein Bild, Cindy Lou (Cover von The Birds and the Bees) mit Drafi Deutscher (Mai 1965; 3), Er hat ein Motorboot (mit Heinz Gietz) für Gitte Hænning (Oktober 1965; 40) oder Love and Kisses mit Manuela (November 1965; 17). 1966 kamen mindestens 17 Buschor-Texte auf den Markt, darunter alleine 6 Titel für Peggy March, wovon ihr erster Nummer-eins-Hit Memories of Heidelberg (mit Henry Mayer; März 1967; 1) der erfolgreichste war. Es folgte Lord Leicester aus Manchester für Manuela (Mai 1967; 12). 1967 entstanden mindestens 18 Titel, darunter 6 für Manuela wie Das Haus von Huckleberry Hill (April 1968; 29) oder Monsieur Dupont (September 1967; 9). Ferner erschien Wärst du doch in Düsseldorf geblieben für Dorthe Kollo (August 1968; 10), wovon die Jacob Sisters die Parodie Wärst Du Dussel doch im Dorf geblieben ablieferten (1968). 1968 gab es 28 Titel von Buschor, so etwa Das Mädchen Carina für Roy Black über die Liebe zu einem Zirkusmädchen, Blacks viertem Nummer-eins-Hit (Juni 1969; 1). Es folgten Arrivederci Hans (mit Henry Mayer) für Rita Pavone (Juli 1968; 6), (Sie trägt ein Ding Dong Bama Lama Sing Song Teeny Weeny) Flower Power Kleid von Wencke Myhre (Juli 1968; 17), Computer Nr. 3 mit France Gall, die sich auf Rang 3 des Deutschen Schlager-Wettbewerbs 1968 (August 1968; 24) platzierte, oder Mädchen, das ich liebe mit Howard Carpendale (Dezember 1968). Buschors Rekordjahr war 1969 mit wenigstens 38 Titeln. Alleine 7 Titel schrieb er für Mireille Mathieu, darunter Hinter den Kulissen von Paris (April 1969; 5), Martin (August 1969; 12) und Tarata-Ting, Tarata-Tong / Das Wunder aller Wunder ist die Liebe (November 1969; 18). Als ihr Manager Johnny Stark den noch nicht zu Ende komponierten Titel Hinter den Kulissen von Paris hörte, rief er begeistert „c'est ça! Justement!“ („Das ist es!“). Die Aufnahmen zu Hinter den Kulissen von Paris im Berliner Ariola-Studio dauerten für die der deutschen Sprache unkundigen Mireille Mathieu 3 Stunden. Chris Roberts übernahm Die Maschen der Mädchen (mit Rolf Arland; Dezember 1969; 8), France Gall sang Links vom Rhein und rechts vom Rhein (Dezember 1969; 32). Der Melodie As Tears Go By („Mir kommen die Tränen“) der Band The Rolling Stones unterlegte er einen deutschen Text mit dem Titel Es ist schön verliebt zu sein. 1970er Jahre 1970 brachte Buschor mindestens 25 Titel heraus. Allein 4 davon übernahm Mireille Mathieu, insbesondere An einem Sonntag in Avignon / Au revoir mon amour (April 1970; 13) oder Es geht mir gut Chéri / Meine Welt ist die Musik (Oktober 1970; 16). Mit dem Titel Auf dem Kurfürstendamm sagt man ‚Liebe‘ erreichte Roberto Blanco am 16. Februar 1970 bei Ein Lied für Amsterdam lediglich den fünften Rang der Endausscheidung. Für 1971 sind 28 Titel registriert, darunter 8 für Freddy und 7 für Mathieu. Zu Hits für Mathieu wurden Ganz Paris ist ein Theater (Februar 1971; 15) und der Millionenseller Akropolis adieu (September 1971; 3). Manuela übernahm Prost Onkel Albert (November 1971; 21). Das Jahr 1972 erbrachte einen Output von 19 Titeln, darunter jeweils 4 für Michael Schanze und Mireille Mathieu, die mit Hans im Glück in die Hitparade kam (September 1972; 16). 1973 gelangten wenigstens 33 Titel aus der Feder von Buschor auf den Markt, davon entfiel der größte Anteil mit 12 auf Mathieu. Katja Ebstein übernahm Der Stern von Mykonos (Juni 1973; 4). Elfi Graf brachte Herzen haben keine Fenster (mit Henry Mayer) heraus (November 1973; Rang 17). Bobby Vintons Cover hiervon – mit polnischen Gesangspassagen – hieß My Melody of Love (August 1974; Rang 3 und Rang Eins der Easy Listening charts), entwickelte sich zum Millionenseller (die Goldene Schallplatte wurde am 5. Dezember 1974 verliehen) und brachte es dem BMI zufolge auf ein Airplay von 1 Million Aufführungen.] Peters and Lee machten hieraus Don’t Stay Away Too Long (April 1974; Rang 3). 1974 erschienen 21 Liedtexte, darunter Der traurige Tango für Mireille Mathieu (B-Seite von Und der Wind wird ewig singen von Ralph Siegel; September 1974). 1975 sank die Zahl auf 17 Titel, darunter wiederum 5 für Mathieu. Zusammen mit Henry Mayer schrieb Buschor für Maggie Mae den Beitrag für Ein Lied für Stockholm unter dem Titel Die total verrückte Zeit, der am 3. Februar 1975 nur Rang 7 belegen konnte. Von Katja Ebstein erschien mit Die Hälfte seines Lebens (LP In Petersburg ist Pferdemarkt; Juli 1975) eine seiner letzten Kompositionen. Rezeption Georg Buschor entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten deutschen Schlagertexter und hatte seinen musikalischen Höhepunkt in den sechziger Jahren, wo er für Mireille Mathieu zu einem der wichtigsten Liedtexter wurde. Auch Manuela und Drafi Deutscher haben ihm einen Teil ihrer Erfolge zu verdanken. In jener Zeit belief sich sein Jahreseinkommen aus Tantiemen einem Zeitungsbericht zufolge auf 200.000 DM. Wie viele seiner Kollegen schrieb er zu englischsprachigen Originalen einen deutschen Text. Umgekehrt wurden zwei Hits seiner ursprünglich deutschen Texte in der angelsächsischen Welt gecovert (Monsieur Dupont und Herzen haben keine Fenster). Seine Schlager erschienen in zahlreichen Kinofilmen, er hat auch eine Vielzahl von Eurovisions-Liedern für Deutschland geschrieben. Texte in den Top 10 Titel Interpreten Jahr Platz Zwei kleine Italiener Conny 1962 1. Schuld war nur der Bossa Nova Manuela 1963 1. Liebeskummer lohnt sich nicht Siw Malmkvist 1964 1. Heute male ich dein Bild Drafi Deutscher 1965 Das Mädchen Carina Roy Black 1969 1. La Paloma ade Mireille Mathieu 1973 Cinderella-Baby Drafi Deutscher 1964 3. Schwimmen lernt man im See Manuela 1964 3. Akropolis adieu Mireille Mathieu 1971 3. Midi-Midinette Conny 1960 4. Drei Musketiere Conny 1963 4. Der Stern von Mykonos Katja Ebstein 1973 4. Es war einmal ein Jäger Katja Ebstein 1974 4. Memories of Heidelberg Peggy March 1967 5. Hinter den Kulissen von Paris Mireille Mathieu 1969 5. Cheerio Petula Clark 1963 6. Arrivederci Hans Rita Pavone 1968 6. Mitsou Jacqueline Boyer 1963 8. Die Maschen der Mädchen Chris Roberts 1969 8. Der Zar und das Mädchen Mireille Mathieu 1975 8. Küsse nie nach Mitternacht Siw Malmkvist 1965 9. Es ist zum Weinen Manuela 1966 9. Monsieur Dupont Manuela 1967 9. Wärst du doch in Düsseldorf geblieben Dorthe 1968 10. Der Pariser Tango Mireille Mathieu 1971 10. Nipper (* 1884 in Bristol; † September 1895 in Kingston upon Thames, England) war der Hund, der auf den Labels verschiedener Plattenfirmen in einer Pose abgebildet wurde, in der er aufmerksam in einen Grammophontrichter hinein zu lauschen scheint. Seinen Namen (auf Deutsch: „Zwicker“ oder „Beißzange“) verdankte Nipper seiner Angewohnheit, Besuchern des Hauses und Passanten in die Waden zu zwicken. Über die Herkunft von Nipper ist sehr wenig bekannt. Sein erstes Herrchen, Mark Barraud, hatte ihn wahrscheinlich auf der Straße aufgelesen. Man kann davon ausgehen, dass Nipper ein Terrier-Mischling war. Nach dem Tod von Mark Barraud nahm ihn sein jüngerer Bruder, der Maler Francis Barraud, bei sich auf. Dessen Phonograph habe eine große Faszination auf den Hund ausgeübt, so die gängige Überlieferung, und Nipper habe oft vor dem Trichter gesessen und einer Platte mit Aufnahmen von Mark Barrauds Stimme zugehört. E. M. Barraud, die Nichte des Malers, bestritt diese Darstellung. In einem Beitrag, der vom Pressedienst der EMI Electrola GmbH, also von einer Markeninhaberin des Logos, 1973 zum Jubiläum 75 Jahre Die Stimme seines Herrn erneut veröffentlicht wurde, schrieb sie, es sei „nicht wahr, wie oft behauptet wurde, dass er einer Schallplatte mit der Stimme seines Herrn lauschte, denn Mark Barraud hat nie eine Aufnahme gemacht“. Vielmehr habe er oft in dieser Haltung an der Tür gesessen, als hoffte er, seinen früheren Herrn zu sehen. Francis Barraud habe den Hund in seiner Lieblingshaltung gemalt, zunächst einen Walzenphonographen hinzugefügt und das Bild der Edison-Bell Consolidated Phonograph Company Ltd. in London angeboten, die jedoch kein Interesse zeigte. Auf Anraten eines Freundes habe Francis dann den Phonographen mit einem Schallplattenapparat der neu gegründeten Gramophone Company in Hayes, England übermalt. Sicher ist, dass diese ihm das Bild inklusive Copyright 1899 für insgesamt 100 Pfund abkaufte, um es in ihren Zeitungsannoncen zu verwenden. Das Original hängt heute im Boardroom der EMI in Hayes, die übermalte Stelle soll deutlich zu erkennen sein. Nipper wurde im Londoner Stadtbezirk Kingston upon Thames beerdigt. An der Stelle seines Grabes befindet sich heute der Parkplatz einer Bankfiliale. Im Eingangsbereich der Bank ist eine Gedenktafel angebracht, die auf das ehemalige Grab hinweist. Der Markenname His Master’s Voice und das Logo wurden weltweit populär, die Rechte liegen aber aufgrund der komplexen Geschichte der Musikindustrie in verschiedenen Ländern bei verschiedenen Firmen: auf dem amerikanischen Kontinent bei RCA, in Europa und den Commonwealth-Ländern bei der EMI Group und in Japan bei der Victor Company of Japan (JVC). Electrola ist eines der marktführenden deutschen Musiklabels, das jahrzehntelang seinen Sitz in Köln hatte und im Dezember 1925 seine Lizenz erhielt. Unternehmensgeschichte Am 8. Mai 1925 wurde von der britischen Gramophone Company in Nowawes bei Berlin die Electrola GmbH gegründet und erhielt im Dezember 1925 ihre Schallplattenlizenz. Im März 1931 fusionierte Electrola über deren Muttergesellschaft und der Lindström-Muttergesellschaft Columbia Gramophone Company zur EMI und wird damit Tochter-Label von EMI. Rund 300 Veröffentlichungen pro Monat ließen bei Electrola den Gesamtkatalog bis 1934 auf 11.000 Titel anwachsen. Ende 1939 geriet Electrola – wie auch die anderen deutschen Plattenlabels – unter nationalsozialistische Verwaltung. Dadurch kam es nicht mehr zur Veröffentlichung des typischsten US-Jazz-Songs In The Mood. Aufgenommen am 1. August 1939, wurde er in den USA im September 1939 veröffentlicht. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Anlagen der deutschen Tochterunternehmen zu 80 Prozent zerstört, sodass eine sofortige Wiederaufnahme der Produktion nach dem Krieg unmöglich war. Die Electrola entschloss sich – nicht zuletzt wegen der unsicheren Lage Berlins – komplett nach Köln umzuziehen. Auf dem Gelände der ehemaligen „Atlantic Gummi-Werke Aloys Weyers KG“ in Köln-Braunsfeld, Maarweg 149, fand man ausbaufähiges Areal. Hier in Köln wurde die Firma durch Eintragung ins Handelsregister am 13. Februar 1952 gegründet, die offizielle Sitzverlegung nach Köln fand am 8. September 1953 statt. Ein modernes Aufnahmestudio wurde 1956 am Kölner Maarweg – wo auch die Platten gefertigt wurden – mit allen dazugehörigen Technikräumen in Betrieb genommen. In diesen Studios wurden alle Schlager von Fred Bertelmann über Conny Froboess und Gitte Haennig, aber auch die letzten Aufnahmen mit Marlene Dietrich bis in die Ära von Herbert Grönemeyer produziert. Als 1965 die Kompaktkassette als neuer Tonträger auf den Markt kam, entstand 1966 auch eine eigene MC-Fertigung. Dies war die letzte Investition der Carl Lindström-Gesellschaft, die am 30. November 1972 in der EMI Electrola GmbH aufging. Nach einer Fusion von EMI Ltd. mit dem britischen Unternehmen Thorn Electrical Industries zu Thorn EMI Ltd. am 3. März 1980 wurde der in über 40 Ländern vertretene Großkonzern im August 1996 in die beiden unabhängig voneinander operierenden Gesellschaften Thorn und EMI Group aufgeteilt und an der Börse eingeführt. Im Juni 1992 kaufte Thorn EMI das bis dahin unabhängig agierende Tonträgerunternehmen Virgin Records für einen Kaufpreis von 957 Millionen US-Dollar und beendete damit einen intensiven Wettbewerb um die Firma, bei der viele der bestverkaufenden Künstler unter Vertrag standen. Im Januar 1994 kam die ebenfalls unabhängige deutsche Firma Intercord Tonträger dazu, mit der EMI seinen Künstlerstamm weiter ausbauen konnte, 2000 wurde der Standort der Intercord in Stuttgart geschlossen, und das Repertoire ging überwiegend auf die EMI Electrola GmbH & Co KG über. Im August 2000 zog das Unternehmen vom Maarweg in das Medienzentrum Kölns – den Mediapark; das Rechenzentrum folgte im Dezember 2002. Im Frühjahr 2002 wurde die EMI Electrola in EMI Music Germany GmbH & Co. KG umbenannt. Nach der Schließung des Standortes München im April 2004 wurde das Label Virgin mit den bereits in Berlin ansässigen Labels „Mute“ und „Labels“ zusammengeführt. Seit dieser Zeit operiert das Unternehmen an den beiden Standorten Köln und Berlin. Zunächst war EMI Music Germany an den drei Standorten München (Virgin), Köln (Capitol Music mit Pop und EMI Classics und Blue Note für Jazz) sowie Berlin (Labels Germany und Mute Tonträger) ansässig; Virgin Schallplatten ging 2004 in Labels und Mute auf. Das Zentrum der Schallplattenindustrie war jedoch Hamburg mit den Schallplattenfirmen Polydor Records, Teldec (Telefunken/Decca), Philips und Metronome. Technische Aspekte Der Firmenname „Electrola“ leitete sich von dem elektrischen Aufnahmeverfahren ab, das von 1925 an für Schallplatten angewandt wurde und ist benannt nach einem elektrischen Plattenspieler von RCA Victor. Elektrische Aufnahme bedeutete die Abkehr vom Trichter zum Mikrophon, zur elektrischen Nadelaufzeichnung und der entsprechenden Wiedergabe. Die Vorteile der „elektrischen Aufnahme“ waren höhere Lautstärke, geringeres Rauschen, kein aufnahmeseitiger „Trichterklang“, erweiterter Frequenzgang, weniger bassarm und übermäßig mittenbetont („quäkig“), insgesamt also natürlicher. War zuvor ein Aufnahme-Frequenzumfang von lediglich 600 bis 2000 Hz möglich, betrug er jetzt zwischen 100 und 5000 Hz. Die Umdrehungszahl wurde einheitlich auf 78/min festgelegt. Heute bezeichnet man jene Aufnahmen, die mit dem Trichter gemacht wurden, als „akustische“ Aufnahmen, alles spätere als „elektrische“ Aufnahmen. Die verwendeten Schellackplatten waren zerbrechlich, hatten 78/min und bei 25 cm Durchmesser eine maximale Spieldauer von ca. 3 min je Seite, bei 30 cm 4 min. Hierbei kamen auf 1 mm ca. 4 Rillen mit einer Mindestbreite vom 0,15 mm. Es ergab sich eine regelmäßige Spirale von außen nach innen. Electrola-Aufnahmen entstanden in der Anfangszeit oft in der Singakademie Berlin. 1927 war die erste elektrische Wiedergabe in Deutschland möglich; die Electrola produzierte jedoch in England ab 1925 bereits elektrisch aufgenommene Platten, in Deutschland ab Frühjahr 1926. Personalia Der energische Wiederaufbau in Köln ist Ladislaus Veder zu verdanken, der als Geschäftsführer bis 1969 fungierte. Der Jazz- und Klassikfan Max Ittenbach wurde 1956 zum Künstlerischen Direktor ernannt. Nils Nobach war ab 1953 bei Electrola als Produzent und Komponist (oft unter dem Pseudonym Peter Ström) tätig, der zu einem der profiliertesten Schlagerproduzenten der Zeit avancierte. Er produzierte Bibi Johns, Wolfgang Sauer, Fred Bertelmann, Conny (1957), die Nilsen Brothers (1958), Angèle Durand, Gitte Hænning, Rex Gildo (März 1959), Adamo (1964). Im November 1961 verließ Nobach die Electrola und es übernahm Heinz Gietz den Posten des Produktionsleiters Pop. Dessen Einstand wurde im November 1961 die Hämmerchen-Polka, gesungen von Chris Howland. Unter seiner Regie entstehen 1962 die Superhits Zwei kleine Italiener und Lady Sunshine und Mister Moon mit Conny Froboess, Speedy Gonzales mit Rex Gildo, Motorbiene mit Benny Quick, und eine weitere seiner eigenen Kompositionen Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett mit Bill Ramsey, sind die Topseller des Jahres. Gietz verlässt die Electrola im Jahre 1965, produziert aber Electrola-Interpreten als freier Produzent weiter (u. a. die Lords). 1968 veröffentlicht das Label Cornet, das Gietz gehört, die erste Schallplatte mit dem Titel „Mer schenken dä Ahl e paar Blömcher“ von der Kölsch-Mundart-Gruppe De Bläck Fööss. 1969/70 folgte das zweite Lied Ne Besuch em Zoo, gesungen von Horst Muys, welches sich in drei Monaten über einhunderttausend Mal verkauft hatte. Ab 1971 wird Heinz Gietz Produzent der ersten Electrola-Hits Drink doch eine met, In unserem Veedel sowie Mer losse d’r Dom en Kölle. 1970 beginnt die Zusammenarbeit mit Freddy Breck und Cindy & Bert, die in den kommenden Jahren auch die Hits, die nicht von Gietz komponiert wurden, auf seinem Cornet-Label herausbrachten (u. a. Immer wieder Sonntags und Bianca) (Freddy Breck). Günter Ilgner wurde 1962 kurzzeitig Produktionschef bei Electrola. Hier schlug er den für eine Tournee in Paris weilenden Beatles vor, deutsche Fassungen zu She Loves You und I Want To Hold Your Hand aufzunehmen. Die deutschen Texte wurden von Heinz Hellmer und Camillo Felgen (als „Nicolas“) verfasst, mit Otto Demler einstudiert und am 29. Januar 1964 im Pariser Tonstudio Pathé Marconi über die Original-Musikspuren gelegt. Bereits am 4. Februar 1964 erschienen die Aufnahmen als Komm, gib mir Deine Hand / Sie liebt Dich (Odeon #22671) und erreichten einen fünften bzw. siebten Rang der deutschen Hitparade. Im Jahre 1965 wechselt Ilgner dann jedoch zu Polydor, um 1969 als Programmdirektor zur Electrola zurückzukehren. Katalog Eine der ersten Veröffentlichungen der Electrola war mit Katalog #EG 111 das A-cappella-Quartett Revelers, das am 13. Januar 1926 mit dem Titel Dinah / I’m Gonna Charleston Back To Charleston in ihrer amerikanischen Heimat auf dem Victor-Label erschienen war, mit dem Electrola einen Vertriebsvertrag abgeschlossen hatte. Ihr am 4. September 1925 aufgenommenes und im Oktober 1925 in den USA veröffentlichtes Dinah / I’m gonna Charleston back to Charleston ist insofern interessant, als auf dem Electrola-Label der Hinweis „Negergesang“ zu finden ist, obwohl die Revelers Weiße waren. Die Gruppe, die auch gerade in den USA mit diesem Song debütiert hatte, wurde zum musikalischen Vorbild der deutschen Comedian Harmonists. Erste Schallplatten der Comedian Harmonists wurden für Electrola am 22. August 1928 veröffentlicht, aber erst am 31. Oktober 1929 nahm Electrola die Comedian Harmonists unter Vertrag, die zuvor erfolglos bei Odeon waren und dort 24 Aufnahmen hinterließen. Bei Electrola nahmen die Harmonists zwischen 1928 und 1935 über 150 Titel auf. Der für die Gruppe sehr günstige Exklusiv-Vertrag mit der Electrola garantierte ihnen 30 Titel pro Jahr. Erster Auftritt der endgültigen Formation erfolgte im Kölner Varieté „Groß-Köln“ zwischen dem 16. und 31. Mai 1929. Am 11. November 1929 veröffentlichte Electrola die erste Platte (Puppenhochzeit / Musketier-Marsch). Am 22. August 1930 entstanden die Hits Veronika, der Lenz ist da und Wochenend und Sonnenschein. Am 1. März 1935 spielten sie die allerletzte (illegale) Schallplattenaufnahme für Electrola ein (Brahms’ Ungar. Tanz Nr. 5 / Offenbachs Barcarole), nachdem sie am 13. Februar 1935 im Electrola-Studio in Berlin das vielsagende Morgen muß ich fort von hier aufgenommen hatten, ihre letzte (legale) gemeinsame Plattenproduktion. Nach intensiven Bemühungen wurde der Gruppe am 21. November 1935 von der Reichsmusikkammer gestattet, sich vorläufig „Meistersextett, früher Comedian Harmonists“ zu nennen. Am 20. August 1935 fanden die ersten Schallplatten-Aufnahmen bei der Electrola statt, die mit dem Meistersextett einen neuen Vertrag geschlossen hatte. Allerdings gab es Schwierigkeiten mit dem Repertoire, da ein Großteil der bisherigen Erfolgstitel von jüdischen Komponisten (u. a. Heymann, Spoliansky, Jurmann, Hollaender) und Textern (Gilbert, Rotter) stammte und nicht mehr verwendet werden durfte. Das erste öffentliche Konzert folgte im Oktober. Am 17. Dezember 1937 ordnete ein Erlass an, dass „entartete Kunst“ auf Schallplatte nicht mehr verkauft werden dürfe. Der Niedergang des Sextetts war nicht mehr aufzuhalten. Nach einer letzten Tournee durch Italien lehnte im Mai 1939 die Electrola Aufnahmen der Lieder Bel ami und Penny-Serenade mit der Begründung ab: „Es fehlt diesen Aufnahmen an der Lebendigkeit und vortragsmäßigen Differenzierung und Ausgeglichenheit“. Am 9. Mai 1942 wurden die Platten jüdischer Künstler beschlagnahmt. Die Comedian Harmonists waren die erfolgreichsten Interpreten der Electrola in ihrer Zeit, wenngleich sie keinen Millionseller-Status erreichen konnten. Im Jahre 1934 hatte der Electrola-Katalog einen Umfang von 6.000 Titeln, bei der DGG waren es 5000, Odeon hatte 4000, Columbia 1000 und Telefunken 900 Platten im Katalog. Damit war Electrola zu jener Zeit das größte deutsche Plattenlabel. Im August 1936 brachte Electrola einige Sondereditionen mit Tanzmusik heraus, die auch amerikanische Swingbands wie Benny Goodman (Goody Goody / Stardust, EG #3695) oder Duke Ellington (Jungle Nights In Harlem / Swanee Shuffle, EG #3696) enthielten. Electrola schloss sich damit einem Trend an, der in Deutschland ab 1935 einsetzte. Im Rahmen dieses Swing-Booms boten deutsche Plattenfirmen vermehrt englische und amerikanische Schallplatten in ihren Katalogen an, auch um das Verbot von Jazz im Rundfunk zu umgehen. Erster großer Umsatzerfolg war das am 11. Mai 1938 von Akkordeonspieler Will Glahé aufgenommene Stimmungslied Rosamunde, das über eine Million Mal verkauft wurde (EG #6398). Im November 1939 wurde Electrola weltberühmt, als hier das Soldatenlied Lili Marleen (Lied eines jungen Wachtpostens) / Drei rote Rosen (Gedenken) mit Lale Andersen (EG #6993) erschien. Der Song wurde mit über zwei Millionen verkaufter Exemplare zum meistverkauften des Labels und auf dem deutschen Plattenmarkt überhaupt. Erst im Juli 1941 erschien, nach vielen politischen Komplikationen, Andersens nächste Platte Einmal nach Bombay (O Johnnie), ein eher ruppiges Matrosenlied. In lediglich 15 Minuten verfasste der gelernte Architekt Hans Bradtke, der als Karikaturist für die Zeitschrift Hörzu arbeitete, den Text Pack’ die Badehose ein. Der Komponist Gerhard Froboess schrieb eine Melodie, und als Interpretin wurde Froboess‘ siebenjährige Tochter Cornelia gefunden. Gemeinsam mit den Schöneberger Sängerknaben nahm Conny Froboess, Deutschlands erster wirklicher Kinderstar, am 26. Juni 1951 in einer West-Berliner Kirche den Song auf. Die Strategie deutscher Plattenfirmen bestand in den 1950er und 1960er Jahren oft darin, die deutsche Coverversion von erfolgserprobten ausländischen Schlagern, insbesondere US-amerikanischen Originalen, herauszubringen. Auch bei Electrola ging dieses Konzept auf. Zudem setzte Electrola auch auf Stimmungslieder. Das Kölner Steingass-Terzett kam 1951 mit Der schönste Platz ist immer an der Theke heraus, Fred Rauch & Münchner Musikanten erschienen 1953 mit der Schützenliesl, Paul Kuhn hatte mit 250.000 verkauften Platten (Der Mann am Klavier) 1954 den größten Erfolg. Im Jahre 1955 sangen die Mainzer Hofsänger auf der Kölner Prinzenproklamation erstmals So ein Tag, so wunderschön wie heute, das nach Veröffentlichung im August 1959 insgesamt 300.000 Exemplare verkaufte und als Karnevalslied noch heute außerhalb vom Karneval bei Sportveranstaltungen gesungen wird. Millionenseller Nach Lale Andersens Erfolg musste das Label fast 20 Jahre bis 1958 warten, bis der nächste Millionenseller zu vermelden war. Produzent Nils Nobach, der Fred Bertelmann noch vor kurzem abgelehnt hatte, brachte ihn mit Tina Marie zur ersten Hitparadennotierung. 1957 hörte der Komponist Peter Moesser im Urlaub den Country-Song Gamblers Guitar. Daraus wurde dann Der lachende Vagabund, bei dem das herzhafte Lachen Fred Bertelmanns zum Markenzeichen wurde. Hiervon wurde in Rekordzeit ab November 1957 eine Million Platten verkauft, er erhielt die begehrte „Goldene Schallplatte“ und den „Goldenen Hund“ aus dem Hause Electrola, heute vergleichbar mit dem „Grammy“. Insgesamt gingen binnen kurzem 3,5 Millionen Platten über den Ladentisch, davon über 300.000 allein in den USA. Nobachs Zöglinge Nilsen Brothers brachten die deutsche Version von Tom Dooley im Dezember 1958 auf den Markt und verkauften hiervon 1,3 Millionen Exemplare. Im April 1961 kam der Babysitter-Boogie mit Ralf Bendix auf den Markt. Das Babylachen bei dieser Aufnahme stammte von der Tochter seines Produzenten Hans Bertram und dessen Ehefrau Elisabeth, genannt Lilibert. Auch Bendix erhielt neben der goldenen Schallplatte den hausinternen „Goldenen Hund“. Lale Andersen, inzwischen 55 Jahre alt, brachte Electrola im Oktober 1960 mit Ein Schiff wird kommen den nächsten Millionenseller. Conny (Froboess) schaffte mit Zwei kleine Italiener innerhalb von 9 Monaten seit der Veröffentlichung im März 1962 einen Plattenumsatz von 500.000, bis Juni 1965 waren europaweit von ihrem einzigen deutschen Nummer-eins-Hit 1,225 Millionen Platten verkauft. Gitte Hænning verkaufte auf Anhieb 500.000 Exemplare von Ich will ’nen Cowboy als Mann nach Veröffentlichung im Juni 1963, einer trotzigen Persiflage mit mahnenden elterlichen Gegenstimmen; bis Juni 1965 waren hiervon 1,05 Millionen Exemplare über die Ladentheke gegangen. Electrola profitierte Mitte der 1960er Jahre von der Erfolgswelle der aufkommenden so genannten Beatmusik. Alleine von Manfred Manns Do Wah Diddy Diddy wurden über eine Million Exemplare in Deutschland abgesetzt, für I Feel Fine von den Beatles lagen insgesamt 500.000 Vorbestellungen vor. Heino wurde von Ralf Bendix entdeckt und zu Schallplattenaufnahmen nach Köln zu Electrola eingeladen. Sein erster großer Hit war 1965 Jenseits des Tales, wovon auf Anhieb über 100.000 Platten verkauft wurden. Heino bekam dann 1970 den „Goldenen Electrola-Hund“, für 1 Million verkaufter Singles in einem Jahr, überreicht. 1975 erhielt er erstmals eine „Platin-Platte“ für 1,5 Millionen verkaufter LPs/MCs der Serie Heino – Seine großen Erfolge. Auch Christian Anders bringt für Electrola Erfolg, als im Juli 1969 seine Single Geh nicht vorbei / Sylvia herausgebracht wird. Sie wird bis Dezember 1969 zum Millionenhit, erhält den „Goldenen Hund“ von der Electrola, den „Silbernen Löwen“ von Radio Luxemburg und noch weitere Preise. Howard Carpendale fängt klein an, denn im November 1966 setzt seine erste Single Lebenslänglich lediglich 60.000 Stück um. Die erste Goldene erhält er für die LP Mein Weg zu dir, die in den ersten 14 Tagen seit Erscheinen im Jahre 1979 bereits 250.000 Mal verkauft wird. Im Jahre 1981 wird die LP Such mich in meinen Liedern vergoldet. Nach einer schöpferischen Pause feiert der deutsche Superstar im Februar 1984 mit Hello again ein erfolgreiches Comeback. Im Jahre 1975 wechselte Franz Lambert die Plattenfirma – fortan erschienen seine Tonträger bei der Electrola. Im selben Jahr erhielt Lambert die ersten zwei „Goldenen“ für 500.000 verkaufte Exemplare von zwei Langspielplatten. Die dritte „Goldene“ folgte 1979 für die LP Pop-Orgel Hitparade – 40 Super-Hits. Otto Waalkes sowie der befreundete Pharmaziestudent und Klein-Konzertveranstalter Hans Otto Mertens, der Waalkes’ Manager wird, lassen einen überwiegend auf nachempfundenen Nummern, Witzen und Liedparodien amerikanischer und britischer Komiker beruhenden Auftritt Ottos auf eigene Kosten aufzeichnen. Das Ergebnis ist die Langspielplatte „Otto“, die Mertens und Waalkes im Dezember 1972 bei ihrem eigens dazu gegründeten Label „Rüssl Räckords“ veröffentlichen. In Hamburger Plattenläden werden innerhalb der nächsten drei Monate 4.000 Exemplare verkauft. Im März 1973 übernimmt EMI Electrola den Vertrieb dieser und folgender Otto-LPs, für die Waalkes zahlreiche goldene Schallplatten erhält. Im Jahre 1993 beginnt die Erfolgsgeschichte der Popband Pur. Ihre LPs Seiltänzertraum (1,5 Mill), PUR Live die Zweite (1996; über 2 Mill), werden zu nationalen Verkaufserfolgen. Jubiläums-Platte Im März 1993 erschien unter dem Titel Highlights: Aus 40 Jahren Vinyl-Schallplattenherstellung bei EMI Electrola in Köln eine auf 5.000 Exemplare limitierte 3er Vinyl-Schallplatte mit den musikhistorisch wichtigen Aufnahmen aus dem Kölner Presswerk, teilweise in den Kölner Studios aufgenommen. Sie enthält 39 Popsongs und 17 klassische Musikstücke. Konzernwechsel der Electrola Das Schicksal der Kölner Electrola war konzernbedingt lange Zeit eng mit dem des Mutterkonzerns EMI Group verknüpft. Nachdem sich die EMI Group mindestens seit 2001 in einer strukturellen und später auch konjunkturellen Unternehmenskrise befand, finanzierte die Großbank Citigroup im September 2007 die Unternehmensübernahme durch Terra Firma Capital Partners (Inhaber: Guy Hands), was sich als Fehlinvestition herausstellte. Nachdem Terra Firma die Kreditzinsen für die Kaufpreisfinanzierung nicht mehr aufbringen konnte, hatte die Citigroup die EMI-Aktien von Terra Firma im Februar 2011 übernommen. Durch Kreditabschreibungen verlor die Citigroup 2,2 Milliarden £ (ursprünglich £ 3,4 Mrd. Kredite), Terra Firma seinen Eigenkapitalanteil von 1,7 Mrd. £. Die Übernahme von EMI durch Terra Firma stellte sich damit als einer der größten Fehlschläge der Leveraged Buy-outs der Finanzgeschichte heraus. Schließlich erwarb die Universal Music Group das Aktienpaket, was durch die EU-Kommission im September 2012 genehmigt wurde. Infolgedessen wurden die deutschen Teile der EMI-Labels Capitol Records, Blue Note Records und Virgin Schallplatten im Mai 2013 nach Berlin zentralisiert, der Hauptsitz der Electrola GmbH wurde im Mai 2013 nach München verlegt. Das Schlager- und Pop-Label Electrola wurde zur Universal Music Deutschland GmbH nach München verlagert, wo es seit 1. Mai 2013 das Volksmusik-Label Koch Universal Music als Sublabel weiterführt. Nur das Label Rhingtön verbleibt – wegen des ausschließlich kölschen Repertoires – wie die Holding EMI Recorded Music GmbH in Köln. Erste Electrola-Veröffentlichung aus München war am 3. Mai 2013 Reinhard Mey mit seiner LP Dann mach’s gut, die direkt von 0 auf 1 in den LP-Charts aufstieg. Nach der spektakulären Fusion besteht der Musikmarkt lediglich noch aus drei Major Labels: Universal Music Group, Sony Music Entertainment und Warner Music Group. Eine Goldene Schallplatte ist in der Musikindustrie ein Preis, der an Musiker, Produzenten und Komponisten für den Verkauf einer Mindestanzahl an Ton- oder Bildtonträgern in einem Land verliehen wird, wobei alle Formate wie CD, LP, DVD, Blu-ray und auch Downloads gezählt werden. Zusätzlich gibt es die Auszeichnung Platin-Schallplatte für noch höhere Verkaufszahlen, in der Regel doppelt so hohe wie bei der Goldenen Schallplatte. Zur weiteren Steigerung gibt es Dreifach-Gold, Doppel-Platin, Fünffach-Gold und so weiter, in einigen Ländern wie den USA als besondere Steigerung die Diamantene Schallplatte. Die Silberne Schallplatte für eine geringere Anzahl von verkauften Einheiten wird nur in wenigen Ländern, wie etwa Großbritannien, verliehen. Die Preise werden in den USA seit 1958 von der Recording Industry Association of America (RIAA) und in anderen Ländern seit den 1970er Jahren von der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) verliehen. Die Goldene Schallplatte soll dabei als Auszeichnung für eine „gleichermaßen künstlerisch wie wirtschaftlich erfolgreiche Produktion“ stehen. Geschichte Die Idee der Goldenen Schallplatte geht auf die Plattenfirma American Record Corporation zurück. Ihr Vorstand Arthur E. Satherly überreichte gegen Ende des Jahres 1931 Gene Autry öffentlich eine mit Gold überzogene Kopie seiner Single That Silver Haired Daddy of Mine, nachdem diese über 500.000-mal verkauft worden war. Am 10. Februar 1942 bekam Glenn Miller während einer Radiosendung eine goldene Schallplatte von der Plattenfirma RCA-Victor für den Verkauf von über 1,2 Millionen Exemplaren von Chattanooga Choo Choo. Dies gilt nach einigen Quellen als erste offiziell verliehene Goldene Schallplatte. Nach der Gründung der RIAA im Jahre 1952 übernahm der Verband die Verleihung der Goldenen Schallplatte. Er verlieh am 14. März 1958 seine erste Goldene Schallplatte an Perry Como für die Single Catch a Falling Star. Am 6. Juli 1958 erfolgte die erste Verleihung der Goldenen Schallplatte für ein Album. Es war die Filmmusik für Oklahoma!. Entwicklung der Vergaberichtlinien USA Im Jahr 1976 erweiterte die RIAA die Preisverleihung um die Platin-Schallplatte für eine Million verkaufte Singles sowie 1984 um die Multi-Platin-Kategorie für mehr als zwei Millionen verkaufte Alben. Am 22. April 1976 wurde die erste Platin-Auszeichnung für mehr als 2 Millionen verkaufte Exemplare der Single Disco Lady an den Sänger Johnnie Taylor vergeben. Im Jahr 1988 erreichten in den USA nur vier Singles den Goldstatus. Zum Vergleich: Im Jahr 1978 waren 61 Singles „vergoldet“ worden. Wegen des zunehmend schleppenden Verkaufs von Singles senkte die RIAA im Jahr 1989 die Richtlinien in der Kategorie Gold und Platin für Singles jeweils auf die Hälfte. Am 16. März 1999 führte die RIAA die Diamantene Schallplatte für zehn Millionen verkaufte Alben oder Singles ein. Die Verleihung eines Preises auf der Basis von Verkaufszahlen ist problematisch, wenn der Verkauf der Tonträger auf Kommissionsbasis erfolgt, eine Praxis, die in den USA üblich ist. Die RIAA verlieh am 22. November 1984 eine Goldene Schallplatte an die Band The Fixx für 500.000 verkaufte Exemplare des Albums Phantoms. Etwa 150.000 Exemplare gingen jedoch zurück an die Plattenfirma, so dass tatsächlich nur 350.000 Exemplare verkauft wurden. Deutschland Bis 1975 wurden auch in Deutschland Goldene Schallplatten an Interpreten verliehen, dies geschah jedoch durch den jeweiligen Tonträgerhersteller nach uneinheitlichen und nicht offiziell überprüften Kriterien. Nach einer Richtlinie vom 1. Januar 1976 wird die Anzahl der gewerteten Verkäufe in Deutschland nach den an den Handel verkauften Platten ermittelt, die an die GEMA oder eine andere Verwertungsgesellschaft der Urheber als Inlandsverkäufe gemeldet wurden. Es handelt sich somit nicht um die Anzahl der tatsächlich an den Endkunden verkauften Platten. Die maßgeblichen Mindestzahlen wurden nach Beschluss vom 30. Oktober 2003 nach rückläufigen Verkaufszahlen im Bereich der Musikindustrie deutlich herabgesetzt. In Deutschland liegt die Hürde für Alben nun (anstatt bei 250.000 wie vor dem 24. September 1999) rückwirkend zum 1. Januar 2003 bei 100.000, für Singles bei 150.000 Einheiten. Sampler, auf denen verschiedene Künstler oder Gruppierungen vertreten sind, können nur dann eine Gold-Auszeichnung erhalten, wenn die Mehrzahl der auf dem Tonträger enthaltenen Stücke zuvor noch nicht veröffentlicht wurde. In Deutschland werden die Goldenen Schallplatten von den Schallplattenfirmen verliehen und beim Bundesverband Musikindustrie registriert. Ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer kontrolliert die Angaben der Plattenfirmen. Erstmals wurden bereits verliehene Goldene Schallplatten einem Interpreten Ende 1990 wieder aberkannt. Eine Prüfung hatte ergeben, dass die Plattenfirma der Hamburger Band Helloween die Exporte des Albums Keeper of the Seven Keys Part 2 zu den Inlandsverkäufen hinzugerechnet hatte, um auf die erforderliche Anzahl verkaufter Einheiten zu gelangen. Es gibt aber keine gesetzliche oder andere Vorschrift über die Verleihung des „Edelmetalls“. Einzig die dem Bundesverband der Phonoindustrie angeschlossenen Plattenlabels und Musikverlage verpflichten sich, die Verkaufsmenge zur Verleihung einer Goldenen Schallplatte einzuhalten. Dagegen kann jede Plattenfirma, die nicht an den Verband angeschlossen ist, unabhängig davon derartige Auszeichnungen an ihre Künstler verleihen; egal, wie viele Einheiten tatsächlich abgesetzt wurden. Allerdings fehlt dann auf diesen Auszeichnungen das Hologramm des Bundesverbandes. Die Platte selbst ist keine originale Platte des betreffenden Künstlers, sondern entweder eine normale Langspielplatte, die dann goldähnlich in einem aufwendigen, chemischen Verfahren beschichtet wurde, oder eine „Mutter“ aus Kupfer oder anderem Edelmetall, mit 24 Karat vergoldet. Bei einigen, besonderen Preisverleihungen wurde auch ein goldähnlich beschichtetes Musikkassettengehäuse mit eingefügt. Im CD-Zeitalter werden zur Herstellung „CD-Stamper“ („CD-Pressmütter“) mit 24 Karat vergoldet oder Rohlinge mit 18-karätiger Medical-Goldschicht bedampft. Seit dem 1. Juni 2014 wird in Deutschland die Diamant-Schallplatte für jeweils 750.000 verkaufte Alben und 1.000.000 verkaufte Singles verliehen. Gleichzeitig wurden die Richtlinien der Singles um ein Drittel erhöht, was bedeutet, dass Gold bei 200.000 verkauften und Platin bei 400.000 verkauften Singles verliehen wird. Seit dem 7. Juni 2014 zählen für die Single-Charts nicht nur Verkäufe, sondern auch sogenannte Premium-Streams, also Zugriffe bei Streaming-Anbietern, die nicht durch Werbung gegenfinanziert sind, sondern per Abonnement bezahlt werden. Dabei entsprechen 200 Streaming-Abrufe einer verkauften Einheit, welche allerdings mindestens 31 Sekunden lang abgespielt werden muss.