Erste Schlacht bei Villiers – Champigny am 30. November 1870.
Das I. Württembergische Infanterie – Regiment „Königin Olga“ weist den Angriff der Franzosen auf den Park von Coeuilly zurück (Lebhafte Kampfszene an der Parkmauer unter dem Kommando des Majors Otto von Haldenwang mit dem 1. Bataillon).
Großformatige, farbenprächtige Original-Chromolithografie von 1896.
Nach einer Originalgemälde von Otto von Faber du Faur.
In der Platte signiert.
Größe 315 x 250 mm.
Verlag von Ensslin & Laiblin in Reutlingen.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf festem Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Juni 1828 in Ludwigsburg in Württemberg; † 10. August 1901 in München) war ein deutscher Maler. Otto von Faber du Faur war der Sohn des Generals und Schlachtenmalers Christian Wilhelm von Faber du Faur. Seine erste künstlerische Ausbildung bekam er durch seinen Vater. Nach Absolvierung seiner Schulzeit trat Faber du Faur in die Armee ein und nahm bereits als württembergischer Rittmeister 1866 am Krieg gegen Preußen teil. Im darauffolgenden Jahr nahm er seinen Abschied. Durch seinen Vater hatte er die Bekanntschaft mit dem Münchner Historienmaler Alexander von Kotzebue gemacht und wurde 1851 für sechs Monate sein Schüler. 1852 erhielt er einen einjährigen Sonderurlaub sowie ein Stipendium des Württembergischen Königshauses, um sich in Paris im Atelier von Adolphe Yvon in der Schlachtenmalerei weiterzubilden. Hier begeisterte er sich jedoch für Maler wie Géricault, Decamps und besonders für Eugène Delacroix, mit dem er in späteren Jahren auch des Öfteren verglichen wurde. Nach seiner Rückkehr wurde er Adjutant des Kommandeurs der württembergischen Kavalleriedivision und erhielt auch weiterhin ausreichende Möglichkeiten sich an der Stuttgarter Kunstschule weiterzubilden. Es folgten weitere Studienreisen nach Paris, die ihn mit Courbet, Rousseau und vor allem Adolphe Monticelli vertraut machten . 1867 tauschte er nun endgültig die zumindest finanziell sichere Offizierslaufbahn gegen den unsicheren Künstlerberuf und hatte dabei eine mittlerweile neunköpfige Familie zu ernähren. 1869 trat er (vielleicht nur auf Wunsch des württembergischen Königshauses) in das damals führende Lehratelier des Historienmalers Karl von Pilotys an der Akademie der Bildenden Künste in München ein. In den siebziger Jahren entstanden dann im Auftrag der Königlichen Gemäldesammlung in Stuttgart mehrere großformatige Gemälde, welche seinen Ruf als bedeutendster deutscher Schlachtenmaler begründeten. Doch bereits das 1881 entstandene Gemälde "Schlacht bei Coeilly" ruft eine Reihe von Kritikern auf den Plan, welche eine gewissenhafte Durcharbeitung vermissen (Dem Kunsthistoriker Theodor Musper erschien der Hintergrund wie eine Vorahnung von Cézanne. Ab 1881 entstand im Auftrag der Stadt Hamburg und gemeinsam mit Carl von Häberlin und Robert Haug das Panorama (monumentales Rundgemälde) der "Schlacht bei Wörth", welches u. a. auf der Pariser Weltausstellung einen außerordentlichen Erfolg erzielte. Wohl auf Anregung Häberlins, der bereits 1880 eine Studienreise nach Tunis unternommen hatte, reiste Faber du Faur 1883 für ein halbes Jahr nach Marokko. Diese Reise hatte großen Einfluss auf die weitere künstlerische Entwicklung. Beeindruckt von der faszinierenden Helligkeit des afrikanischen Sommerlichts, der Wüstenlandschaft und den beduinischen Reiterstämmen, entwickelte er einen freien, expressiven Kolorismus. Die eigentlichen Themen waren für ihn nur noch ein Vorwand für die Darstellung von Farbeffekten. Je weiter sich Faber du Faur entwickelte, desto mehr geriet er in Isolation und wurde von seinen früheren Auftraggebern gemieden. Er rang um Anerkennung, aber sowohl die offiziellen Künstlerkreise - damals noch dem Naturalismus verhaftet, wie auch das Publikum konnten ihm nicht mehr zu folgen. Völlig unverstanden und isoliert stirbt er am 10. August 1901 in München. Der endgültige Durchbruch gelang ihm gewissermaßen erst zwanzig Jahre nach seinem Tode, als der Expressionismus den Expressionisten Faber du Faur einholte. Einer jüngeren, am Impressionismus gereiften und farbig sensibler empfindenden Generation, erschloß sich die hohe Qualität seiner Malerei. 1927 fand in der Berliner Nationalgalerie jedoch die letzte große Ausstellung (160 seiner Gemälde) statt. Denn mit der Machtergreifung der N. verschwanden seine Werke in den Depots der Museen und nur an den Maler "großformatiger Schlachtengemälde" konnte man sich in den nächsten Jahrzehnten noch vage erinnern. Im Herbst 2002 fand in der Galerie im Helferhaus in Backnang nach langer Zeit wieder eine Ausstellung mit Werken Otto von Faber du Faurs statt. Der Maler Hans von Faber du Faur war sein Sohn. Zitate "Nicht sorgfältiges Arbeiten am Detail reizte ihn, sondern die Reize selbst die sich, beim Schauen darboten. Dabei ging er vom Impressionismus allzu schnell zum Expressionismus über, ja er nahm in mancher Hinsicht diese Periode der Malerei vorweg." (Julius Fekete, 1986) Werke Werke von Otto v. Faber du Faur befinden sich unter anderem in München: Bayerische Staatsgemäldesammlung - Neue Pinakothek; Stadtmuseum Stuttgart: Staatsgalerie; Kunstmuseum Stuttgart; Kunsthaus Bühler Ludwigsburg: Städtisches Museum Sindelfingen: Städtische Galerie Weinstadt-Strümpfelbach: Museum Nuss Der Briefwechsel mit seinem Malerfreund Carl von Häberlin befindet sich in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart Otto Haldenwang Geboren am 18. August 1828 in Buttenhausen, Baden-Württemberg Gestorben am 18. April 1897 in Stuttgart, Baden-Württemberg, General der Infanterie Eltern Ernst Georg Haldenwang 1799-1879 Carolina Friederica Bockshammer 1796-1835 Ehepartner und Kinder Verheiratet seit dem 21. September 1858 in Oberbalzheim, mit Pauline Mathilde Eschenmayer 1831-1908 "Otto" Paul von Haldenwang 1861-1914 Arthur August Ernst Eduard von Haldenwang 1862-1936 Hermann von Haldenwang 1864-1914 Eugen "Richard" von Haldenwang 1868-1928 Maximilian Georg von Haldenwang 1870-1939 Geschwister Bertha Haldenwang 1824- Pauline Haldenwang 1826-1842 Rudolf Haldenwang 1827-1827 Rudolf Haldenwang 1829- Thekla Haldenwang 1831-1911 Elise Haldenwang 1833- Robert Georg Haldenwang 1833-1904 Halbgeschwister Auf der Seite von Ernst Georg Haldenwang 1799-1879 mit Luise Friederike Griesinger 1801-1879 Max Haldenwang 1837-1915 Hugo Haldenwang 1837-1840 Georg Haldenwang 1839- Richard Haldenwang 1840-1924 Theodor Haldenwang 1841-1920..1930 O t t o, der älteste Sohn des Pfarrers Ernst, wurde am 18. August 1828 in Buttenhausen geboren. Bis zum vierzehnten Jahre wuchs er im elterlichen Hause auf und erhielt zur Ergänzung dessen, was er in der Schule in Buttenhausen lernte, von seinem Vater Privatunterricht. Nach seiner Konfirmation besuchte er zur Vorbereitung auf die Ludwigsburger Kriegsschule zuerst die Realschule in Hall und kam dann 1844 nach Ulm in das Haus seines Onkels Speidel, der Präzeptor am dortigen Gymnasium war. Im Jahre 1845 trat er in die Kriegsschule ein und wurde am 9. Oktober 1848 mit seiner Klasse, in der sich unter zehn Kriegsschülern nicht weniger als sechs spätere Generale befanden, zum Leutnant ernannt. Im Jahre 1853 wurde er zum Oberleutnant befördert und gleichzeitig vom 3. Infanterieregiment, dem er bis dahin angehört hatte, zum 1. Infanterieregiment versetzt, dem er dann zweiundzwanzig Jahre lang angehörte. Als Oberleutnant verheiratete er sich am 21. September 1858 mit Pauline, der Tochter des Rentamtmann Eschenmayer und seiner Gemahlin Auguste, geborene Gräter, in Oberbalzheim. Im Jahre 1864 wurde er in seinem Regiment, das schon 1859 von Ulm nach Stuttgart verlegt war, zum Hauptmann und Führer der 1. Kompagnie ernannt. An der Spitze dieser Kompagnie marschierte er in den Feldzug 1866 aus und nahm an der Schlacht von Tauberbischofsheim teil. In dem folgenden Jahre nahm er neben seinem Dienste die Stellung eines Instruktors der Stuttgarter Jugendwehr an, wurde 1868 zu einem Informationskursus zum Alexanderregiment nach Berlin kommandiert und im Januar 1870 zum Major und Kommandanten des 1. Bataillons ernannt. In dieser Stellung nahm er am Feldzug 1870/71 teil. Am 30. November 1870, dem Tage der ersten Schlacht von Villiers, war es ihm vergönnt, das Olgaregiment, das aus dem Park von Coeuilly einen der vielfachen Überlegenheit des Franzosen gegenüber vergeblichen Vorstoß gemacht hatte, nach der schweren Verwundung des Regimentskommandanten, Oberst von Berger, zu übernehmen, in den Park zurückzuführen und mit den stark gelichteten Reihen an der Parkmauer erfolgreichen Widerstand zu leisten. Auch am zweiten Schlachttag, dem 2. Dezember, führte er das an diesem Tage den Park von Villiers verteidigende Olgaregiment und behielt die Führung des Regiments während der ganzen Belagerung von Paris bei. Mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Militärdienstorden wurde seine Tätigkeit im Feldzuge belohnt. Im Jahre 1873 wurde er Oberstleutnant, erhielt 1875 die Führung des 3. Infanterieregiments in Ludwigsburg und wurde 1876 zum Kommandeur des 8. Württembergischen Infanterieregiments in Straßburg ernannt. Sieben Jahre lang stand er an der Spitze dieses Regiments, bis er 1883 Generalmajor und Kommandeur der 24. Preußischen Infanteriebrigade in Neiße in Oberschlesien wurde. Nach weiteren vier Jahren kehrte er 1887 als Generalleutnant und Kommandeur der 27. Division in Ulm in die Heimat zurück und wurde am 15. Oktober 1890 unter Beförderung zum General der Infanterie zur Disposition gestellt. Nachdem er noch im Jahre 1895 die Jubelfeier des großen Krieges hatte erleben dürfen, und am Jahrestage der Schlacht bei Villiers von seinem König in den erblichen Adelstand erhoben und vom Kaiser durch ein Danktelegramm geehrt worden war, erlag er einem Herzleiden im Alter von 68 Jahren am 18 April 1897. Er hinterließ seine Witwe und fünf erwachsene Söhne. Aus "Schwäb. Merkur": Zur Erinnerung an General der Inf. Otto von Haldenwang geb. 18. August 1828, gest. 18. April 1897 Ein schwäbisches Pfarrhaus auf der Rauhen Alb war die Geburtsstätte von Otto Haldenwang. Im mittleren Lautertal, von dessen Rändern die Ruinen vieler Burgen herabschauen, liegt halb in den Talgrund zwischen Wiesen eingebettet, halb am Steilhang emporstrebend und dort von seinem alten Kirchlein überragt, das Pfarrdorf B u t t e n h a u s e n. Hier war Ottos Vater, Pfarrer Ernst Haldenwang, im Jahre 1824 mit seiner jungen Gattin Karoline, geb. Bockshammer, als Seelsorger der evangelischen Gemeinde eingezogen. Es mögen wehmütige Gefühle gewesen sein, mit dem die junge Pfarrfrau das hochgelegene Pfarrhaus wieder betrat, in dem sie geboren war und wo dereinst ihr Vater, Gustav Adolf Bockshammer, und als dessen Nachfolger ihr Bruder, Gustav Ferdinand als Pfarrer gewirkt hatten. Letzterer, der sich als Dichter und Philosoph einen Namen gemacht hatte, war im Jahr 1822 von einem frühen Tod ereilt worden. Nun kehrte die Schwester in ihr Elternhaus an des gatten Seite zurück, dem der Patronatsherr, Frhr. von Münch, von seiner ersten Wirkungsstätte in Mühlen am Neckar, gleichfalls einem Münchschen Patronat, nach Buttenhausen berufen hatte. Hier wurde Otto H. am 18. August 1828 als erster Sohn nach zwei Töchtern geboren.Damals bestand ein großer Teil der Einkünfte des Pfarrers in Naturalien, was der Vater Ottos zu landwirtschaftlichem Betrieb und zur Anlage des heute noch bestehenden Hofguts Haldenegg auf der Höhe östlich Buttenhausen veranlaßte. Die Tätigkeit auf diesem Hof brachte dem heranwachsenden Jungen zugleich Kräftigung und erwünschte Abwechslung gegenüber dem Schulbesuch in Buttenhausen und Münsingen, in dessen Ergänzung er von dem in Wissenschaften reich erfahrenen Vater noch Unterricht in den höheren Schulfächern erhielt. Zum großen Schmerz der Familie starb die Mutter nach kurzer Krankheit am 5. August 1835 im Alter von 39 Jahren; im Schwäb. Merkur vom 16. August 1835 zeigte der tiefbetrübte Gatte den Trauerfall Verwandten und Freunden an und unterzeichnet:"Pfarrer H. mit seinen 7 Kindern." Seit Ottos Geburt waren noch vier jüngere Geschwister hinzugekommen. Da war es günstig, daß der Unterhalt der Familie durch die Naturalienbezüge und den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb erleichtert wurde. Daß Pfarrer H. Manns genug war, mit der Tätigkeit des Seelsorgers die des Landwirts zu vereinen, bewies die ihm von der ganzen Gemeinde stets dargebrachte Verehrung und Wertschätzung während seiner nahezu 40jährigen Amtstätigkeit in Buttenhausen und der Filiale Apfelstetten. Um seinen unmündigen Kindern wieder eine Mutter zu geben, verheiratete sich Pfarrer H. im Jahr 1836 mit Luise Griesinger, Tochter des Regierungsrats Christoph Max Griesinger in Stuttgart, einer feinsinnigen und hochgebildeten Frau, die den Kindern viel Liebe entgegenbrachte. So wuchs Otto in einem Elternhause auf, in dem neben Geistes- und Herzensbildung auch praktische Arbeit und Tüchtigkeit eine Stätte hatte. Nach seiner Konfirmation im Jahr 1842 besuchte Otto, der den Wunsch hegte, Offizier zu werden, das Gymnasium zu Ulm, wo er im Hause eines Verwandten, Präzeptor Speidel, Aufnahme fand. In jener Zeit fand eine Reorganisation der Württ. Kriegsschule in Ludwigsburg statt, insbesondere auch eine Vermehrung der Stellen für Zöglinge. Nach bestandener Aufnahmeprüfung wurde Otto in die jüngste Klasse dieser Anstalt im Herbst 1845 mit neun anderen Zöglingen eingewiesen. Es ist von Interesse, die Namen dieser zehn Schüler aufzuzählen, da dieser Klasse militärische Erfolge, wie kaum einer anderen, bevorstanden. Sie lauten: v. Suckow, v. Brandenstein, Kurz, v. Wölkern, v. Grävenitz, Stapf, Haldenwang, v. Hünersdorff, Roschmann, Sonntag. Von ihnen erlag Roschmann seinen im Feldzug 1866 bei Tauberbischofsheim erlittenen Wunden; alle übrigen nahmen am Feldzug 1870/71 teil, sechs erreichten Generalsstellung, davon fünf den Rang als General der Infanterie. Alle seine Mitschüler überflügelte weit der geniale Albert von Suckow, der bei Ausbruch des Krieges 1870 schon Generalleutnant und württ. Kriegsminister war, als die übrigen eben Majorsrang erreicht hatten. Am 9. Oktober 1848 wurden die Schüler dieser Klasse - wegen der Unruhen dieser Zeit und der Notwendigkeit rascherer Offiziersergänzung - frühzeitig, vor Zurücklegung des letzten, vierten Schuljahrs zu Leutnants ernannt, H. im dritten damals in Ulm stehenden Inf.-Regiment. Das Jahr 1853 brachte seine Beförderung zum Oberleutnant und zugleich Versetzung zum 1. Inf.-Rgt., dem er nun 22 Jahre angehörte. Als Oberleutnant verheiratete er sich am 21. Sept. 1858 mit Pauline Eschenmayer, die er im Hause ihrer älteren Schwester Charlotte, Gattin des damaligen Oberleutnants, späteren Oberst im Württ. Kriegsministerium, Eduard Edler von Arand-Ackerfeld, kenengelernt hatte. Ihr Vater war Rentamtmann der Herrschaft Balzheim in Oberbalzheim und entstammte der Neuenbürger Familie Eschenmayer, von der namentlich der Oheim Chr. Aug. Eschenmayer, Oberamtsarzt in Kirchheim u.T. und Leibarzt der dort als Witwe lebenden Herzogin Franziska von Hohenheim, später Professor der Philosophie in Tübingen, durch seine Freundschaft mit Justinus Kerner und seine Mitarbeit an dessen spritistischen Untersuchungen bekannt ist. Nach langer Leutnantszeit, nur unterbrochen durch die erhöhte Kriegsbereitschaft im Jahr 1859, durch den Aufenthalt in den Uebungslagern bei Köngen und Urach und durch kurze Herbstübungen in genau vorherbestimmten und festgelegten Stellungen, wurde Haldenwang 1864 Hauptmann und Führer der 1. Komp. seines Regiments, das 1859 von Ulm nach Stuttgart verlegt worden war und vom Dezember 1864 an den Namen der Königin Olga führte. An der Spitze dieser Kompagnie marchierte er - die Haupleute waren damals noch unberitten - in den Feldzug 1866 und nahm an der Schlacht bei Tauberbischofsheim teil. Im folgenden Jahr übernahm er neben seinem Dienst die Stellung eines Instruktors der Stuttgarter Jugendwehr, wurde 1868 zu einem Informationskurs zum Garde-Alexander-Regiment nach Berlin kommandiert und im Januar 1870 zum Major und Kommandant des ersten Bataillons ernannt, das er im Feldzug 1870/71 führte. Am 30. Nov. 1870, dem Tag der ersten Schlacht von Villiers, übernahm er bei dem kühnen, aber verlustreichen Vorstoß des Olgaregiments aus dem Park von Coeuilly, nach der schweren Verwundung des Obersten v. Berger, das Regimant und leistete mit den stark gelichteten Reihen, der vielfachen Überlegenheit der Franzosen gegenüber, tapferen und erfolgreichen Widerstand von der wiederbesetzten Parkmauer aus. Er behielt die Führung des Regiments während der ganzen Belagerung von Paris. Mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse und dem Militärverdienstorden wurde seine Tätigkeit im Feldzug belohnt. Vom Jahr 1876 ab stand er sieben Jahre an der Spitze des Inf.-Rgts. 126 in Straßburg i.E., wurde 1883 Generalmajor und Kommandeur der 24. Preuß. Inf.-Brigade in Neiße und kehrte 1887 als Generalleutnant und Kommandeur der 27. Division in Ulm in die Heimat zurück. Im Oktober 1890 wurde er unter Beförderung zum General der Infanterie und unter "Anerkennung seiner langjährigen, treuen und vorzüglichen Dienste" zur Disporition gestellt. Nachdem er 1892 das Großkreuz des Württ. Militärverdienstordens erhalten und 1895 die Jubelfeier des Krieges hatte erleben dürfen, wobei er durch Erhebung in den erblichen Adelstand geehrt wurde, erlag er am 18. April 1897 einem Herzleiden im Alter von 68 Jahren. Seine Witwe starb am 26. September 1908. Fünf Söhne, alle im aktiven Militärdienst, standen am Grabe der Dahingeschiedenen; sie alle und drei Enkel zogen im August 1914 ins Feld; der jüngste Sohn, kurz vor Ausbruch des Krieges 1870 geboren, führte durch den größeren Teil des Weltkriegs daselbe erste Bataillon des Olgeregiments, das der Vater einst im 70er Krieg geführt hatte. Zwei Söhne starben als Regimentskommandeure, ein Enkel als Leutnant im Olgaregiment den Heldentod, zwei Enkel wurden schwer verwundet. Der jüngste Enkel, der noch 1918 als Fahnenjunker im Olgaregiment wenige Wochen im Feld stand, hält die Tradition der Familie aufrecht und steht als Oberleutnant bei der Reichswehr im Grenadierbataillon Inf.Regt. 13. Am Ortseingang von Buttenhausen steht auf einem von Herrn v. Weidenbach überlassener, schön gelegenen Platz seit August 1902 ein vom dortigen Militär-Verein errichtetes Denkmal Ottos von Haldenwang. Otto von Haldenwang, der älteste Sohn des Pfarrers Ernst Georg Haldenwang (13. März 1799 Simmozheim - 28. Juni 1879 Großsachsenheim), wurde am 18. August 1828 in Buttenhausen geboren. Bis zum vierzehnten Jahre wuchs er im elterlichen Hause auf und erhielt zur Ergänzung dessen, was er in der Schule in Buttenhausen lernte, von seinem Vater Privatunterricht. Nach seiner Konfirmation besuchte er zur Vorbereitung auf die Ludwigsburger Kriegsschule zuerst die Realschule in Hall und kam dann 1844 nach Ulm in das Haus seines Onkels Speidel, der Präzeptor am dortigen Gymnasium war. Im Jahre 1845 trat er in die Kriegsschule ein und wurde am 9. Oktober 1848 mit seiner Klasse, in der sich unter zehn Kriegsschülern nicht weniger als sechs spätere Generale befanden, zum Leutnant ernannt. Im Jahre 1853 wurde er zum Oberleutnant befördert und gleichzeitig vom 3. Infanterieregiment, dem er bis dahin angehört hatte, zum 1. Infanterieregiment versetzt, dem er dann zweiundzwanzig Jahre lang angehörte. Als Oberleutnant verheiratete er sich am 21. September 1858 mit Pauline Mathilde, der Tochter des Rentamtmann Eschenmayer und seiner Gemahlin Auguste, geborene Gräter, in Oberbalzheim. Im Jahre 1864 wurde er in seinem Regiment, das schon 1859 von Ulm nach Stuttgart verlegt war, zum Hauptmann und Führer der 1. Kompagnie ernannt. An der Spitze dieser Kompagnie marschierte er in den Feldzug 1866 aus und nahm an der Schlacht von Tauberbischofsheim teil. In dem folgenden Jahre nahm er neben seinem Dienste die Stellung eines Instruktors der Stuttgarter Jugendwehr an, wurde 1868 zu einem Informationskursus zum Alexanderregiment nach Berlin kommandiert und im Januar 1870 zum Major und Kommandanten des 1. Bataillons ernannt. In dieser Stellung nahm er am Feldzug 1870/71 teil. Am 30. November 1870, dem Tage der ersten Schlacht von Villiers, war es ihm vergönnt, das Olgaregiment, das aus dem Park von Coeuilly einen der vielfachen Überlegenheit des Franzosen gegenüber vergeblichen Vorstoß gemacht hatte, nach der schweren Verwundung des Regimentskommandanten, Oberst von Berger, zu übernehmen, in den Park zurückzuführen und mit den stark gelichteten Reihen an der Parkmauer erfolgreichen Widerstand zu leisten. Auch am zweiten Schlachttag, dem 2. Dezember, führte er das an diesem Tage den Park von Villiers verteidigende Olgaregiment und behielt die Führung des Regiments während der ganzen Belagerung von Paris bei. Mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Militärdienstorden wurde seine Tätigkeit im Feldzuge belohnt. Im Jahre 1873 wurde er Oberstleutnant, erhielt 1875 die Führung des 3. Infanterieregiments in Ludwigsburg und wurde 1876 zum Kommandeur des 8. Württembergischen Infanterieregiments in Straßburg ernannt. Sieben Jahre lang stand er an der Spitze dieses Regiments, bis er 1883 Generalmajor und Kommandeur der 24. Preußischen Infanteriebrigade in Neiße in Oberschlesien wurde. Nach weiteren vier Jahren kehrte er 1887 als Generalleutnant und Kommandeur der 27. Division in Ulm in die Heimat zurück und wurde am 15. Oktober 1890 unter Beförderung zum königlich württembergischen General der Infanterie zur Disposition gestellt. Nachdem er noch im Jahre 1895 die Jubelfeier des großen Krieges hatte erleben dürfen, und am Jahrestage der Schlacht bei Villiers von seinem König in den erblichen Adelstand erhoben und vom Kaiser durch ein Danktelegramm geehrt worden war, erlag er einem Herzleiden im Alter von 68 Jahren am 18 April 1897. Er hinterließ seine Witwe und fünf erwachsene Söhne. Ein schwäbisches Pfarrhaus auf der Rauhen Alb war die Geburtsstätte von Otto Haldenwang. Im mittleren Lautertal, von dessen Rändern die Ruinen vieler Burgen herabschauen, liegt halb in den Talgrund zwischen Wiesen eingebettet, halb am Steilhang emporstrebend und dort von seinem alten Kirchlein überragt, das Pfarrdorf Buttenhausen. Hier war Ottos Vater, Pfarrer Ernst Haldenwang, im Jahre 1824 mit seiner jungen Gattin Karoline, geb. Bockshammer, als Seelsorger der evangelischen Gemeinde eingezogen. Es mögen wehmütige Gefühle gewesen sein, mit dem die junge Pfarrfrau das hochgelegene Pfarrhaus wieder betrat, in dem sie geboren war und wo dereinst ihr Vater, Gustav Adolf Bockshammer, und als dessen Nachfolger ihr Bruder, Gustav Ferdinand als Pfarrer gewirkt hatten. Letzterer, der sich als Dichter und Philosoph einen Namen gemacht hatte, war im Jahr 1822 von einem frühen Tod ereilt worden. Nun kehrte die Schwester in ihr Elternhaus an des Gatten Seite zurück, dem der Patronatsherr, Freiherr von Münch, von seiner ersten Wirkungsstätte in Mühlen am Neckar, gleichfalls einem Münchschen Patronat, nach Buttenhausen berufen hatte. Hier wurde Otto H. am 18. August 1828 als erster Sohn nach zwei Töchtern geboren. Damals bestand ein großer Teil der Einkünfte des Pfarrers in Naturalien, was der Vater Ottos zu landwirtschaftlichem Betrieb und zur Anlage des heute noch bestehenden Hofguts Haldenegg auf der Höhe östlich Buttenhausen veranlaßte. Die Tätigkeit auf diesem Hof brachte dem heranwachsenden Jungen zugleich Kräftigung und erwünschte Abwechslung gegenüber dem Schulbesuch in Buttenhausen und Münsingen, in dessen Ergänzung er von dem in Wissenschaften reich erfahrenen Vater noch Unterricht in den höheren Schulfächern erhielt. Zum großen Schmerz der Familie starb die Mutter nach kurzer Krankheit am 5. August 1835 im Alter von 39 Jahren; im Schwäb. Merkur vom 16. August 1835 zeigte der tiefbetrübte Gatte den Trauerfall Verwandten und Freunden an und unterzeichnet: "Pfarrer H. mit seinen 7 Kindern." Seit Ottos Geburt waren noch vier jüngere Geschwister hinzugekommen. Da war es günstig, daß der Unterhalt der Familie durch die Naturalienbezüge und den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb erleichtert wurde. Daß Pfarrer H. Manns genug war, mit der Tätigkeit des Seelsorgers die des Landwirts zu vereinen, bewies die ihm von der ganzen Gemeinde stets dargebrachte Verehrung und Wertschätzung während seiner nahezu 40jährigen Amtstätigkeit in Buttenhausen und der Filiale Apfelstetten. Um seinen unmündigen Kindern wieder eine Mutter zu geben, verheiratete sich Pfarrer H. im Jahr 1836 mit Luise Griesinger, Tochter des Regierungsrats Christoph Max Griesinger in Stuttgart, einer feinsinnigen und hochgebildeten Frau, die den Kindern viel Liebe entgegenbrachte. So wuchs Otto in einem Elternhause auf, in dem neben Geistes- und Herzensbildung auch praktische Arbeit und Tüchtigkeit eine Stätte hatte. Nach seiner Konfirmation im Jahr 1842 besuchte Otto, der den Wunsch hegte, Offizier zu werden, das Gymnasium zu Ulm, wo er im Hause eines Verwandten, Präzeptor Speidel, Aufnahme fand. In jener Zeit fand eine Reorganisation der Württembergischen Kriegsschule in Ludwigsburg statt, insbesondere auch eine Vermehrung der Stellen für Zöglinge. Nach bestandener Aufnahmeprüfung wurde Otto in die jüngste Klasse dieser Anstalt im Herbst 1845 mit neun anderen Zöglingen eingewiesen. Es ist von Interesse, die Namen dieser zehn Schüler aufzuzählen, da dieser Klasse militärische Erfolge, wie kaum einer anderen, bevorstanden. Sie lauten: v. Suckow, v. Brandenstein, Kurz, v. Wölkern, v. Grävenitz, Stapf, Haldenwang, v. Hünersdorff, Roschmann, Sonntag. Von ihnen erlag Roschmann seinen im Feldzug 1866 bei Tauberbischofsheim erlittenen Wunden; alle übrigen nahmen am Feldzug 1870/71 teil, sechs erreichten Generalsstellung, davon fünf den Rang als General der Infanterie. Alle seine Mitschüler überflügelte weit der geniale Albert von Suckow, der bei Ausbruch des Krieges 1870 schon Generalleutnant und württ. Kriegsminister war, als die übrigen eben Majorsrang erreicht hatten. Am 9. Oktober 1848 wurden die Schüler dieser Klasse - wegen der Unruhen dieser Zeit und der Notwendigkeit rascherer Offiziersergänzung - frühzeitig, vor Zurücklegung des letzten, vierten Schuljahrs zu Leutnants ernannt, H. im dritten damals in Ulm stehenden Inf.-Regiment. Das Jahr 1853 brachte seine Beförderung zum Oberleutnant und zugleich Versetzung zum 1. Inf.-Rgt., dem er nun 22 Jahre angehörte. Als Oberleutnant verheiratete er sich am 21. Sept. 1858 mit Pauline Mathilde Eschenmayer, die er im Hause ihrer älteren Schwester Charlotte, Gattin des damaligen Oberleutnants, späteren Oberst im Württembergischen Kriegsministerium, Eduard Edler von Arand-Ackerfeld, kennengelernt hatte. Ihr Vater war Rentamtmann der Herrschaft Balzheim in Oberbalzheim und entstammte der Neuenbürger Familie Eschenmayer, von der namentlich der Oheim Chr. Aug. Eschenmayer, Oberamtsarzt in Kirchheim u. T. und Leibarzt der dort als Witwe lebenden Herzogin Franziska von Hohenheim, später Professor der Philosophie in Tübingen, durch seine Freundschaft mit Justinus Kerner und seine Mitarbeit an dessen spritistischen Untersuchungen bekannt ist. Nach langer Leutnantszeit, nur unterbrochen durch die erhöhte Kriegsbereitschaft im Jahr 1859, durch den Aufenthalt in den Uebungslagern bei Köngen und Urach und durch kurze Herbstübungen in genau vorherbestimmten und festgelegten Stellungen, wurde Haldenwang 1864 Hauptmann und Führer der 1. Komp. seines Regiments, das 1859 von Ulm nach Stuttgart verlegt worden war und vom Dezember 1864 an den Namen der Königin Olga führte. An der Spitze dieser Kompagnie marchierte er - die Haupleute waren damals noch unberitten - in den Feldzug 1866 und nahm an der Schlacht bei Tauberbischofsheim teil. Im folgenden Jahr übernahm er neben seinem Dienst die Stellung eines Instruktors der Stuttgarter Jugendwehr, wurde 1868 zu einem Informationskurs zum Garde-Alexander-Regiment nach Berlin kommandiert und im Januar 1870 zum Major und Kommandant des ersten Bataillons ernannt, das er im Feldzug 1870/71 führte. Am 30. Nov. 1870, dem Tag der ersten Schlacht von Villiers, übernahm er bei dem kühnen, aber verlustreichen Vorstoß des Olgaregiments aus dem Park von Coeuilly, nach der schweren Verwundung des Obersten v. Berger, das Regimant und leistete mit den stark gelichteten Reihen, der vielfachen Überlegenheit der Franzosen gegenüber, tapferen und erfolgreichen Widerstand von der wiederbesetzten Parkmauer aus. Er behielt die Führung des Regiments während der ganzen Belagerung von Paris. Mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse und dem Militärverdienstorden wurde seine Tätigkeit im Feldzug belohnt. Vom Jahr 1876 ab stand er sieben Jahre an der Spitze des Inf.-Rgts. 126 in Straßburg i.E., wurde 1883 Generalmajor und Kommandeur der 24. Preuß. Inf.-Brigade in Neiße und kehrte 1887 als Generalleutnant und Kommandeur der 27. Division in Ulm in die Heimat zurück. Im Oktober 1890 wurde er unter Beförderung zum General der Infanterie und unter "Anerkennung seiner langjährigen, treuen und vorzüglichen Dienste" zur Disporition gestellt. Nachdem er 1892 das Großkreuz des Württ. Militärverdienstordens erhalten und 1895 die Jubelfeier des Krieges hatte erleben dürfen, wobei er durch Erhebung in den erblichen Adelstand geehrt wurde, erlag er am 18. April 1897 einem Herzleiden im Alter von 68 Jahren. Seine Witwe starb am 26. September 1908. Fünf Söhne, alle im aktiven Militärdienst, standen am Grabe der Dahingeschiedenen; sie alle und drei Enkel zogen im August 1914 ins Feld; der jüngste Sohn, kurz vor Ausbruch des Krieges 1870 geboren, führte durch den größeren Teil des Weltkriegs daselbe erste Bataillon des Olgeregiments, das der Vater einst im 70er Krieg geführt hatte. Zwei Söhne starben als Regimentskommandeure, ein Enkel als Leutnant im Olgaregiment den Heldentod, zwei Enkel wurden schwer verwundet. Der jüngste Enkel, der noch 1918 als Fahnenjunker im Olgaregiment wenige Wochen im Feld stand, hält die Tradition der Familie aufrecht und steht als Oberleutnant bei der Reichswehr im Grenadierbataillon Inf.Regt. 13. Am Ortseingang von Buttenhausen steht auf einem von Herrn v. Weidenbach überlassenem, schön gelegenen Platz seit August 1902 ein vom dortigen Militär-Verein errichtetes Denkmal für Otto von Haldenwang. Freistehender Obelisk mit vorn einer bronzenen Porträtplatte des Generals und unten einer Schmuckplatte in der Heimtalstraße in Buttenhausen. Inschrift: Denkmal Haldenwang. Errichtet i. J. 1902 aus gesammelten Beiträgen durch den Militärverein Buttenhausen. Kinder: Paul Otto von Haldenwang, geboren am 10. Juni 1861 Arthur August Ernst Eduard von Haldenwang, geboren am 26. Juli 1862 Hermann von Haldenwang, geboren am 4. Oktober 1864 Eugen Richard von Haldenwang, geboren am 9. März 1868 Maximilian Georg von Haldenwang, geboren am 9. Juli 1870 Das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119 war von 1806 bis 1919 ein Regiment des Württembergischen Heeres. Das Regiment trug den Ehrennamen Königin Olga benannt nach der russischen Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa der Ehefrau von König Karl I. Geschichte Name Das Regiment wurde 1806 als Infanterie-Regiment von Schröder aufgestellt aus den Musketier-Bataillonen von Mylius und Prinz Paul. In den folgenden Jahren wurde es dem damaligen Brauch entsprechend nach seinen Inhabern umbenannt, 1806 in Infanterie-Regiment von Phull, 1809 in Infanterie-Regiment Prinz Paul. 1810 erhielt es die Nummer 1 Infanterie-Regiment Prinz Paul Nr. 1. Im Russlandfeldzug 1812 wurde das Regiment ganz aufgerieben, aber 1813 mit einer Stärke von ca. 30 Offizieren sowie 1.400 Unteroffizieren und Mannschaften. in zwei Bataillonen neu aufgestellt. 1813 wurde es durch Wechsel des Inhabers zum Leib-Infanterie-Regiment Nr. 1. Mit der Militärreform 1817 wurde das 1. Bataillon (Grenadier-Bataillon) des Garde-Regiments zu Fuß in das Regiment aufgeteilt, der Zusatz fiel weg und das Regiment hieß ab 31. März 1817 1. Infanterie-Regiment. Durch einen Erlass König Karls vom 19. Dezember 1864 wurde an die frühere Tradition angeknüpft und so die Namen einiger Regimenter erweitert, das Regiment erhielt den Zusatz 1. Infanterie-Regiment Königin Olga. Nach Abschluss der Militärkonvention mit dem Norddeutschen Bund vom 21./25. November 1870 erhielt es wie alle württembergischen Truppenteile zur Unterscheidung von Truppenteilen anderer deutscher Staaten am 2. Oktober 1871 den entsprechenden Zusatz 1. württembergisches Infanterie-Regiment Königin Olga. Am 18. Dezember 1871 erhielten alle württembergischen Regimenter zusätzliche Nummern. Diese entsprachen der fortlaufenden Nummerierung aller Regimenter des deutschen Bundesheeres, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einem der Kontingente, das Regiment erhielt die Nummer 119: 1. württembergisches Infanterie-Regiment (Grenadier-Regiment) Königin Olga Nr. 119. Alle Truppenteile erhielten am 14. Dezember 1874 die Namen in der endgültigen Schreibweise und Nummerierung: Grenadier-Regiment Königin Olga (1. Württembergisches) Nr. 119. Die Tradition des Regiments übernahmen in der Reichswehr die 1. und 2. Kompanie des (Württembergisches) Infanterie-Regiments. Garnisonen 1806: Stuttgart 1851: Ludwigsburg 1859: Stuttgart 1865–1868: 2. Jäger-Bataillon Ulm Teilnahme an Gefechten und Kampfhandlungen 1806 auf Seiten Frankreichs gegen Preußen, Stärke 4 Kompanien mit rund 800 Mann. Das Regiment kämpfte vor Glogau, Schweidnitz und Neiße. 1809 auf Seiten Frankreichs gegen Österreich, Stärke 29 Offiziere und rund 1.400 Mann. Das Regiment kämpfte bei Linz und am Pfenningberg. 1812 auf Seiten Frankreichs gegen Russland im Armeekorps Ney, Stärke rund 1.400 Mann. Nach der Schlacht von Borodino wurden die Reste der württembergischen Infanterie in 3 Bataillonen formiert. Im Januar 1813 war das Regiment noch 4 Offiziere, 3 Unteroffiziere und 14 Mann stark. Alle Fahnen wurden jedoch zurückgebracht. 1813 auf Seiten Frankreichs gegen Russland/Preußen im IV. Armeekorps Bertrand, Stärke rund 1.400 Mann. Nach der Schlacht bei Dennewitz wurden die Reste der württembergischen Infanterie in 3 Bataillonen formiert. Alle Fahnen wurden zurückgebracht. an den Feldzügen 1814 und 1815 nahm das Regiment nicht teil. 1848 war das Regiment zur Bekämpfung von Unruhen im Lande eingesetzt. Ein Zug war dabei auch in das Gefecht bei Dossenbach verwickelt. 1866 gegen Preußen, Stärke 39 Offiziere und Fähnriche, 10 Kompanien. Das Regiment kämpfte bei Tauberbischofsheim, dabei fielen 3 Mann. 46 wurden verwundet und 6 gefangen. 1870 /1871 gegen Frankreich. Das Regiment gehörte mit einer Stärke von 28 Offizieren und 1.845 Unteroffizieren und Mannschaften zur württembergischen Division in der 3. Armee und kämpfte bei Champigny (21. Oktober) und Villiers (30. November und 2. Dezember), Verluste 188 Gefallene, 367 Verwundete, 78 Gefangene. 1900 am zweiten internationalen Expeditionskorps in China nahmen Soldaten des Regiments in nicht bekannter Stärke teil. Dort wurde 1 Sergeant verwundet. 1904 / 1906 am Kampf gegen die Herero nahmen ebenfalls Soldaten des Regiments in nicht bekannter Stärke teil. Verluste: 3 Gefallene, 1 Verwundeter. Erster Weltkrieg Das Regiment macht am 2. August 1914 mobil und war den gesamten Krieg über an verschiedenen Fronten im Einsatz. Das XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps kämpfte zunächst in den Argonnen. Ab 1. Dezember 1914 bildete die 26. Division (1. Königlich Württembergische) und die 25. Reserve-Division (mit unterstelltem württ. Feldartillerie-Regiment 132) das XIII. Korps bei der 9. Armee (Mackensen), in Polen und stieß bei Kozlow an die Bzura vor. Im März 1915 wurde das XIII. Armee-Korps der 12. Armee (Gallwitz) unterstellt und nach Norden nach Przasnysz verlegt. Von Juli bis August war sie am Durchbruch über den Narew beteiligt und erreichte den Njemen. Im September wurde die Division aus der Ostfront herausgelöst, im Bahntransport in den Raum westlich Belgrad verlegt. Am 1. November wurde sie dem XXII. Reserve-Korps (Falkenhayn), 3. österr.-ungar. Armee (Köveß), unterstellt und drang bis Mitte November bis Kraljevo vor. Im Dezember wurden das XIII. Armee-Korps mit der 26. Infanterie-Division und dem Feldartillerie-Regiment „König Karl“ (1. Württembergisches) Nr. 13 wieder an die Westfront in den Raum westlich Ypern verlegt. 1916 war das Regiment im Rahmen der Division in der Schlacht an der Somme eingesetzt. 1917 war die Division in der Schlacht von Arras und in der Zweiten Flandernschlacht eingesetzt. Ab 12. September wurde sie von Zabern in den Raum Klagenfurt verlegt, wo sie am 7. Oktober eintraf, mit der 200. Division dem Generalkommando z.b.V. (zur besonderen Verwendung) 51 unterstellt und für den Kampf im Gebirge ausgerüstet und ausgebildet wurde. Vom 24. Oktober an war die Division an den Kämpfen in Venetien (Zwölfte Isonzoschlacht und Erste Piaveschlacht) beteiligt und erreichte die Piave, wo sie bis zum 6. Dezember blieb. Danach wurde sie zur Ausbildung hinter der Front in den Raum Molsheim verlegt und kam im März 1918 nach Valenciennes. Während der Deutschen Frühjahrsoffensive 1918 stieß die Division in der Operation Michael bis Beaumont vor und wurde anschließend bei Reims eingesetzt. In den Rückzugskämpfen ging sie auf die Antwerpen-Maas-Stellung zurück, von wo sie nach dem Waffenstillstand von Compiègne zu Fuß den Rückmarsch über Prüm, Linz am Rhein und Ferndorf in den Raum Marburg antrat. Von dort erreichte das Regiment seine Friedensgarnisonen in Stuttgart, wo ab 19. Dezember 1918 die Demobilisierung erfolgte. Die Gesamtverluste betrugen 3.530 Gefallene und 8.757 Verwundete. Verbleib Im Januar 1919 gingen Teile zu den württembergischen Sicherheits-Kompanien sowie im Februar 1919 zur Freiwilligen-Abteilung Haas über. Diese gingen im Juni 1919 in den Reichswehr-Schützen-Regimentern 25 und 26 auf. Auftrag Das Regiment hatte den Auftrag, den infanteristischen Feuerkampf zu führen. Im Frieden wurden die Soldaten hierzu an entsprechenden Waffen sowie als Krankenträger ausgebildet. Organisation Verbandszugehörigkeit Bis 1816 gab es in Württemberg im Frieden keine Großverbände. Solche wurden nur für einzelne Feldzüge zusammengestellt. Mit der grundlegenden Neuorganisation 1817 wurde das württembergische Heer erstmals auch im Frieden in Großverbände gegliedert. Das Regiment bildete zusammen mit dem 2. Infanterie-Regiment die 1. Brigade in der 1. Division. Im Juli 1849 wurde wieder eine Neugliederung des württembergischen Heeres befohlen. Die Infanterie wurde in nur einer Division (ohne Nummer) zusammengefasst. Von 1871 bis 1914 gehörte das Regiment zur 51. Infanterie-Brigade (1. Königlich Württembergische) in Ulm, (26. Division (1. Königlich Württembergische), XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps, 5. Armee). Im Ersten Weltkrieg blieb die Friedensgliederung zunächst bestehen. Bei der Umgliederung im Dezember 1914 blieb die 26. (württ.) Infanterie-Division beim XIII. Korps („Korps Fabeck“) bei der 9. Armee (Mackensen). Im Oktober 1917 wurde sie dem Generalkommando z.b.V. (zur besonderen Verwendung) 51 in Italien unterstellt, ab 1918 gehörte sie zur 17. Armee. Gliederung Bis 1871 bestand das Regiment aus zwei Bataillonen. Am 15. November 1871 kam das 2. Jäger-Bataillon als Füsilier-Bataillon zum Regiment, am 2. Oktober 1893 wurde das IV. Bataillon aufgestellt. Abgaben Am 1. Oktober 1872 wurde die 7. Kompanie zur Aufstellung des III. Bataillons Infanterie-Regiment „Alt-Württemberg“ (3. Württembergisches) Nr. 121 abgegeben. 1873 wurde eine Kompanie zur Aufstellung des III. Bataillons Füsilier-Regiment „Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn“ (4. Württembergisches) Nr. 122 abgegeben. Am 1. April wurde das IV. (Halb-)Bataillon an das 10. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 180 abgegeben. Alle diese Abgaben wurden aus dem Regiment wieder aufgestellt Bewaffnung und Ausrüstung Hauptbewaffnung 1831 wurden Gewehre mit Perkussionsschloss eingeführt, 1851 das Miniégewehr, ab 1898 der Karabiner 98.Zu Beginn des Ersten Weltkrieges hatte jedes Infanterie-Regiment 6 schwere Maschinengewehre, Ende 1917 36 schwere und 72 leichte Maschinengewehre. Uniform 1806: Geschlossener blauer Rock bis zur Taille mit gelben Kragen, Aufschlägen, Rabatten und Achselklappen. Weiße Tuchhosen und schwarze Schuhe und Gamaschen. Schwarzer Raupenhelm mit hohem schwarzem Stutz vorn auf der Raupe, vorn gelbes Schild mit württembergischem Wappen. 1813: Rock wie bisher, aber weiße Litzen an Kragen und Aufschlägen, schwarzer Ledertschako Messingschild und gelben Schuppenketten. 1817: Dienstrock in den Monaten November bis April eine königsblaue Kutka (bis ein Zoll oberhalb der Kniescheibe) mit blauer Schärpe, in den Monaten Mai bis Oktober königsblauer Spenzer (bis an die Hüften), ohne Knöpfe, mit geschlossenem blauem Kragen mit roter Biese und roten Aufschlägen. Eiserne Epauletten mit silbernem Halbmond und blauem Futter aus Tuch. Schwarzes Halsband. Königsblaue, halbweite Hosen (im Sommer weiße Hosen und Gamaschen). Schwarzer Tschako aus Filz mit ledernem Deckel, vorn eisernes Schild mit Regimentsnummer und schwarz-rote Kokarde. Schwarze Bundschuhe (ab 1820 kurze schwarze Gamaschen und Schuhe). Das Lederzeug (unter den Epauletten getragen) war weiß. Hellgrauer Mantel. 1821: Königsblaues Colett mit zwei Reihen gelber Knöpfe (mit Regimentsnummer) vorn, rotem geschlossenem Kragen und blauen polnischen Aufschlägen mit roter Biese. Blaue Hosen mit roter Biese. 1845: Schwarzer französischer Tschako mit weißem Oberrand und dunkelblauem Busch. 1849: Einreihiger blauer Waffenrock mit weißen Knüpfen und rotem Kragen. Achselklappen mit Regimentsnummer. 1864: Dunkelblauer, rot gesäumter Rock mit zwei Reihen weißerKnöpfen, hinten vier Knöpfe, Ärmel mit roter Biese, am Kragen weiße Patten am Kragen, rote Achselklappen mit Schulterwulst und schwarzer Regimentsnummer. Dunkelgraue Hosen mit roter Biese. Dunkelblaue Mützen mit roter Biese. Die Epauletten entfallen, als Dienstgradabzeichen Sterne am Kragen wie in Österreich. 1871: Preußischer Helm (Pickelhaube) mit württembergischem Wappen und der Devise „Furchtlos und trew“ 1872: Uniform nach preußischen Normen, jedoch weiterhin zweireihiger Waffenrock bis 1892. Achselklappen rot mit gekröntem „O“. Zur Parade weißer Federbusch. Fahne Das Regiment erhielt seine ersten vier Fahnen durch königliche Ordre vom 26. Mai 1811. Das Tuch war gelb mit goldenen Franzen an allen Seiten. Auf der einen Seite befand sich der goldene gekrönte Namenszug „F.R.“, auf der anderen Seite das gekrönte württembergische Wappen mit Wappenmantel. Diese Fahnen wurden wie alle württembergischen aus dem Rußlandfeldzug 1812 zurückgebracht. Wie bei allen Regimentern wurden am 4. Oktober 1818 die Fahnen durch Feldzeichen ersetzt, die durch Höchste Ordre vom 3. September 1851 wieder durch neue Fahnen ersetzt wurden. Jedes Bataillon erhielt eine Fahne aus burgunderrotem Tuch mit weißen Fransen an allen Seiten. In der Mitte der einen Seite befand sich der gold-gelbe gekrönte Namenszug „W“, die andere Seite das von einem gelben Hirsch und einem schwarzen Löwen gehaltene württembergische Wappen, auf blauem Devisenband die Inschrift „Furchtlos und trew““ sowie das weiße Kreuz des Militärverdienstordens. Das Füsilier-Bataillon erhielt 1874 seine Fahne. Sie war wie die Fahnen von 1851, jedoch ohne Fransen und mit dem gekrönten Namenszug „K“. Sie wurde 1908 durch eine gleiche ersetzt, jedoch mit dem gekrönten Namenszug „W“. Das IV. Bataillon erhielt 1894 seine Fahne. Sie entsprach der des Füsilier-Bataillons von 1908, aber mit dem Namenszug „W.R.“, blieb bei der Abgabe des Bataillons beim Regiment und wurde vom I. Bataillon als zweite Fahne mitgeführt. Kommandeure Nr. Name Beginn der Berufung Bemerkungen 1. Oberstleutnant Ludwig Wilhelm von Koseritz 30. Oktober 1803 bis 1806 Bataillonskommandeur 2. Oberstleutnant Wilhelm Karl Friedrich von Nettelhorst 21. Dezember 1807 3. Oberst Rudolph von Bünau 4. September 1808 4. Oberst Heinrich Constantin Franz von Dernbach 5. Februar 1812 5. Oberst Peter Paul von Biberstein 23. März 1803 6. Oberstleutnant Christian Alexander von Stumpe November 1813 . 7. Oberst Prinz Louis von Hohenlohe-Langenburg 1. Januar 1814 später Kommandeur 2. Inf.-Brig 8. Johann Carl Christoph Freiherr Kechler von Schwandorf 22. Januar 1815 9. Oberst Louis von Valois 7. September 1829 später Kommandeur 2. Infanterie-Brigade 10. Oberst Karl von Knoerzer 5. März 1838 11. Oberst Wilhelm von Donop 11. Juli 1848 später Kommandeur 1. Infanterie-Brigade 12. Oberstleutnant Otto Paul von Seeger 23. Januar 1854 13. Oberst Adolf Freiherr von Starkloff 1866 später Kommandeur 2. Infanterie-Brigade 14. Oberst Karl von Berger 24. April 1869 30. November 1870 gefallen bei Villiers 15. Oberst Karl von Knoerzer 10. Januar 1871 später Kommandeur. 52. Infanterie-Brigade 16. Oberst Ernst Freiherr Pergler von Perglas 3. April 1874 17. Oberst Gustav von Brandenstein 6. Juli 1874 später Kommandeur 52. Infanterie-Brigade 18. Oberst Christian Faber du Faur 18. Juni 1879 19. Oberst Maximilian Freiherr Schott von Schottenstein 9. Juli 1883 später württembergischer Kriegsminister und Ministerpräsident 20. Oberst Wilhelm von Pfaff 25. Juli 1888 später Kommandeur 39. Infanterie-Brigade 21. (preuß.) Oberst Günther Freiherr von Schlotheim 16. September 1889 später Kommandeur 51. Infanterie-Brigade 22. Oberst Friedrich von Hiller 25. Mai 1892 später Kommandeur 21. Infanterie-Brigade 23. Oberst Herzog Albrecht von Württemberg 18. April 1896 1900 Kommandeur 51. Infanterie-Brigade 1908 bis 1913 Kommandierender General des XII. Armee-Korps 1914 Oberbefehlshaber der 4. Armee 24. Oberst Alexander von Normann 10. September 1898 später Kommandeur 42. Infanterie-Brigade 25. Oberst Rudolf von Berger 22. April 1900 1904 Kommandeur Infanterie-Brigade 26. Oberst Franz Freiherr von Mittnacht 24. April 1904 1907 Kommandeur 53. Infanterie-Brigade 27. Oberst Theodor Freiherr von Watter 14. April 1907 später Kommandeur 29. Infanterie-Brigade April 1912 bis August 1914 Kommandeur der 39. Division August 1916 bis Dezember 1918 Kommandierender General des XIII. Armee-Korps 28. Oberst Karl von Graevenitz 24. Marz 1909 später Kommandeur 29. Infanterie-Brigade 29. Oberst Friedrich Bronsart von Schellendorf 1. Oktober 1912 später Chef des Generalstabes der Osmanischen Armee 30. (preuß.) Oberst Hans von der Esch 8. Dezember 1913 später Kommandeur der 7. Division 31. Generalmajor z. D. Adolf von Martin 8. Dezember 1914 † 11. Dezember 1914 an seinen Verletzungen 32. Oberst Karl Ströhlin 25. Januar 1915 1917 Kommandeur 53. Infanterie-Brigade 33. Oberst Max Freiherr von Gemmingen-Guttenberg-Fürfeld 21. Juni 1917 1918 Kommandeur 51. Infanterie-Brigade; * 7. Mai 1868, † 5. Februar 1949 34. Alfred Wald ?? 35. Oberst Adolf Schwab 10. Januar 1919 Regimentsführer: 1866: Hauptmann von Knoerzer vom 1. Jäger-Bataillon 1870/1871: Hauptmann Schickhardt, Major von Haldenwang, Oberstleutnant von Schroeder 1914–1918: Hauptmann Sprösser, Schwab, Freiherr von Hügel, Wolff, von Haldenwang, Scharwächter Regimentschefs Regimentsinhaber bzw. Regimentschefs waren 1805: Generalmajor Caspar Heinrich von Schröder 1807: Generalmajor Friedrich von Phull 1809: Generalleutnant Prinz Paul von Württemberg 8. Dezember 1813: König Friedrich I. von Württemberg 19. Dezember 1864: Königin Olga von Württemberg 25. Januar 1914: Generaloberst, später Generalfeldmarschall Herzog Albrecht von Württemberg Sonstiges 1895 errang die 7. Kompanie den Königspreis. Personen im Regiment General der Infanterie Hermann Geyer trat am 4. Juli 1900 in Stuttgart als Fahnenjunker in das Regiment ein. Philipp Albrecht Herzog von Württemberg Die Schlacht bei Villiers (auch genannt Schlacht bei Villiers-Champigny) war der größte Ausfall der um Mobilgarden verstärkten zweiten französischen Armee während der Belagerung von Paris. Nach der Niederlage in der Schlacht von Le Bourget (28. bis 30. Oktober) und dem Fall der belagerten Festung Metz am 24. Oktober verschlechterte sich die Stimmung in Paris. Auch um diese wieder zu heben, entschloss sich General Louis Jules Trochu zu einem Ausbruchversuch mit dem Ziel der Vereinigung mit der Armee an der Loire. Der Ausfall begann am 30.11.1870 und endet am 02.12.1870. Schauplatz der Kämpfe war das Marnetal östlich von Paris. Dieser Abschnitt wurde von der Württembergischen Division der 3. Armee gehalten. Die französischen Verluste betrugen bereits am ersten Tag ca. 1.300 Mann. Am 1. Dezember gelang mit Unterstützung von Artillerie die Überquerung der Marne und die Eroberung von Cretail, Bry und Champigny. Die deutschen Stellungen waren jedoch so gut befestigt, dass auch mit der Artillerieunterstützung kein Durchbruch gelang und der Angriff ins Stocken geriet. Eine Umfassung durch das französische 3. Korps im Norden gelang nicht. Die angegriffenen Württemberger erhielten, wenn auch spät, Verstärkung durch General Fransecky mit dem II. Armeekorps. Diese Verstärkung wurde jedoch erst am 2. Dezember aktiv. Über die Art des Gegenangriffs gab es Meinungsverschiedenheiten zwischen König Albert und General Fransecky. Dieser wollte auf den Gegenangriff verzichten, da der Belagerungsring nicht in Gefahr war, aufgebrochen zu werden. Ihm wurde aber der Angriff befohlen. Die verlorenen Ortschaften wurden dabei zügig zurückerobert, bevor ein lokaler Waffenstillstand für den Rest des Tages ausgehandelt wurde. Der französische Angriff wurde wegen der erlittenen Verluste und auch der starken Kälte abgebrochen. Die französischen Verbände zogen sich nach Paris zurück. Den Deutsch-Französischen Krieg von 1870–1871 (umgangssprachlich auch „Siebziger Krieg“; eigentlich französisch-preußischer Krieg) erklärte das Kaiserreich Frankreich gegen Preußen nach Streitigkeiten um die spanische Thronfolge. Die bewusst verkürzte (und dadurch verschärfte) Veröffentlichung der sog. Emser Depesche seines Königs an ihn (13. Juli) durch den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck nahmen die Franzosen als Kriegsgrund (Kriegserklärung am 19. Juli 1870). Die Herrscher der süddeutschen Staaten, die noch 1866 im Deutschen Krieg gegen Preußen gekämpft hatten, stellten sich gemäß ihren Bündnisverträgen und der öffentlichen Meinung – jedoch vom französischen Kaiser Napoléon III. unerwartet – gegen Frankreich. Der Krieg endete in einer schnellen Niederlage des französischen Kaisers und gipfelte in der Reichsgründung von Versailles, wurde aber von republikanischen Kräften noch monatelang weitergeführt, u. a. mit Guerilla-Methoden. Erst Anfang 1871, nach der Gründung des zweiten Deutschen Kaiserreiches, gab Paris auf. In diesem Zusammenhang muss auch der Kommune-Aufstand erwähnt werden (s.u.), obwohl er erst zwei Monate nach der Kapitulation von Paris dort begann (28. März) und erst nach Abschluss des Friedensvertrages (10. Mai 1871) niedergeschlagen werden konnte (28. Mai 1871). Der Krieg wird in Frankreich und im englischen Sprachraum auch – nach der Gewohnheit, den Angreifer zuerst, den Angegriffenen als zweiten zu nennen – „Französisch-Deutscher Krieg“ („Guerre Franco-Allemande“) genannt. Vorgeschichte Der französische Kaiser Napoléon III. hatte bereits im Vorfeld des Deutschen Krieges (1866) versucht, Vorteile aus der Rivalität zwischen Österreich und den anderen süddeutschen Ländern gegenüber Preußen zu schlagen, indem er mit beiden Seiten über ein mögliches Eingreifen oder eine französische Neutralität verhandelte. In diesen Bruderkrieg konnte Frankreich aufgrund des schnellen Sieges von Preußen aber dann gar nicht eingreifen. Kaiser Napoleon sah dies indirekt als eine französische Niederlage an; der Ruf nach „Rache für Sadowa (Königgrätz)“ kam in Frankreich auf. Statt mit geschwächter Machtstruktur im deutschen Staaten-Konglomerat war Preußen 1866 gestärkt aus dem Konflikt mit Österreich hervorgegangen: Als Folge des sog. Deutschen Krieges wurde unmittelbar nach 1866 der Norddeutsche Bund gegründet, was in Frankreich als weitere Provokation angesehen wurde. Bismarck hatte Napoleon III. zwar zugesagt, das „norddeutsche Bündnis“ nicht über den Main hinaus zu erweitern, es wurden jedoch ergänzend zu den Friedensverträgen mit den süddeutschen Staaten (außer Österreich) geheime „Schutz- und Trutzbündnisse“ (gegenseitige Verteidigung im Falle eines Angriffskriegs, siehe auch die Textpassage im Deutschlandlied) eingegangen. Im weiteren Verlauf der 1860er wurden die französisch-preußischen Spannungen weiter verschärft, insbesondere durch Bündnisverhandlungen Frankreichs mit Österreich und Italien. 1867 kam es zur Luxemburgkrise. Vor dem Krieg 1866 hatte Napoleon mit Preußen über Gebietserwerbungen als Kompensation für seine Neutralität verhandelt. Dabei war auch Luxemburg erwähnt worden. Bismarck hatte keine Einwände offengelegt, aber angedeutet, dass Frankreich selbst aktiv werden müsse. Luxemburg war vormals Mitglied des Deutschen Bundes und hatte aus dieser Zeit noch eine preußische Garnison. Die Luxemburger hatten im Mittelalter mehrere Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gestellt und waren durch den Großherzog von Luxemburg, der auch König der Niederlande war, mit den Niederlanden in Personalunion verbunden. 1867 wollte Frankreich Luxemburg vom finanziell angeschlagenen König erwerben. Als dies ruchbar wurde, kam es in den deutschen Fürstentümern zu heftigen Protesten, u.a. zu einer von Bismarck bestellten Anfrage im „Reichstag“ des Norddeutschen Bundes. Napoleon musste seine Pläne fallen lassen, und Luxemburg wurde im Zweiten Londoner Vertrag von 1867 für neutral erklärt. Für Napoleon war dies eine Niederlage, die sein ohnehin schon angekratztes politisches Ansehen weiter minderte. Innenpolitisch musste er sich gegen republikanische Bestrebungen wehren, ruhmreiche Schlachten in der Tradition seines Vorfahren hätten in dieser Situation hilfreich sein können. Ursache und Anlass 1868 hatten spanische Militärs die Königin Isabella II. abgesetzt. Seitdem suchten die Spanier in den europäischen Fürstenhäusern nach einem Kandidaten, den das Parlament zum König wählen könnte. Ein vielversprechender Kandidat war Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, Spross einer süddeutschen Nebenlinie der Hohenzollern. Er war gemäßigt katholisch, wenig ehrgeizig und zudem mit Napoleon verwandt. Der Prinz selbst hatte wenig Ambitionen auf den spanischen Thron, ließ sich aber 1870 von Bismarck überreden, die Kandidatur anzunehmen. Auch König Wilhelm I. gab, wenn auch widerstrebend, seine Zustimmung. Sowohl Bismarck als auch Napoleon spielten mit der Kandidatur, um die jeweils andere Seite zu provozieren und ihr eine diplomatische Niederlage beizubringen. Napoleon war mehr als jeder andere Monarch in Europa von der Unterstützung des Volks abhängig, und es galt gleichzeitig, gravierende innenpolitische Mängel zu überdecken. Deshalb suchte Napoleon sein Heil weiter in der Außenpolitik, von der er sich Erfolge erhoffte, seine Popularität weiterhin sichern zu können. Bismarck wiederum hoffte, nationale Begeisterung zu erzeugen. Beide Seiten wussten natürlich auch, dass sie mit der Kriegsgefahr spielten. Als die Kandidatur offiziell bekannt wurde, reagierte man in Frankreich überrascht und bereitwillig empört über das Ansinnen, Frankreich mit einem deutschen König in Spanien in den Rücken zu fallen. Der Außenminister, Herzog von Gramont, hielt eine leidenschaftliche Rede im Parlament, in der er mit Krieg drohte. Der preußische König Wilhelm I. und Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen zogen daraufhin die Kandidatur zurück, zur Enttäuschung vieler Deutscher. Anstatt sich mit diesem diplomatischen Sieg zu begnügen, verlangte Gramont von König Wilhelm zusätzlich eine Entschuldigung und das Versprechen, nie wieder einer hohenzollernschen Thronkandidatur in Spanien zuzustimmen. Die Forderungen wurden nicht nur über normale diplomatische Kanäle gestellt, sondern auch direkt vom französischen Botschafter Graf Benedetti an Wilhelm selber, auf der Kurpromenade in Bad Ems. Der König reagierte auf die an ihn herangetragenen Forderungen höflich und reserviert, er habe noch keine neuen Nachrichten bekommen, weitere Audienzen seien unnötig; Heinrich Abeken berichtete darüber nach Berlin an Otto von Bismarck, den preußischen Ministerpräsidenten und Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes. Dieser kürzte die telegrafische Nachricht seines Mitarbeiters über die Unterredung, und zwar so, dass sowohl das Auftreten Benedettis als auch die Ablehnung des Königs schroffer aufgefasst werden konnten. Die Veröffentlichung dieser Emser Depesche am 13. Juli in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" nahm die französische Öffentlichkeit, wie angesichts der gespannten Lage zu erwarten, als Provokation und Kriegsgrund auf. Damit hatte Bismarck die französischen Drohungen, das ungeduldige Vorgehen Benedettis und die Empfindsamkeiten der Franzosen geschickt ausgenutzt, indem er auch selber anstatt direkter diplomatischer Kanäle den Gang an die Öffentlichkeit vorzog. Am 19. Juli 1870, nachdem schon zuvor die Mobilisierung angelaufen war, beugte sich Napoleon III. dem Druck der Öffentlichkeit und nationaler Kreise und erklärte Preußen den Krieg. Damit erfüllte die Depesche den von Bismarck beabsichtigten Zweck: Frankreich betätigte sich als Aggressor, denn auch in den Augen der Weltöffentlichkeit war der Anlass nichtig, die Franzosen hatten sich durch überhöhte Forderungen selbst in Zugzwang gebracht. Bismarck hatte diese französische Antwort auf seine Veröffentlichung der geänderten Depesche richtig einkalkuliert, denn nur bei einem Angriff von außen konnte er die bestehenden militärischen Beistandsbündnisse der einzelnen süddeutschen Staaten einfordern und damit sein politisches Ziel erreichen: ein „kleindeutsches Reich“ unter Preußens Führung. Durch geschickte Diplomatie seitens Bismarcks und ebenso ungeschickte seitens Napoleons war Frankreich isoliert und galt als der Aggressor. Das 1866 geschlagene Österreich zog es u.a. wegen mangelnder Vorbereitung, drückender Schulden und Maßnahmen von Seiten des propreußischen Russlands vor, neutral zu bleiben, ebenso wie Dänemark. Die Beneluxländer und Großbritannien hielt Bismarck aus dem Krieg, indem er ein Papier hervorholte, in welchem Frankreich im Vorfeld des Krieges 1866 Pläne zur Annexion des frankophonen Teils Belgiens niedergelegt hatte. Russland war Frankreichs Gegner im Krimkrieg gewesen, der noch nicht vergessen war. Die jüngst teilweise geeinten Italiener hatten zwar erduldet, dass Savoyen von Frankreich annektiert wurde; sie beanspruchten aber den Kirchenstaat um Rom herum. Frankreich trat allerdings als Schutzmacht des Papstes auf; aber durch den Krieg 1870/71 ging diese Position verloren, so dass Preußen indirekt den Papst schwächte (siehe Kulturkampf). Frankreich, damals die wohl stärkste Großmacht auf dem europäischen Kontinent, mit einer sich massiv überschätzenden Berufsarmee, hielt sich in dem nun folgenden Krieg auch ohne Verbündete für überlegen. Die militärische Kraft des Norddeutschen Bundes wurde unterschätzt. Einer kompletten Fehleinschätzung erlag man auch hinsichtlich der Tatsache, dass die süddeutschen Staaten mit Preußen (und nicht gegen Preußen) auftraten. Auch der Zeitvorteil der eigenen stehenden Berufsarmee gegenüber den Wehrpflicht-Armeen in Deutschland war geringer als erhofft. Am 16. Juli trat der Bundesrat zusammen und erklärt sich mit den Erklärungen Bismarcks einverstanden. Zum 19. wurde der Reichstag des Norddeutschen Bundes einberufen und von König Wilhelm, dem Bundespräsidenten, mit einer verhältnismäßig gemäßigten Thronrede eröffnet. Unmittelbar nach der Feierlichkeit empfing Bismarck die französische Kriegserklärung; die Mitteilung darüber wurde in der sogleich anschließenden Reichstagsitzung mit Jubel aufgenommen. Die süddeutschen Fürsten befahlen aufgrund dieser Kriegserklärung ebenfalls die Mobilmachung ihrer Truppen. Verlauf Durch die gut geplante Mobilisierung, die als Reaktion auf die turbulente Sitzung im französischen Senat vom 15. Juli in Bayern und in Preußen bereits am 16. Juli angelaufen war, wurden mit Hilfe der Eisenbahnen deutsche Truppen schnell ausgerüstet und in den Einsatzräumen zusammengezogen, während die Organisation in Frankreich schleppender verlief. Der König von Bayern befahl die Mobilmachung bereits am 16. Juli, ebenso der Großherzog von Baden, der König von Württemberg am 17. Juli. So war die gesamte deutsche Heereskraft unter der vereinigten Führung des Königs von Preußen vertragsmäßig zusammengefasst. Trotzdem ließ man sich planmäßig Zeit, Reserven und weitere Pferde auszuheben, so dass alle Truppenteile auf volle Kriegsstärke gebracht wurden. Erst nachdem dies vollendet war, marschierte man an der Grenze auf. Die Streitkräfte der verbündeten Deutschen betrugen: in erster Aufstellung zu den Operationen 447.000 Mann, in Deutschland als erste Reserve zum Nachrücken bereit 188.000 Mann, als zweite Reserve 160.000 Mann Landwehr und 226.000 Ersatztruppen, im ganzen 1.021.000 Mann. Die höchste Effektivstärke des deutschen Heeres betrug gegen Kriegsende (1. März 1871) unter Einschluss der Ärzte und Beamten 1.350.787 Mann, von denen auf französischem Boden 464.221 Mann Infanterie, 55.562 Reiter und 1.674 Geschütze an Feldtruppen sowie 105.072 Mann Infanterie, 5.681 Reiter und 68 Geschütze an Besatzungstruppen standen. Der ursprüngliche Plan des Franzosen Adolphe Niel, über Trier ins Rheinland vorzustoßen, wurde aufgegeben; stattdessen war man zunächst defensiv aufgestellt und sollte gemäß dem Plan von General Charles Frossard innerdeutsche Auseinandersetzungen abwarten, worauf man als Befreier einmarschieren könnte. Der Aufmarsch der deutschen Truppenteile erfolgte dagegen in einem sehr hohen Tempo und traf die französische Armee zum Teil unvorbereitet. Schon am 3. August standen 320.000 Deutsche an der Grenze, eine vom französischen Volk erhoffte Großoffensive wäre gescheitert. Saarbrücken jedoch, strategisch eher isoliert und nur mit einer Division geschützt, wurde zunächst eingenommen, dann aber wieder geräumt. Drei Armeen, geführt von Karl Friedrich von Steinmetz, Prinz Friedrich Karl von Preußen und Kronprinz Friedrich Wilhelm, marschierten durch Elsaß-Lothringen ein, das Ludwig XIV. knappe zwei Jahrhunderte zuvor annektiert hatte. Die Franzosen wurden durch die beweglichere deutsche Führung ausmanövriert, die koordiniert war vom preußischen Generalstab unter Helmuth von Moltke: Dadurch verlor Frankreich in kurzer Folge die Schlachten bei Weißenburg, Wörth und Spichern. Nach seiner Niederlage bei Wörth räumte das französische Feldheer das Elsass und überließ das Rheintal der deutschen III. Armee, die nach Süden vorrückte, das Elsass besetzte und schließlich die Festung Belfort belagerte. Während die preußischen Hinterlader-Zündnadelgewehre gegen Österreich noch überlegen waren, hatten die Franzosen nun Vorteile bei Reichweite und Schussfolge mit dem neuen Chassepot-Gewehr und dem Mitrailleuse-Maschinengewehr. Dafür waren die stählernen Hinterlader-Geschütze von Alfred Krupp die ausschlaggebende Artillerie, die mit mehr als 4 km über die doppelte Reichweite verfügte. Die französischen Armeen konnten meist umfasst und dann zu überstürzten Rückzügen oder zu Teil-Kapitulationen gezwungen werden. Die Preußen setzten sich aber auch gegen vierfache Überzahl durch, etwa als bei Mars-la-Tour der französischen „Rhein-Armee“ der Rückzug nach Verdun verwehrt wurde, so dass diese zunächst bei Gravelotte gestellt und dann in der Festung Metz ab 3. September belagert werden konnte. Kaiser Napoleon III. höchstpersönlich versuchte, mit der Armee aus Châlons zu Hilfe zu eilen, wurde aber dabei selbst eingekreist, so dass die Hauptmasse der französischen Truppen schon am 1. September 1870 in der Schlacht von Sedan die entscheidende Niederlage erlitt. Die Kapitulation erfolgte einen Tag später, am 2. September, dem späteren Feiertag Sedantag. Auch Napoleon III. geriet bei Sedan in preußische Kriegsgefangenschaft, er wurde zunächst in Kassel interniert und emigrierte später nach London. Mit der Kapitulation des Franzosen-Kaisers und seiner Armee sowie der noch Wochen andauernden Belagerung seiner Rhein-Armee in Metz war mehr als eine Vorentscheidung gefallen. Bismarck wollte den Krieg beenden, da ein Eingreifen eines der verfeindeten Nachbarländer nicht auszuschließen war, und bot moderate Friedensbedingungen an, mit geringen Grenzverschiebungen im Elsaß, auch weil man fürchtete, dass weitere Gebietszuwächse, insbesondere mit Katholiken, schwer zu verdauen sein würden. Die Bevölkerung von Paris revoltierte daraufhin, die Regierung von Kaiser Napoleon III. wurde abgesetzt und die Dritte Republik ausgerufen. Die neue „Regierung der nationalen Verteidigung“, unter anderen mit Léon Gambetta, war jedoch zu keinerlei Zugeständnissen bereit. Sie veröffentlichte am 4. September 1870 einen Aufruf an das französische Volk (Proclamation au peuple français), der eine Aufforderung enthielt, in „nationalem Widerstand“ weiterhin das Land zu verteidigen. Im Süden und Westen des Landes wurden neue Zivilisten für das Militär rekrutiert. Das führte ab dem 19. September zur Belagerung der französischen Hauptstadt und – noch vor Jahresende – zu deren systematischer Beschießung durch preußische und verbündete Streitkräfte. Dies und der völkerrechtswidrige Guerillakrieg der Franc-tireur (Freischützen/Freischärler) führte zu einer erheblichen Verbitterung auf beiden Seiten. Nach der Kapitulation von Metz im Oktober wurde ein Großteil der deutschen Truppen frei, und Prinz Karl konnte gegen die neu aufgestellten französischen Armeen in Flandern, an der Loire, im Lyonnais und in der Normandie vorgehen und sie an einem Entsatz des belagerten Paris hindern. Unter anderen wurden Franzosen bis auf Schweizer Gebiet getrieben und dort von Eidgenossen interniert. Am 28. Januar 1871 kapitulierte schließlich Paris. Aber die Stadt blieb ein Unruheherd: Der „Kommune-Aufstand", s.u., begann zwar erst am 28. März, aber bis zum Abschluss des Friedensvertrages (10. Mai) dauerte es noch sechs Wochen. In der Tat war dieser Aufstand erst am 28. Mai endgültig niedergeschlagen und schon dadurch auch für die deutsche Politik im damaligen Frankreich wichtig. Die Frage war, ob man es bei reiner Militärpolitik belassen und im Übrigen nach dem Prinzip der Nichteinmischung verfahren konnte. Reichsgründung und Kriegsende Nach dem erfolgreichen Kriegsverlauf konnte Bismarck die süddeutschen Staaten zum Eintritt in einen „kleindeutschen" Nationalstaat (d.h. einen deutschen Nationalstaat ohne Österreich) bewegen. Am 18. Januar 1871 ließ sich Wilhelm I. auf Betreiben Bismarcks im Spiegelsaal des französischen Schlosses zu Versailles zum Kaiser proklamieren. Die Proklamation Wilhelms zum deutschen Kaiser, noch dazu an diesem Ort, wurde in Frankreich als Demütigung empfunden. Sie war eine Demonstration der absoluten Überlegenheit und somit eine nicht unerhebliche politische Entscheidung, die die deutsch-französische Feindschaft anheizte. Am 10. Mai 1871 wurde im Frankfurter Hotel zum Schwan, nach langwierigen Verhandlungen in Brüssel und Frankfurt, ein Friedensvertrag mit Frankreich geschlossen. Diesem vorausgegangen war der Vorfrieden von Versailles, der am 26. Februar 1871 geschlossen wurde. Der Tag der Schlacht bei Sedan wurde als „Sedantag“ gefeiert. Bald wurde die Schlacht zum Symbol der Überlegenheit über den „Erbfeind“ hochstilisiert. Fälschlicherweise glaubten Militärs und Zivilisten fest daran, diesen Sieg jederzeit wiederholen zu können. Der Aufstand der Pariser Kommune Am 18. März 1871 versuchte der französische Premierminister Adolphe Thiers, die verteidigungsbereite Nationalgarde von Paris entwaffnen zu lassen. Dies führte zu einem Aufstand. Am 26. März 1871 übernahm in Paris eine Revolutionsregierung die Macht, die Commune de Paris. Die republikanische Übergangsregierung wurde als abgesetzt erklärt. Die bewaffneten Milizen der Pariser Kommune wurden erst im Mai 1871 von der neu geordneten konterrevolutionären französischen Armee im Straßenkampf in Paris besiegt. In der Blutigen Woche vom 21. bis 28. Mai gab es 25.000 Tote. Es folgten 38.000 Verhaftungen und 7500 Deportationen... Kriegsfolgen Das besiegte Frankreich musste im Frieden von Frankfurt die seit den mittelalterlichen „Straßburger Eiden“ zum Heiligen Römischen Reich gehörenden und überwiegend deutschsprachigen Gebiete Elsass und einen Teil von Lothringen abtreten, die es beginnend mit dem Westfälischen Frieden Mitte des 17. bis gegen Ende des 18. Jhd. annektiert hatte. Dabei spielten nicht nur die Sprachgrenzen eine Rolle, auch vorwiegend französischsprachige Teile Nordlothringens wurden wegen der dortigen Eisenerzminen von Deutschland verlangt. Außerdem musste Frankreich Kontributionszahlungen in Höhe von 5 Milliarden Francs an das Deutsche Reich leisten. Dieser „Reichskriegsschatz“ wurde zu einem kleinen Teil im Juliusturm der Zitadelle Spandau eingelagert. Dieser Teil fiel nach Ende des Ersten Weltkrieges zurück an Frankreich. Der größere Teil der hohen Kriegsentschädigungen war eine der Ursachen des Gründerzeitbooms. Unter anderem wurden mit ihnen Infrastrukturmaßnahmen im ganzen Deutschen Reich finanziert (Poststationen in Ostpreußen, Kirchen und Schulen in der Pfalz und im Elsaß sind heute noch sichtbare Zeichen). Im Gegenzug wurde die französische Wirtschaft durch die Aufbringung der Kriegsentschädigungen in ihrer Entwicklung behindert. Deutschland wurde in der Folge die größte Binnenvolkswirtschaft der Welt. Die Wirtschaftskraft Deutschlands ermöglichte dem Reich die Finanzierung einer hochmodernen und schlagkräftigen Hochseeflotte, die ebenso wie der deutsche Anspruch, neben Großbritannien und Frankreich als weitere Großmacht akzeptiert zu werden, das Misstrauen der bis zu diesem Zeitpunkt einzigen global agierenden Seemacht Großbritannien erregte. Bismarck zementierte mit der von ihm betriebenen Kaiserproklamation die Teilung des ehemaligen Territoriums des „Heiligen Römischen Reichs (deutscher Nation)“ in ein norddeutsches „Deutsches Reich“ und die - mittlerweile durch den Ausgleich von 1867 geschaffene - Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, die aufgrund ihrer weit über das alte Reichsgebiet des „Heiligen Römischen Reiches" hinausgehenden Territorien als Vielvölkerstaat fortbestand. Die Reichsidee war gleichwohl ideelle Grundlage des späteren Beistandspaktes zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn (gemeinsam mit Italien als „Dreibund" vertraglich sanktioniert). Dieser Beistandspakt war es, der das Deutsche Reich 1914 ohne eigene, unmittelbare Bedrohung veranlasste, in „Nibelungentreue" an der Seite Österreich-Ungarns den Ersten Weltkrieg einzugehen. Die Abtretung Elsaß-Lothringens - und damit auch die Revision der französischen Expansionspolitik seit dem Dreißigjährigen Krieg am Rhein - manifestierte den politischen Gegensatz zwischen Frankreich und dem neu gegründeten Deutschen Reich. Léon Gambetta, Staatsmann der Dritten Republik, fasste die weitverbreiteten französischen Revanchegelüste mit dem Satz „Niemals davon sprechen, immer daran denken.“ (frz. Original: "Toujours y penser, jamais en parler.") zusammen.Während Bismarck außenpolitisch das Ziel verfolgte, Frankreichs Augenmerk auf die Erweiterung des kolonialen Überseebesitzes abzulenken, verstärkte Wilhelm II. bewusst den Gegensatz mit Frankreich, indem er Deutschland beispielsweise in Marokko (Panthersprung nach Agadir) offen gegen dessen Ziele positionierte. Innenpolitisch gelang es dem Deutschen Reich zu spät, die neu hinzu- bzw. zurückgewonnenen Territorien westlich des Rheins als gleichberechtigte Teile in das Deutsche Reich zu integrieren. Wenngleich festgestellt werden kann, dass auf den 1870/71-Krieg eine der längsten Friedensphasen (bis 1914) in Westeuropa folgte, konnte und sollte ein politischer Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich nicht erreicht werden. Der Ausbruch des Krieges 1914 emotionalisierte daher Deutsche und Franzosen gleichermaßen: die Deutschen in der Erwartung, den „Welschen" nachhaltig alle Ambitionen auf Ostexpansion auszutreiben, die Franzosen in dem Ziel, die Deutschen weit hinter den Rhein zurückzudrängen und die Schmach von 1870/71 wettzumachen. Nachdem der Krieg von 1914/18 erfolgreich für die Franzosen und ihre Verbündeten endete, legte der dem Zeitgeist entsprechende revanchistische Versailler Vertrag die Grundlagen für die tiefgreifende Staatskrise der jungen deutschen Republik und erleichterte es nunmehr revanchistischen Kreisen auf deutscher Seite, einen Ausgleich zwischen den Nachbarländern erfolgreich zu verhindern. Somit war historisch gesehen der vom Geist des französischen Revanchismus geprägte „Siegfrieden" von Versailles mit einer der Ursachen für den Aufstieg des N. in Deutschland und damit für den 2. Weltkrieg.